Soranzo

Soranzo
Wappen Giovanni Soranzos

Giovanni Soranzo (* 1240; † 31. Dezember 1328) war der 51. Doge von Venedig. Seine Regierungsperiode von 1312 bis 1328 war für die Republik eine Zeit des Friedens und des wirtschaftlichen Aufschwungs.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Die Familie Soranzo, die ursprünglich aus Burano kam, gehörte zu den ältesten aristokratischen Familien Venedigs. Soranzo blieb zwar der einzige Doge. Aus der Familie gingen jedoch eine Reihe von Prokuratoren hervor.

Leben

Vor seinem Dogenamt war Soranzo Admiral und General im Krieg von Ferrara gegen die Genueser und die Padovaner, und er besiegte die Genueser in der Schlacht von Caffa am Schwarzen Meer. Er unterstützte den Dogen Pietro Gradenigo bei der Unterdrückung der Unruhen in Venedig in der Folge der Schließung des Großen Rates (serrata) von 1296.

Soranzo war verheiratet mit Francesca Molin. Das Paar hatte drei Söhne und drei Töchter.

Das Dogenamt

Soranzo wurde am 13. Juli 1312 im Alter von 72 Jahren zum Dogen gewählt. Während seiner Regierungszeit kam es endlich zu einer Aufhebung des Interdikts von 1308 durch den Papst, um die sich seine Vorgänger bisher vergeblich bemüht hatten. Der Aufstand in Zara in Dalmatien kam zum Erliegen und auch Insel Kreta erkannte die venezianische Oberherrschaft an, ebenso wie eine Reihe von Städten an der Adria, die sich dem Beispiel Zaras mehr oder weniger freiwillig anschlossen. Es folgte für Venedig eine Zeit des Friedens mit den Möglichkeiten einer Ausdehnung des Handels und der Anknüpfung neuer Handelsverbindungen im Mittelmeer, der nur durch die üblichen Scharmützel mit dem ewigen Konkurrenten Genua gestört wurde.

Auch Venedigs Wirtschaft und Kunsthandwerk nahm einen Aufschwung, wozu wesentlich die aus Lucca immigrierten Seidenweber beitrugen. Im August 1321, kurz vor seinem Tod, besuchte Dante als Botschafter des Guido Novello da Polenta die Stadt und wurde ehrenvoll empfangen.

Im Gegensatz zu seiner Amtsführung gab es in seinem privaten Leben mehr Probleme. Die Dogaressa setzte sich ständig über die promissio, die strengen Gesetze, auf die sich ein Doge bei Amtsantritt verpflichten musste, hinweg. Seine Tochter hatte sich mit Niccolò Querini, mit Beinamen zoppo(der Hinkfuß) verheiratet, der einer der Verschwörer beim Umsturzversuch des Baiamonte Tiepolo von 1310 gewesen war. Sie war vom Rat der Zehn verurteilt worden, Querini in das Exil folgen, kehrte aber trotzdem nach Venedig zurück. Daraufhin wurde sie im Hospiz Santa Maria delle Vergini mit nur einem Dienstmädchen in Einzelhaft gehalten. Sie blieb bis an ihr Lebensende Staatsgefangene, wenn sie auch den kranken Dogen in seinen letzten Lebensmonaten gelegentlich besuchen durfte.
Soranzo starb am 31. Dezember 1328. Er wurde im Baptisterium von San Marco begraben.

Literatur

  • Andrea da Mosto: I dogi di Venezia. Florenz 2003. ISBN 88-09-02881-3
  • Claudio Rendina: I dogi. Storia e segreti. Rom 1984, ISBN 88-8289-656-0
  • Helmut Dumler: Venedig und die Dogen. Düsseldorf 2001.



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