- Marino Zorzi
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Marino Zorzi (* um 1231; † 3. Juli 1312) war der 50. Doge von Venedig. Er regierte vom 23. August 1311 bis zu seinem Tod.
Nach dem Tod des 49. Dogen Pietro Gradenigo wurde Stefano Giustinian gewählt, der sich jedoch durch seinen Eintritt in ein Kloster der Amtsübernahme entzog. Daraufhin wählte man am 23. August den frommen, mildtätigen und im Geruch der Heiligkeit stehenden Marino Zorzi, der bereits 80 Jahre alt war. Zorzi betrachtete sein Amt vordringlich als Gelegenheit, die Armen mit milden Gaben zu beschenken und innerhalb der Republik für Frieden zu sorgen.
Der Frieden in der Republik war schwer durch die außenpolitischen Misserfolge des Vorgängers, dessen Absetzung und Ermordung und durch eine Verschwörung unzufriedener Adelsfamilien unter der Führung von Baiamonte Tiepolo gestört worden, eines Sohns des bei der Dogenwahl von 1289 gescheiterten Iacopo Tiepolo. In der Folge waren hochrangige Mitglieder alter Familien hingerichtet worden und solche, die die Dogenpartei unterstützt hatten, im Rang aufstiegen.
Vielleicht hoffte man auch, dass der fromme Zorzi wegen seiner Erfahrungen als venezianischer Botschafter in Rom, den Papst leichter bewegen könnte, das Interdikt von 1308 gegen die Stadt aufzuheben.
Zorzi starb nach nur 10 Monaten Amtszeit. Er wurde im Kreuzgang von Santi Giovanni e Paolo bestattet.
Siehe auch
- Alvise Zorzi, (* 1922) venezianisch-italienischer Historiker, Fernsehjournalist und Autor.
Literatur
- Andrea da Mosto: I dogi di Venezia. Florenz 2003, ISBN 88-09-02881-3
- Claudio Rendina: I dogi. Storia e segreti. Rom 1984, ISBN 88-8289-656-0
Vorgänger Amt Nachfolger Pietro Gradenigo Doge von Venedig
1311–1312Giovanni Soranzo Kategorien:- Doge (Venedig)
- Person (Venedig)
- Geboren im 13. Jahrhundert
- Gestorben 1312
- Mann
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