Sortisatio

Sortisatio

Unter Sortisatio versteht man in der Musiktheorie den spontanen kollektiven Gesang. Beispiel dafür sind die Villanellen, die Cantica Rustica und die Bawrenlieder. Der Musiktheoretiker Heinrich Faber bezeichnete es in seinem Werk Musica Poetica als das „ungeschulte Musizieren“, da Sortisatio zumeist in der Kirchenmusik und dem ländlichen Gesang vorkam. Der Begriff Sortisatio bildet demnach, zusammen mit dem Compositio, die Musica Poetica.

Das Wort Sortisatio stammt aus dem lateinischen Substantiv sortisatio bzw. dem Verb sortisare. Sein genauer Ursprung ist jedoch in der Musikwissenschaft umstritten.[1] Der Begriff wurde nachweislich bereits im 15. Jahrhundert in der Musiktheorie verwendet.

Literatur

  • Heinz von Loesch: Der Werkbegriff in der protestantischen Musiktheorie des 16. und 17. Jahrhunderts. Ein Mißverständnis. Olms, Hildesheim 2001, ISBN 3487114461.
  • Hans Heinrich Eggebrecht: Terminologie der musikalischen Komposition. Steiner, Wiesbaden 1996, ISBN 3515070044.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Eggebrecht: Terminologie der musikalischen Komposition. S. 256.

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