- Soteriologisch
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In der christlichen Theologie ist Soteriologie (griechisch σωτηριολογία) die Lehre von der Erlösung des Menschen durch Jesus Christus. Sie bildet ein Teilgebiet der Dogmatik. Der Ausdruck kommt vom griechischen Soter - Retter, Heiland. In den Religionswissenschaften werden auch andere religiöse Kulte, die um die Erlösung kreisen, soteriologisch genannt.
Im Christentum haben konfessionelle Traditionen und theologische Schulen unterschiedliche Vorstellungen und Lehren von der Erlösung des Menschen entwickelt. Eine grundlegende Rolle spielen dabei der Kreuzestod und die Auferstehung Jesu Christi.
Inhaltsverzeichnis
Alte Kirche
In der Alten Kirche und bis heute in der Tradition der Ostkirche findet sich die Lehre, dass Jesus Christus als Gott und Mensch durch seinen Tod die Macht und die Auswirkungen des Todes zerstört hat, durch die der Mensch belastet wird. Kreuzigung und Auferstehung werden als Sieg über den Tod und die Mächte der Finsternis verstanden.
Mittelalter und Neuzeit
In der mittelalterlichen und nachmittelalterlichen Kirche des Westens spielt die Vorstellung des Todes Jesu als Sühnegeschehen eine große Rolle. Durch sein Opfer wird die Schuld gesühnt, die die Menschen durch ihre Verletzung von Gottes Ehre auf sich geladen haben. Diese Lehre, die in vielen Varianten vertreten wird, wurde in ihrem Grundgedanken von Anselm von Canterbury in seinem Werk Cur Deus homo (Warum wurde Gott Mensch?) entwickelt (Satisfaktionstheorie).
In diesem Zusammenhang steht auch Karl Barths Offenbarungstheorie, nach der sich Gott durch den Tod Jesu Christi seiner Schöpfung, dem Menschen, offenbart. Dadurch werden wir Teil seiner selbst und sind von der Erbsünde, die seit Anbeginn der Menschheit existiert, erlöst.
Andere heutige moderne Positionen
In der modernen Theologie wird der Tod Jesu besonders in der Perspektive seines unbedingten Glaubens und Gehorsams gesehen. Er ist seiner Aufgabe bis zum letzten Ende treu geblieben, hat gezeigt, dass der Mensch sich durch nichts von seiner Hingabe an Gott abbringen lassen darf. Dadurch hat er einerseits den menschlichen Erlösungsweg vorgezeichnet, andererseits Zeugnis abgelegt von Gott als dem Barmherzigen, der die Erlösung des Menschen will.
Siehe auch
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