Sozialistische Monatshefte

Sozialistische Monatshefte
Sozialistische Monatshefte
Beschreibung politische Zeitschrift
Sprache Deutsch
Erstausgabe 1897
Einstellung 1933
Erscheinungsweise monatlich
Chefredakteur Joseph Bloch
Herausgeber SPD

Die Sozialistischen Monatshefte – Internationale Revue des Sozialismus war eine von 1897 bis 1933 meist monatlich erscheinende Zeitschrift.

Sie stand dem revisionistischen Flügel der SPD nahe. Sie wurde nicht von der Partei kontrolliert und bot einen Freiraum für Debatten innerhalb der Bewegung. Für ihre Gegner, Vertreter der revolutionären Sichtweise als auch der Mitte der Partei, galten die Sozialistischen Monatshefte als publizistisches Zentrum des internationalen Revisionismus.[1]

Die Zeitschrift war ursprünglich 1895 von Joseph Bloch (1871–1936) zusammen mit Johannes Sassenbach als Der sozialistische Akademiker gegründet worden. Zwei Jahre später kam es zum Bruch zwischen den beiden Herausgebern. Bloch führte die Zeitschrift unter dem Titel Sozialistische Monatshefte allein als Herausgeber bei neuer Zählung im Juli 1897 fort. Sie erschien erst monatlich, von 1908 bis 1922 zweimal im Monat und danach wieder monatlich. Die Zeitschrift stand dem politischen Standpunkt des Herausgebers, dem revisionistischen Flügel der SPD, nahe, bot aber auch Raum für Vertreter anderer Anschauungen, darunter auch einige Anarchisten. August Bebel wandte sich 1902 entschieden gegen die Zeitschrift, ein Antrag, die Mitarbeit an den Monatsheften mit dem Parteiausschluss zu ahnden, hatte jedoch auf dem Leipziger Parteitag von 1909 keinen Erfolg.

Die Sozialistischen Monatshefte hatten große Bedeutung für die Auseinandersetzung um die Anerkennung der Konsumgenossenschaftsbewegung als eine von drei Säulen (Partei, Gewerkschaften, Konsumgenossenschaften) in der Arbeiterbewegung. Dazu gehörten nicht nur die Aufsätze im Hauptteil, z. B. von Adolph von Elm und anderen, regelmäßig wurde in der Rundschau Rubrik Genossenschaftswesen berichtet.[2]

Die Zeitschrift enthielt die Beilagen Der sozialistische Student und Documente des Sozialismus. Zu den Mitarbeitern zählten unter anderem Hope Bridges Adams Lehmann, Julius Bab, Eduard Bernstein, Wolfgang Heine, Gertrud David, Eduard David, Adolph von Elm, Henriette Fürth, Max Hochdorf, Max Nettlau, Paul Kampffmeyer, Gustav Landauer, Max Schippel, Heinrich Spaemann, Felix Stössinger, Franz Staudinger, Élisée Reclus, Rosa Schapire, Gerhard Hildebrand und Julius Kaliski.

Originalausgaben der Zeitschriften finden sich noch im International Institute of Social History in Amsterdam und in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Band 1: Von den Anfängen der deutschen Arbeiterbewegung bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts. Dietz, Berlin 1966. S. 474.
  2. Vgl. hierzu auch: Erwin Hasselmann: Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften. Knapp, Frankfurt am Main 1971, S. 246.

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