- Spencer Bloch
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Spencer Janney Bloch (* 22. Mai 1944 in New York) ist ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit algebraischer Geometrie und Zahlentheorie beschäftigt.
Bloch studierte bis zu seinem Bachelor-Abschluss 1966 in Harvard und wurde 1971 an der Columbia University bei Steven Kleiman mit der Dissertation Algebraic Cohomology Classes on Algebraic Varieties promoviert. Danach war er an der Princeton University, ab 1973 als Assistenzprofessor. 1974 bis 1976 war er Associate Professor an der University of Michigan und danach an der University of Chicago, wo er ab 1979 Professor war und er seitdem blieb, von Gastprofessuren in Köln, Kyoto, Bonn, Cambridge und Paris abgesehen. Heute ist er dort R. M. Hutchins Distinguished Service Professor Emeritus.
Bloch war Sloan Fellow (und später in deren Auswahlkomitee). Er ist seit 1994 Mitglied der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences (seit 2009) und erhielt 1996 den Humboldt-Forschungspreis. Er war Invited Speaker auf dem ICM in Helsinki 1978 und Kyoto 1990 (Plenarvortrag: Algebraic K-theory, Motives and Algebraic Cycles). 1982 bis 1989 war er Mitherausgeber des Bulletin of the American Mathematical Society und des American Journal of Mathematics.
Bloch beschäftigte sich mit algebraischen Zyklen, algebraischer K-Theorie und Motiven. Von ihm eingeführte höhere Chow-Gruppen[1] lieferten Kandidaten für die von Alexander Beilinson 1982 vermutete motivische K-Theorie von algebraischen Varietäten über Zahlkörpern. Die Bloch-Kato-Vermutungen [2] machen Aussagen über die Werte von L-Funktionen projektiver algebraischer Varietäten über Zahlkörpern an ganzzahligen Stellen. Die Bedeutung von analytischen L-Funktionen, um Informationen über den algebraischen Aufbau von Zahlkörpern zu erhalten, zeigt sich in älteren Sätzen (wie Dirichlets analytischer Klassenzahlformel) und Vermutungen (wie der Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer), die hier stark verallgemeinert werden. Sie verfeinern die Beilinson-Vermutung von 1984.
In den 1990er und 2000er Jahren beschäftigte er sich unter anderem mit algebro-geometrischen Formulierungen von Chern-Simons-Theorie und störungstheoretischer Renormalisierung in Quantenfeldtheorien.
Schriften
- Lectures on algebraic cycles (Vorlesungen Duke University 1979, von der Duke University 1980 herausgegeben), Cambridge University Press 2010
- Higher regulators, K-theory and Zeta Functions of Elliptic Curves, American Mathematical Society, Providence 2000
- Herausgeber: Algebraic Geometry, Bowdoin 1985 (Summer Research Institute in Algebraic Geometry), 2 Bände, American Mathematical Society, Providence 1987
Weblinks
- Webpräsenz an der Universität Chicago
- Mathematics Genealogy Project
- Kings: The Bloch-Kato conjecture on special values of L-functions. A survey of known results. Journal de Théorie des Nombres de Bordeaux, Band 15 Nr. 1, S. 179-198, 2003.
Verweise
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