Spitzenverdiener

Spitzenverdiener

Besserverdiener oder Besserverdienende, auch Spitzenverdiener, sind Personen, die ein überdurchschnittliches Einkommen haben. Eine allgemeinverbindliche Definition dieser Begriffe gibt es allerdings nicht.

Die Begriffe sind politische Schlagworte und werden vor allem in der Steuer- und Sozialpolitik verwendet, um Forderungen nach höherer steuerlicher Belastung zu begründen. Ein anderes Schlagwort bezeichnet diese Personengruppe als „Leistungsträger“. Jedoch dient das Wort "Leistungsträger" in der politischen Diskussion der Begründung einer Senkung der Steuerlast, insbesondere einer Senkung des Spitzensteuersatzes oder der Reduzierung der Steuerprogression.

Einkommenshöhen: Wer ist ein „Besserverdienender“?

Im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform wurden als „Gutverdiener“ Personen/Familien bezeichnet, die mehr als 60.000 Euro Brutto jährlich verdienen.

Oft werden Menschen schon bei deutlich niedrigeren Einkommen zu "Besserverdienenden" erklärt. Im Bundestagswahlkampf 1994 forderte der damalige SPD-Kanzlerkandidat Rudolf Scharping eine steuerliche Ergänzungsabgabe für Besserverdienende. Die SPD definierte damals Ledige ab einem Einkommen von 50.000 DM (ca. 25.000 Euro) und Verheiratete ab 100.000 DM als „Besserverdienende“. Da selbst Facharbeitereinkommen teilweise höher lagen, stießen diese Werte auf starke Kritik. Der Versuch von Scharping, diese Werte als eine Verwechselung von Brutto- und Nettoeinkommen zu erklären, führte erst zu Spott der Öffentlichkeit und später zur Wahlniederlage Scharpings.[1]

Im Bundestagswahlkampf 2005 legte die SPD die Latte für das Einkommen Besserverdienender deutlich höher und forderte eine Reichensteuer in Höhe von zusätzlich 3 % des Einkommens ab 500.000 Euro.

Zur Zeit (2009) zahlen Besserverdienende eine zusätzliche Reichensteuer in Höhe von 3% ab 250.000 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen.

„Partei der Besserverdienenden“

Der FDP wird mitunter vorgeworfen, die „Partei der Besserverdienenden“ zu sein. Tatsächlich hatte der ehemalige FDP-Generalsekretär Werner Hoyer im Bundestagswahlkampf 1994 diese Formulierung erstmals - als Reaktion auf den oben erwähnten Lapsus von Rudolf Scharping - erwähnt[2], was völlig falsch verstanden wurde, denn seine Aussage lautete: „Wir sind die Partei der Besserverdiener, weil wir wollen, dass alle besser verdienen“.

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung vom 3. August 2005
  2. http://www.udo-leuschner.de/liberalismus/fdp30.htm

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