St.-Paul-Kloster (Bremen)

St.-Paul-Kloster (Bremen)
Das Paulskloster in der Renner-Chronik aus dem 17. Jahrhundert
Epitaph für Gerhard Vaget, letzter Abt des Paulsklosters

Das St.-Paul-Kloster, kurz auch Paulskloster genannt, ist ein ehemaliges Benediktinerkloster in Bremen, das von 1050 bis 1523 bestand und heute nicht mehr erhalten ist. Das Kloster befand sich auf einer Erhebung der Bremer Düne vor den Toren der Stadt im westlichen Teil des heutigen Ostertorviertels nahe der Straße Beim Paulskloster.

Es wurde 1050 als Propstei St. Paul von Erzbischof Adalbert gegründet und 1139 vom Erzbischof bestätigt. Die Straßen Beim Paulskloster, Klosterpfad, Paulistraße, Kreuzstraße und die Pauliner Marsch im Ostertorviertel erinnern heute noch an seinen einstigen Standort. Neben dem Kloster bestand ein Wirtschaftshof in Elsfleth-Huntdorf und das Klostervorwerk mit Bäckerei, Brauerei und Ställen. Darüber hinaus verfügte es über ein Infirmarium (eine Krankenstation).[1] Das Kloster verlor im 12. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung.

Nach der Reformation wurde das unmittelbar vor der Bremer Stadtmauer liegende Kloster 1523 abgerissen – vermeintlich aus Gründen der Verteidigungsmöglichkeit des nahen Ostertors. Mit den Steinen des Klosters wurde die Straße von der kleinen Weserbrücke bis zum Warturm gepflastert. [2] Der „Schatz“ des Klosters wurde vom Bremer Rat vereinnahmt. Im Schmalkaldischen Krieg 1547 flohen die Mönche in die Stadt. Danach wurden die Wirtschaftsgebäude entfernt. Der letzte Abt Gerhard Vaget starb 1567, sein Epitaph aus dem St.-Petri-Dom befindet sich heute im Dom-Museum. Im 17. Jahrhundert wurde im Zuge des Festungsbaus auch der St. Pauliberg zugunsten des Ausbaus der Ostertorbastion eingeebnet. Auf dem Gelände des Klosters wurde im 17. Jahrhundert die Rungesche Brauerei errichtet, die 1857 zur St. Pauli-Brauerei umbenannt wurde.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bremisches Urkundenbuch III. S. 38 und Bremisches Urkundenbuch IV. S. 150.
  2. Arnold Gerhard Deneken: Die Bremischen Bürgermeister Daniel von Büren der ältere und Daniel von Büren der jüngere. Verlag Johann Georg Heyse, Bremen 1836, S. 15
53.070958.81618

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