Bremer Stadtmauer

Bremer Stadtmauer
Bremen um 1598: Plan von Hogenberg
Gut erkennbar von links die fünf Stadttore Stephani-, Dove-, Ansgarii-, Herden-, und Ostertor sowie das Brückentor an der Weser

Die Bremer Stadtmauer entstand im Mittelalter und umschloss die Altstadt von Bremen.

Wie die meisten anderen deutschen Städte des Mittelalters hatte Bremen eine Stadtmauer, von der jedoch nur Reste eines Halbturms erhalten sind, eingebunden in das Haus Marterburg 45.

Im 10. Jahrhundert war nur der Dombezirk als Domburg ummauert. Ab 1229 wurde um die gesamte Altstadt eine Ringmauer gebaut, zur Landseite hin halbkreisförmig. Im 13. Jahrhundert weitete sich Bremen in Richtung Westen aus. Die neue Stephanivorstadt erhielt ab 1307 eine nur landseitige Mauer. Im 15. Jahrhundert, der ersten Backsteinphase der Bremer Baugeschichte, wurde die Stadtmauer auf der Weserseite in den Hafenbereichen von Schlachte und Tiefer sukzessive durch die Giebelseiten gemauerter Speicherhäuser ersetzt, so dass an der Schlachte von der ursprünglichen Mauer nur noch die Schlachtpforten übrig blieben. Das Stephaniviertel erhielt andererseits erst Mitte des 16. Jahrhunderts eine Mauer auf der Weserseite. Danach konnte 1551 die Mauer zwischen alten Stadtteilen und Stephaniviertel fallen.

Zusätzliche Landwehren – sowohl rechts wie auch links der Weser – sollte die Stadt im äußeren Vorfelde sichern. Durch die zehn Stadttore konnte kontrolliert die Stadt betreten werden. Zur Weserseite führten eine Vielzahl von Pforten durch die Mauer. Mauer- und Pulvertürme sollten die Stadtbefestigung sichern und Vorräte aufnehmen.

Die Befestigung wurde landseitig um 1512 bis 1514 verstärkt. Die möglichen Belagerungskriege mit stärker werdenden Kanonen machte es ab 1602 erforderlich, das Bremer Befestigungssystem mit neun Bollwerken vollkommen umzubauen. Die Neustadt am linken Weserufer wurde ab 1620 mit sieben, dann acht Bastionen und zwei Toren in das Festungswerk einbezogen. Erst 1664 waren alle Bollwerksanlagen ausgebaut.

Die Befestigungsanlagen wurden in Ermangelung eines militärischen Wertes ab 1803 beseitigt und die Bremer Wallanlagen entstanden bis 1811.

Inhaltsverzeichnis

Die ersten Befestigungen

Die erste Befestigung in Bremen war die Domburg, die nur den Dom und seine nächste Umgebung schützte. Deren Ummauerung wurde schon im 11. Jahrhundert unter Bischof Adalbert I. großenteils wieder abgerissen, um Material für einen Ausbau des Doms zu gewinnen. Ein Teil des Verlaufes der Mauer ist im Pflaster mitten auf dem Domshof erkennbar.

Im 12. Jahrhundert gab es zeitweise keine leistungsfähigen Befestigungsanlagen. Vor einer Invasion Heinrichs des Löwen flüchtete die Bevölkerung 1166/67 in umliegende Sumpfgebiete. Aus dieser Zeit stammen jedoch die ersten Hinweise auf eine Stadtbefestigung. 1157 wurde ein Grundstück des Bürgers Eccahard an das Domkapitel übertragen, welches dazu dienen sollte, einen vorhandenen Befestigungswall (secus vallum) an der Westseite der Altstadt am Ende der Obernstraße weiterführen zu können. Eine westliche Holz-Erde-Mauer mit vorgelagertem Graben quer über den Bremer Dünenrücken fehlte offensichtlich noch, um Bremen vor Angriffen zu schützen. Vermutet wird, dass landseitig um die Altstadt ein Palisadenzaun aus Holzplanken mit vorgelagertem Graben bereits bestand. Die Formulierung „muren unde planken“ im Bremer Stadtrecht von 1308/09 verweist auf auch Palisadenwände, die dann möglicherweise noch teilweise bis zum Anfang des 14. Jh. bestanden haben könnten. [1] Verschiedene archäologische Holzfunde im Bereich der Stadtmauer belegen auch den Palisadenzaun.

Die Stadtmauer nach 1229

1229 wurden Stadtmauern als „muros civitatis“ (Akk.) in einer Urkunde erwähnt; allerdings nur an der Nordseite. [2] [3] Das Ende der Mauer im Westen an der Weser beim Ethelindenstein wird in der Nähe des späteren Fangturms vermutet. Zur Weser hin gab es noch keine Mauer. Auf der Ostseite der Altstadt wurde 1238 das Ostertor erwähnt. An der Schlachte an der Weser wurden aber Reste von Rundpalisaden gefunden. In Konflikten zwischen Stadt und Erzbischof ließ der Erzbischof um 1300 Teile der Mauer wieder abreißen. die Lücke wurde aber von den Bürgern alsbald wieder geschlossen. Die Befestigungsanlage verlief also um das Kirchspiel St. Ansgarii herum. Das Kirchspiel „sancti Stephani“ war danach nur zu einem geringeren Teil umschlossen.

Zur befestigten Stadt gehörte also ein Gebiet rechts der Weser, das von der heutigen Hutfilterstraße bis zum Schnoor und von den Wallanlagen zur Weser reichte. Mit seinen 10.000 bis 15.000 Einwohnern war Bremen am Anfang des 13. Jahrhunderts rechtlich und tatsächlich eine Stadt mit Selbstverwaltung, Befestigung und Markt geworden, in der die Bürger, die Geistlichen sowie die Einwohner ohne Bürgerrechte lebten.

An der Weserseite zwischen der Martinikirche und dem Fangelturm stand am Ende des 13. Jh. ebenfalls zeitweise eine Mauer. 1297 wurde ein Grundstück erwähnt, auf dem der Eigner ein Stück der Stadtmauer dort selbst bauen sollte. Auch zum Haus Werve an der Schlachte gibt es in einer Urkunde Angaben zur Lage der Mauer. [4] Archäologische Funde belegen Mauerreste südlich der Langenstraße, wonach aber die Martinikirche außerhalb dieser Befestigungsanlage zur Weser hin gelegen hat. [5]

Im 15. Jahrhundert, der ersten Backsteinphase der Bremer Baugeschichte, wurde die Stadtmauer auf der Weserseite in den Hafenbereichen von Schlachte und Tiefer nach und nach durch die Giebelseiten gemauerter Speicherhäuser ersetzt, so dass an der Schlachte von der ursprünglichen Mauer nur noch die Schlachtpforten übrig blieben.

Weserseitige Stadtmauer

An der Weserseite konnte die Stadtmauer auf Grund des Schiffsanlegestellen an der Schlacht und der Balge nicht geschlossen werden. Es gab zwei größere Bereiche mit einer weserseitigen Stadtmauer: Im Osten im Bereich der Martinikirche und im Westen in der Höhe Fangelturm bis einschließlich Teile im Bereich der Langenstraße. 1297 wurde urkundlich über eine Stadtmauer am Flussufer im Bereich Martinikirche berichtet. Auch bei weiteren Grundstückskäufen in diesem Bereich findet eine alte Mauer Erwähnung, die möglicherweise zeitgleich mit der landseitigen Stadtmauer zum Beginn des 13. Jahrhunderts gerrichtet wurde.

Archäologische Fundstellen gibt es

  • an der Martinistraße/Erste Schlachtpforte,[6]
  • beim Grundstück Langenstraße 42/44,[7]
  • beim Grundstück Langenstraße 68,[8]
  • im Bereich der Letzten Schlachpforte,[9] und
  • beim Grundstück Schlachte 36/Langenstraße 72; im Keller des Hotels Überfluss sind Stadtmauerreste sichtbar.,[10]

Ein gesicherte Gesamtverlauf der frühen Wesermauer besteht nicht. Rund 200 Jahre nach Errichtung der Steinkammern der alten Stadtmauer wurde im Abstand von 4,5 Meter eine verstärkte Stadtmauer vorgesetzt oder möglicherweise wurde in Teilbereichen die alte Mauer nur verstärkt. Die weserseitige Stadtmauer bestand in dieser Form vermutlich bis in das 16. Jahrhundert. Beim Ausbau der Schlachte wurden Teile der Mauer für die Kaimauern und evtl. für die Kaibefestigungen verwendet.,[11]

Das Stephaniviertel wird einbezogen

Stephanikirche: Blick von der Schlachte

Im 13. Jahrhundert weitete sich Bremen in Richtung Westen kräftig aus. Die Stadt bestand inzwischen aus vier Kirchspielen (Pfarrsprengeln): Liebfrauen, Stephani, Ansgarii und Martini. 1304 wurde vom Bremer Rat der Ratsherr Arnd von Gröpelingen ermordet. Die „anständigen“ Ratsherren und Bürger vertrieben die „Geschlechter“, die ihrerseits dann Bremen belagerten. Deshalb wurde danach das Stephaniviertel in die Stadtbefestigung einbezogen. Belegt ist ein Baubeginn wo die „stadtmure begundt umme sunte Steffens“ von 1307. Im westlichsten Teil war der Mauerring nicht vollständig oder nicht ausreichend.

Deshalb blieb die vorhandene Mauer zwischen Altstadt und Stephaniviertel aus Sicherheitsgründen bestehen. Beide Stadtteile waren nur über ein Tor – die Natel – miteinander verbunden. Man unterschied im Bremer Stadtrecht zwischen unser stad muren (die alte Mauer) und der stadmuren umme sunte Stephans.

Die Mauer zwischen beiden Stadtteilen wurde erst 1551 abgerissen, nach dem der westliche Mauerteil endgültig geschlossen werden konnte und da sie schnelle Truppenbewegungen im Inneren erschwerte.

Landwehren und Vorposten

Weit vor der Stadtmauer gab es Außenbefestigungen, sogenannten Landwehren, die teilweise natürliche Gegebenheiten nutzten. Die Verteidigungslinien rechts der Weser und links des Stromes waren nicht systematisch aufeinander abgestimmt.

Rechts des Stroms gab es stadtnah weserabwärts den Kumpfgraben und weseraufwärts den Dobben („Dobben“ ist ein Synonym für „Graben“). Am Dobben standen der Pagenturm und der Steinturm.
Der Pagenturm mit einer Zugbrücke über den Graben Dobben hieß früher Pagenthorn, was soviel wie Pferdeturm bedeutete. Er wurde erstmals 1410 erwähnt. Das umliegende Gebiet wurde vorher Ostendorf und Jerichow genannt, später dann nach dem Turm Pagentorner Dorf.
Der Steinturm („Steenthorn“) wurde 1309 erbaut. Er stand am Übergang der alten Heerstraße – heute Ostertorsteinweg – über den Dobben. Er gab der Straße Außerm Steintor den Namen, die 1855 in Steintorssteinstraße und ab 1870 in Vor dem Steintor umbenannt wurde. So leitet sich auch der Name des Steintorviertes von diesem Turm ab. Er wurde wahrscheinlich im 17. Jahrhundert abgerissen.

Eine äußere Verteidigungslinie rechts der Weser bildeten die Lesum, deren Übergang mit der Burg in Burg-Grambke gesichert war, die Wümme, an der eine Burg in Borgfeld stand, sowie im 14. Jahrhundert eine befestigte Landwehr in Horn und in Osterholz

Links der Weser bildete die Ochtum die wichtigste äußere Verteidigungslinie. Zur Sicherung ihrer Übergänge dienten der Warturm (heute Gasthaus „Storchennest“) im Westen und der Kattenthorn (Kattenturm) im Süden. Auch die Varreler Bäke und der Stellgraben können als Landwehr gedient haben.

Die Landwehren verschwanden im 17. Jahrhundert.

Die Konstruktion

Beispiel einer Stadtmauer mit Strebepfeilern; hier in Stralsund

Die ersten Befestigungsanlagen bestanden aus der Mauer, dem äußeren Stadtgraben und einem dazugehörenden unbebautem Feld. Die Mauer wurde als Zweischalen-Backsteinmauer aus Ziegeln im Klosterformat auf einem Findlingsfundament (Höhe 80–90 cm) errichtet. Sie war unten bis zu 1,0–1,3 m und oben bis zu 0,9–1 m stark. Eine übliche Höhe von 4,50 bis 6,50 m kann wie der Kranz aus Schießscharten und der Wehrgang sicherlich angenommen werden. Bei der Ausgrabung „Marterburg 53/54“ von 1950 sind alle 6 Meter etwa 1,50 m vorspringende aussteifende Strebepfeiler belegt worden. Es wurden zudem Mauer- und Mauerturmreste an verschieden Stellen bei Ausgrabungen gefunden. [12]

Die neuere, massive Mauer um Stephani gründete nur auf Sand. Sie war unten um 1,80–2,2 m und oben bis zu 1,2 m dick. Auch von der neuen Stadtmauer und seinen Türmen wurden durch Ausgrabungen Reste gefunden. [13]

Die Stadttore

Wappen des Herdentors von 1562 mit der Inschrift: „Bremen wes ghedechtich: Late neict mer in, du beist ohrer mechtich“. (Bremen sei bedächtig, lass nicht mehr ein, du seiest ihrer mächtig. Anno Domini 1562)
Ostertor, 1810: Blick vom Altenwall
Das Osterthor 1640/41 (gelb hervorgehoben)

Die Stadttore entstanden zusammen mit der Stadtmauer, zunächst also um 1229 und dann bei der Einbeziehung der Stephanistadt in das Befestigungssystem, also ab 1307. Die folgenden Stadttore wurden erstmals erwähnt:

  • 1229, das Herdentor als „portam gregum“ im Norden, als Weg der Viehherden (heute Herdentorsteinweg) zur Bürgerweide wurde 1664 durch ein zweites Tor im Wall erweitert. Der Turmabriss erfolgte 1802/04, der Restabriss 1826.
  • 1238, das Ostertor als „valvam orientalem civitatis nostre“ im Osten wurde um 1512/14 zum Osterzwinger ausgebaut. Der Torturm aus dem 14. Jh. wurde 1624 teilweise und 1828 ganz abgerissen. Um 1644 erfolgte die Erweiterung um eine zweite Toranlage. 1726 wurde hier die Glocke der ehemaligen Wilhadikapelle aufgehängt, weshalb der Turm auch als „Die Glocke“ bezeichnet wurde. 1802/04 erfolgten Abrisse und der Bau von einem kleinen Wachhaus. Die beiden heute noch bestehenden Torgebäude wurden 1828 im Bereich der Kunsthalle gebaut. Das Ostertorviertel und der Ostertorsteinweg erinnern an das Tor
  • 1247, das Fischertor als „porta“ „piscatoriam“ bzw. „Vischerporten“ ist ein Durchgang an der 1. Schlachtpforte zur Schlachte.
  • 1274, das Bischofstor oder die Bischofsnadel als „Acus episcopi“ war ein enger Durchgang für die Geistlichkeit im Nordosten; Abriss 1802/04, 1838 erfolgte der Bau eines kleinen Wachhauses mit gusseiserner Toranlage in den Wallanlagen, welches heute ein Verkaufshaus ist. Die heutige kleine Straße Bischofsnadel führte zum Tor.
  • 1284, das Stephanitor, zunächst als Steintor als „portam lapideam“ bzw. 1299 dann als Stephanitor – „portam sancti Stephani“ – im Westen. Dieses Tor könnte sich in der Mauer um die St. Stephanikirche befunden haben, ist also kein Stadttor. Das Stephanitor als Stadttor wurde nach 1307 in das erweiterte Befestigungssystem einbezogen. Zwei Rundtürme mit Kegeldach flankierten das Tor. Ein Giebel- und Turmabriss erfolgte 1547. Nach 1602 wird die Toranlage weiter nach Außen verlegt um Teil der neuen Wallanlagen zu werden. Ein Ausbau der Toranlage erfolgte 1660, die dann 1802/04 abgebrochen wurde. Heute zeugen noch der Stephanitorsteinweg oder die Straße Stephanitor von dem Bauwerk.
  • 1299, das Ansgariitor als „portam sancti Anscharii“ im Nord-Westen; auch Schuldturm der Stadt; Torabriss um 1802/04, Turmabriss 1831. Die Ansgaritorstraße erinnert an das Tor.
  • 1324, das Abbentor als „portam Abonis“ bzw. „abendtore“ im Nordwesten an der heutigen Abbentorstraße entstand zunächst als Pforte um 1200; es wurde nach 1305 in die erweiterte Befestigungsanlage einbezogen. Die Turmbauten wurden 1547 abgerissen.
  • 1366 das Brückentor als „brughedor“ im Süden. Ein Tor musste es aber schon 1244 nach dem Bau der ersten Weserbrücke gegeben haben. 1554 wurde hier ein neues Brückentor gebaut.
  • Die Natel („de Natlen“) – das älteste Stephanitor – war ein Tor im Westen nördlich vom Kornhaus und vom Fangturm am Ende der Langestraße der Altstadt bzw. vom Geeren im Stephaniviertel, welches um oder bald nach 1229 entstanden sein muss [14] Nach Ergänzung der Stadtmauer um die Stephanistadt war dieses Tor die einzige Verbindung zwischen Altstadt und Stephaniviertel. Es wurde 1657/59 abgerissen.
  • 1367, das Doventor, das um 1305/07 entstand, als das Stephaniviertel in die Befestigungsanlagen einbezogen wurde. Der Name kam wohl von „taubes Tor“, da es damals keinen direkten Anschluss an die Hauptwege hatte. Ein Giebelabriss erfolgte 1547. Danach zierte eine Windmühle den Torturm, der auf deinem Holzschnittplan von 1550/64 von Hans Weigel der Ältere erkennbar ist. Die Mühle wurde zum Ende des 17. Jahrhunderts entfernt und der Torturm erhielt einen Dreiecksgiebel. Zum Wall kam ein barockes Tor mit einer Inschrift und dem Schlüsselwappen. Das Tor wurde 1802/04 abgebrochen. Eine Straße führte nun durch die Wallanlagen. Es erfolgte 1805 und 1809 der Bau zweier klassizistischer Wachhäuser nach Plänen von Carl Matthaey, die beide 1944 zerstört wurden und bis 1848 der Wache und dem Akzise-Meister dienten. Das eiserne Torgitter wurde nun beseitigt. Das westliche Torhaus erhielt ein Postbüro. Die Doventorstraße führte zum ehemaligen Tor. Das Stadtteilquartier Dovetor sowie der Doventorsteinweg und der Doventorsdeich erinnern heute an das Tor.

In der Neustadt gab es bei dem Ausbau des Befestigungssystems auf der linken Weserseite um 1620 nur zwei Durchlässe durch den Wall, das Hohentor und das Buntentor

Das Hohentor in der Bremer Neustadt um 1822
  • Das Hohentor im Westen der Neustadt entstand um 1620. Es hieß zunächst Westertor und auch Delmenhorster Tor. Den hohen Giebel schmückte das Bremer Wappen und darunter sechs Ratsherrenwappen. Die in der Grünanlage aufgestellte Justitia soll das Torhaus geschmückt haben. Um 1810 entstanden nach der Aufhebung der Festungsanlagen hier zwei Wachtore. Es entstanden neben dem Tor ein Wach- und ein Akzisehaus im klassizistischen Stil mit vier vorgezogenen dorischen Säulen. 1844 wurden nach der Aufhebung der Torsperren die Wachhäuser als Wohnhäuser genutzt. Um 1825 wurde das Tor abgerissen und die Wachhäuser 1944 zerbombt. Der Ortsteil Hohentor, die Straße Am Hohentorsplatz und der Hohentorsplatz erinnern an das Tor.
  • Das Buntentor gehörte auch zur Neustadter Befestigungsanlage aus der Zeit um 1620. Es hieß zuerst Südertor. Es war zunächst ein schmuckloses Tor. In der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand ein Tor mit einem Dreiecksgiebel mit dem Bremer Wappen wie im Hohentor. 1819 entstanden neben dem Tor wie beim Hohentor ein Wach- und ein Akzisehaus. Das Tor wurde 1861 abgerissen und die Wachhäuser 1944 durch Bomben zerstört. Der Ortsteil Buntentor und der Buntentorsteinweg sind nur noch Hinweise auf das Tor. Die Bastionsstraße erinnert an die Bastion.

Die Pforten

Neben den Toren führten nach und nach eine Vielzahl von Pforten durch die Mauer zu den davor liegenden Gärten oder – wo es zur Weser hin keine Stadtmauer gab – durch die Häuserfront an den Weserhafen, die Schlachte und die Weser.

Bremen um 1600 mit Schlachte und Martini-Kirche von Frans Hogenberg
  • Die nachfolgenden Schlachtpforten führten zum Schlachtehafen: 1. Schlachtpforte, Josephsgang, Ulenstein, 2. Schlachtpforte, Heimlichenpforte, Ansgaritränkpforte, Kranpforte, Düsternpforte, Zingelpforte, Letzte Schlachtpforte. Die Pforten schlossen zur Weser bündig mit den angrenzenden Häusern an der Schlachte ab.
  • Die zwei Holz-Pforten (Holtporten und kleine Holtporten) führten im östlichen Bereich zum Holzumschlageplatz an der Tiefer.
  • Weitere Pforten waren u.a. die Adams-Pforte mit dem Adamsturm zwischen Stephani- und Dovetor, sowie die Hasen-Pforte und die Nagels-Pforte und weitere private Durchgänge.
  • Die kleine Pforte Brill (= Loch, Abortöffnung) befand sich an der Ecke Faulenstraße/Wenkenstraße/Hankenstraße und gab dem heutigen Platz und der Straße Am Brill und der Straße Hinterm Brill seinen Namen.

14 kleine Brücken verbanden die Wege von den Toren und Pforten zur Wasserseite.

Die Türme

Die Mauertürme

Zur Sicherung der Maueranlage wurden eine Reihe von Türmen und Türmchen gebaut. In den Überlieferungen – zum Beispiel im Ratsdenkelbuch – wurden einige der Türme auch namentlich benannt. In alten Auflistungen sind alleine 19 Türme benannt worden wie etwa der „Schepels thorn“, der „lange thorn“, „de thorn by der holtporthen“ und „de thorn darbaven“, der „blinden thorn“. Bekannter waren:

  • Der halbrunde „Adams thurm“ bei der Adamspforte in der Mauer um Stephanistadt in der Nähe des Doventors wurde auch als Pulverturm genutzt.
  • Der halbrunde „Rabenturm“ nahe beim Ostertor, der 1900 freigelegt und 1903 abgerissen wurde und der um 1870 noch erreichbar gewesen seien soll.
Fangturm

Bekannt war der Fangturm (Gefangenenturm), ein Rundturm an der Westseite der ältesten Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Die heutige Straße Fangturm erinnert an den Turm. 1590 wurde an der Ecke Langenstraße/Fangturm das Kornhaus gebaut. Das Gebäude nahm teilweise den Fangturm mit auf, erkennbar an der runden Ausbuchtung an der Ostseite. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand auf dem östlichen Grundstück Langenstraße Nr. 76 ein Packhaus, bei dem die unteren Teile des Turmes als Fundament dienten. Packhaus und Kornhaus sind im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Nach dem Krieg wurde hier ein kleiner Parkplatz angelegt, unter dem sich noch heute die Fundamente des Fangturms befinden.

Die Pulvertürme bzw. Zwingertürme

Siehe Hauptartikel: Bremer Pulvertürme

Als Pulvertürme bezeichnete man seit dem Mittelalter drei große Rundtürme, in denen die für den Kriegsfall benötigten Pulvervorräte, Waffen und Munitionen gelagert wurden. In den Erdgeschossen der Pulvertürme wurde auch Gefangene inhaftiert, wodurch die Türme oftmals auch als Zwinger oder Zwingertürme bezeichnet wurden. Die drei Türme sind vermutlich unter der Leitung von Jacob Bockes van Vollenhoff aus den Niederlanden von 1512 bis 1534 erbaut worden. Es gab

  • den Ostertorzwinger, der kleinste Pulverturm von 1514, der am östlichen Tor stand (explodiert 1624, wiedererrichtet),
  • den Stephanitorzwinger (Bräutigam), der größere Turm von 1525 bis 1534, der in der Nähe des Stephanitores stand und der Bräutigam genannt wurde (explodiert 1647) und
  • den Herrlichkeitzwinger (Braut), der größte Turm von 1522, der auf der Herrlichkeit, einer Halbinsel zwischen der großen und der kleinen Weser stand und der die Braut genannt wurde (explodiert 1739).

Ausbau des Befestigungssystems

Die Befestigungen wurden Anfang des 16. Jahrhunderts unter Bürgermeister Daniel von Büren dem Älteren ausgebaut und den neuesten wehrtechnischen Bedingungen angepasst. Landseitig erfolgte die Verstärkung zwischen 1512 bis 1514 durch vertiefte Gräben, durch zusätzliche Erdwälle und Zwingertürme (dem Ostertorzwinger und auf der Herrlichkeit die so genannte „Braut“) und durch verbesserte Kanonenbestückung. An der Weser wurde 1535 der Stephanizwinger (auch „Bräutigam“ genannt) – ein in den Fluss vorspringendes Bollwerk – gebaut, der mit Geschützen diesen Stadtteil mit seiner wasserseitigen Mauer bis zum Fangturm schützen sollte. Ansonsten war die Weserseite zur Altstadt weitgehend offen, also eine Schwachstelle im Befestigungssystem. Erst 1547 wurde, auf Grund der Belagerungen des kaiserlichen Heers im Schmalkaldischen Krieg, ein Ausbau der Anlage eilig durchgeführt. Zugleich mussten auch einige Tore der Entwicklung der Kriegstechnik angepasst werden. So wurden die Türme von Stephani-, Doven- und Abbentor abgerissen, um feindlichem Kanonenbeschuss kein Ziel zu bieten.

Einige Bürger protestierten gegen den Ausbau des Befestigungssystems, wahrscheinlich weil die Stadt lange von kriegerischen Ereignissen verschont geblieben war. Die akuten Gefährdungen aber veranlassten die Stadtoberen, zwischen Fangturm und Stephanibollwerk eine Mauer zur Weser hin errichten zu lassen.

Bremen um 1598 (Plan von Hogenberg)

Der Stadtplan von Franz Hogenberg zeigt die Stadtbefestigung um 1598: Zur Landseite ist die Altstadt außer von der mittelalterlichen Mauer von einem Wall und angedeuteten Rundbastionen und dem noch geradlinigen Graben umschlossen. Zur Weser hin gibt es nur vor der Stephanistadt und dem Schnoor eine Stadtmauer. Die Schlachte ist zwischen Fangturm und der Mauer des Martinikirchhofs abgesehen von den Schlachtpforten ohne militärische Sicherung. Am Tiefer und in einem Teil der Stephanistadt stehen Handelshäuser mit Fenstern zum Fluss direkt am Weserufer. Die fünf großen Stadttore Stephani-, Doven-, Ansgari-, Herden- und Ostertor führen mit Brücken über den Graben ins Landesinnere. Die Bischofspforte (heute Bischofsnadel) gibt es anscheinend noch nicht. Im Süden befindet sich in Verlängerung der Balgebrückstraße die Weserbrücke mit einem Tor auf der Altstadtseite und dem Wehrturm „Braut“ zwischen Weser und Kleiner Weser. Die Braut ist durch eine Wallbastion und einen Graben gesichert, der gleichzeitig den Teerhof vom Stadtwerder trennt. Auf der Südseite der Kleinen Weser gibt es noch keine Befestigung; die Neustadt ist noch nicht angelegt.

Die Befestigung mit Bastionen

Bastionen von 1729: Blick von der Neustadt-Seite zum Ostertor

Die möglichen Belagerungskriege der Zeit um 1600 mit stärker werdenden Kanonen machte es erforderlich, das Bremer Befestigungssystem vollkommen umzubauen. Die bisherigen kleineren Rondelle als Vorsprünge in der Mauer reichten nicht aus. Sie hatte zudem zu große, nicht einsehbare „tote“ Winkel. Moderne Verteidigungsanlagen und Festungen benötigten aber vorgezogene Verteidigungspunkt, die Bastionen. Als Bastion wird so ein aus dem Hauptwall hervorspringendes, nach hinten offenes Festungswerk mit in der Regel fünfeckigem Grundriss bezeichnet. Die Schusslinien der postierten Geschütze von den benachbarten Werken vermieden so einen toten Winkel. Erste Bastionen wurden Ende des 15. Jahrhunderts bereits in Italien erbaut.

Ab 1599 bemühte sich der Rat um erfahrene Festungsbauer. Wilhelm Ludwig, Graf von Nassau-Dillenburg schlägt dem Rat dafür (General) Johan van Rijswijk aus Middelburg vor, der gerade in Lipperode Festungspläne entwickelt hatte und dort noch tätig war, so dass er erst 1601 beginnen konnte. Rijswijck beschrieb die vorhandenen Mängel und sprach sich für eine Befestigungsanlage „mitt sieben Bollwerken“ auf der Neustadtseite aus, und für einen totalen Umbau der Anlagen vor der Altstadt. 1602 begann man mit den Baumaßnahmen im Westen zwischen Weser bis zum Dovetor und nach Unterbrechungen im Bereich Ostertor bis Herdentor.

Merian: Bremen 1641
Bremen als Festung, 1757

1611 wurde der niederländische Rijswijck-Schüler Johan van Valckenburgh (* um 1575, † 1625) erstmals und nur zeitweise als Planer der Festungsanlagen in Bremen tätig. Erst 1623 – der Dreißigjährige Krieg hatte begonnen – wurden die Anlagen links der Weser auf der Basis der Pläne von Rijswijck und Valckenburgh in Angriff genommen. Der Festungsbauer und Valckenburgh-Schüler Johan van Laer (1590–1647) hat die Befestungsanlagen nach dem Tode Valckenburghs ab 1625 bis 1627 weitergeführt.

Die Bremer Neustadt wurde weniger aus Platzbedarf angelegt, denn um Bremen und seinen Hafen ringsherum durch Befestigungsanlagen zu schützen. Merian zeigt in seinem Plan von 1638/41 bereits fünf Fünfeckbastionen im Westen und Osten der Altstadtseite, wovon die östlichen dem alten Graben vorgelagert sind. Auf der Neustadtseite (die kleine Weser ist einbezogen) befand sich nun eine moderne Stadtbefestigung aus Wällen mit acht Bastionen. Mit dem Bau der Anlagen waren die finanziellen Möglichkeiten Bremens beinahe erschöpft.

Erst 1660 bis 1664 konnten die vorhandenen Bollwerksanlagen auf der Altstadtseite modernisiert und weiter ausgebaut werden. Der Plan von Kupferstecher Caspar Schultze und Rektor Gerhard Meier aus dem Jahre 1664 zeigt den Abschluss des Umbaus der Befestigungsanlagen. neun Bastionen auf der Altstadtseite und eine kleine Torbastion vor dem Ostertor sowie acht Bastionen auf der Neustadtseite.

Diese Befestigungsanlage hatte nur eine Bewährungsprobe zu bestehen, als 1666 die Schweden die Stadt erfolglos auf der linken Weserseite belagerten. Dieser Krieg konnte durch den Habenhauser Frieden beigelegt werden.

Liste der Bastionen

(Von Osten nach Westen)

Altstadtseite:

  • Ostertorbastion
  • Junkernbastion
  • Bischofsnadelbastion
  • Herdentorbastion
  • Gießhausbastion
  • Ansgariibastion
  • Doventorbastion
  • Sanddünenbastion
  • Stephanibastion

Neustadtseite:

  • Werderbastion
  • Schulortbastion
  • Buntebrückebastion
  • Schwarzpottbastion
  • Hohentorbastion (Ost)
  • Hohentorbastion (West)
  • Stein-Corps-de-Garde-Bastion
  • Weserbastion

Überreste, weitere Entwicklung

Reste der Stadtmauer im Haus Altenwall 9
Reste der Stadtmauer im 400 Jahre alten Speicherhaus im Schnoor

Neue Durchgänge wurden genehmigt, die Häuserbebauung rückte auch näher an die Mauern und einige Bürger bezogen die Mauer – erlaubt oder nicht erlaubt – in ihre Bauten mit ein. Hier und dort wurde die Mauer auch baufällig und der hohe Senat hatte zu wenig Geld, um zeitgerecht Renovierungen durchführen zu lassen. Die Mauerteile wurden oft als Teile der vorhandenen Bebauungen umbaut. Im Wallbereich standen inzwischen sieben Mühlen. 1792 wurde auf der Junkernbastion am Ostertor ein Schauspielhaus gebaut.

Am 27. September 1796 beschlossen der Rat und die Bürgerschaft die Abtragung des Brautwalles mit seiner die Weser sichernden Bastion auf der Weserhalbinsel zwischen der Alt- und der Neustadt. Damit war ein erster Schritt zur Entfestigung Bremens eingeleitet. Die Stadt verfolgte damit den Überlegungen, dass er sinnvoller seien könnte, Bremen den Festungscharkter zu nehmen, damit andere Mächte sich nicht in Bremen dauerhaft festsetzen könnten.[15]

Die Abtragung der Wälle erfolgte ab 1802/03. Von 1802 bis 1804 wurden viele Teile der Mauer, die Brustwehren und die Tore abgerissen (s. o.). Stattdessen wurden klassizistische Wachhäuser errichtet, erhalten am Ostertor, an der Bischofsnadel und am Ansgaritor. Die Anlage aus Gräben und Bastionen wurden nach Plänen von Christian Ludwig Bosse und Isaak Altmann von 1803 bis 1811 zu einem englischen Park umgestaltet, bei der – wenn auch abgerundet – die Zick-Zack-Form der Bollwerke gut erkennbar sind. Teile dieser Wallanlagen fielen – vor allem im Westen – den Verkehrsbauten nach und nach – zuletzt 2006/07 – zum Opfer.

Von der Stadtmauer sind nur noch Reste zweier Halbtürme erhalten, eingebunden in die Häuser Altenwall 9 (Marterburg 50) und Marterburg 45 im Schnoor. Des Weiteren sind die archäologischen Befunde und Erkenntnisse durch die Ausgrabungen bei der Bebauung vieler Häuser Am Wall bis zum Schnoor gesichert.

Siehe auch

Geschichte der Stadt Bremen | Stadtmauer | Bremer Pulvertürme | Bremer Wallanlagen | Am Wall

Literatur und Pläne

Siehe auch Bremer Literatur und Pläne

Literatur
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  • Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. Schriftliche Überlieferung und archäologische Befunde eines mittelalterlichen Befestigungsbauwerks. Staatsarchiv Bremen, Bremen 2007, ISBN 978-3-925729-48-5 (Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen Bd. 68).
  • Manfred Rech: Gefundene Vergangenheit – Archäologie des Mittelalters in Bremen. Der Landesarchäologe Bremen, Bremen 2004, ISBN 3-7749-3233-6 (entstanden als Begleitband zu einer Ausstellung des Fockemuseums, dort weiterhin erhältlich).
  • Friedrich Prüser: Die Schlachte. Bremens alter Uferhafen. Verlag Robert Bargmann, Bremen 1957.
Historische Pläne mit Stadtmauer bzw. Befestigungsanlage

Einzelnachweise

  1. Manfred Rech: Gefundene Vergangenheit – Archäologie des Mittelalters in Bremen, S. 86f
  2. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer, S. 24, S. 32f
  3. Manfred Rech: Gefundene Vergangenheit – Archäologie des Mittelalters in Bremen, S. 87f
  4. Manfred Rech: Gefundene Vergangenheit – Archäologie des Mittelalters in Bremen, S. 89, 90
  5. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer, S. 296
  6. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. S. 89–91
  7. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. S. 92–95
  8. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. S. 96 f
  9. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. S. 100
  10. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. S. 98 f und Plan S. 295
  11. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer. S. 103 f
  12. (Altenwall 18, 24; Am Wall 115–117, 127–134, 166/167, 187/188, 200; Ostertorwallstraße 15, 40/42; Herdentorwallstraße 2; Spitzenkiel 5-8, Langenstraße 42/44, 68, 76, Jacobistr. 20; Schlachte 34/36
  13. u.a.: Grafenstraße 11, Faulenstraße 107
  14. Archäologische Funde von 1955.
  15. Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen. Band I , S. 520. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-283-7.

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