- St. Paul-Kloster
-
Das St. Paul-Kloster, kurz auch Paulskloster genannt, war ein ehemaliges Benediktinerkloster in Bremen, das von 1050 bis 1523 bestand und heute nicht mehr erhalten ist. Das Kloster befand sich auf einer Erhebung der Bremer Düne vor den Toren der Stadt im westlichen Teil des heutigen Ostertorsteinviertels nahe der Straße Beim Paulskloster.
Es wurde 1050 als Propstei St. Paul von Erzbischof Adalbert gegründet und 1139 vom Erzbischof bestätigt. Die Straßen Beim Paulskloster, Klosterpfad, Paulistraße, Kreuzstraße und die Pauliner Marsch im Ostertorsteinviertel erinnern heute noch an seinen einstigen Standort. Neben dem Kloster bestand ein Wirtschaftshof in Elsfleth-Huntdorf und das Klostervorwerk mit Bäckerei, Brauerei und Ställen. Das Kloster verlor im 12. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung.
Nach der Reformation wurde das vor der Bremer Stadtmauer liegende Kloster 1523 zerstört; angeblich aus Gründen der Verteidigungsmöglichkeit der Stadtmauer. Der „Schatz“ des Klosters wurde vom Rat der Stadt Bremen vereinnahmt. Im Schmalkaldischen Krieg flohen die Mönche 1547 in die Stadt. Danach wurden die Wirtschaftsgebäude entfernt. Der letzte Abt Gerhard Vaget starb 1567, sein Epitaph aus dem St. Petri-Dom befindet sich heute im Dom-Museum. Im 17. Jahrhundert wurde im Zuge des Festungsbaus auch der St. Pauliberg zugunsten des Ausbaus der Ostertorbastion eingeebnet. Auf dem Gelände des Klosters wurde im 17. Jahrhundert die Rungesche Brauerei errichtet, die 1857 zur St. Pauli-Brauerei umbenannt wurde.
Siehe auch
Literatur
- Wilhelm Tacke: Klöster in Bremen. Temmen, Bremen 2005, ISBN 3-86108-545-3.
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Wikimedia Foundation.