Elsfleth

Elsfleth
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Elsfleth
Elsfleth
Deutschlandkarte, Position der Stadt Elsfleth hervorgehoben
53.2333333333338.46666666666673
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wesermarsch
Höhe: 3 m ü. NN
Fläche: 115,15 km²
Einwohner:

9.207 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km²
Postleitzahl: 26931
Vorwahl: 04404
Kfz-Kennzeichen: BRA
Gemeindeschlüssel: 03 4 61 004
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
26931 Elsfleth
Webpräsenz: www.elsfleth.de
Bürgermeister: Traute von der Kammer (ab 01.10.11) (CDU/SPD)
Lage der Stadt Elsfleth im Landkreis Wesermarsch
Zwischenahner Meer Bremen Bremerhaven Delmenhorst Landkreis Ammerland Landkreis Cloppenburg Landkreis Cuxhaven Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Osterholz Landkreis Wesermarsch Landkreis Wittmund Oldenburg (Oldenburg) Wilhelmshaven Berne Brake (Unterweser) Butjadingen Elsfleth Jade (Gemeinde) Lemwerder Nordenham Ovelgönne StadlandKarte
Über dieses Bild

Elsfleth ist eine Stadt im Landkreis Wesermarsch im Oldenburger Land in Niedersachsen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Elsfleth liegt an der Hunte, die aus dem Oldenburger Land kommt, direkt an deren Einmündung in die Weser. Die Stadt Oldenburg befindet sich südwestlich von Elsfleth. In südöstlicher Richtung liegt Bremen.

Geschichte

Elsfleth ist mit einer ersten urkundlichen Erwähnung um 1220 einer der älteren Orte an der Unterweser. Der genaue Zeitpunkt der Gründung ist unbekannt. Möglicherweise geht die Ortsgründung auf das 9. Jahrhundert zurück, denn bereits um 860 soll von Bischof Ansgarius von Bremen die erste Kirche gegründet worden sein. Im 12. Jahrhundert sowie im 13. Jahrhundert, zur Zeit der Stedinger, war Elsfleth der kirchliche Mittelpunkt Stedingens.

Mitte des 14. Jahrhunderts geriet Elsfleth unter die Herrschaft der Grafen von Oldenburg. 1504 wurde die St.-Nicolai-Kirche erbaut und 1690 zu ihrer heutigen Form umgebaut. Durch die Errichtung des Elsflether Weserzolls durch Graf Anton Günther erfuhr Elsfleth ab 1624 einen bedeutenden Aufschwung. Der Weserzoll wurde bis 1820 erhoben. Stadtrechte erhielt Elsfleth am 1. Mai 1856.

Elsfleths günstige Lage am Zusammenfluss von Weser und Hunte sowie die nahegelegene Nordsee bewirkten die Verbundenheit Elsfleths mit der Seefahrt und dem Schiffbau. Sie waren außerdem ausschlaggebende Faktoren für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Elsfleths. So entwickelte Elsfleth sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum wichtigsten Hafen des Landes Oldenburg.

Auch Elsfleth wurde zwischen 1817 und 1833 von dem ersten von Deutschen in Deutschland gebauten Dampfschiff Die Weser im Liniendienst angelaufen.

22 Reedereien waren in Elsfleth ansässig, um die 100 Schiffe in Elsfleth beheimatet. Mehrere Werften bauten in Elsfleth Segelschiffe. Elsfleth zählte zwischenzeitlich zu den größten Reedereiplätzen Deutschlands. Zur selben Zeit wurde das Bild des Hafens auch von den Segelschulschiffen des Deutschen Schulschiffvereins geprägt. 1832 wurde die Navigationsschule gegründet, aus der die heute noch bestehende Seefahrtsschule hervorging.

Elsfleth erlebte seinen wirtschaftlichen Niedergang durch das Aufkommen von Dampfschiffen. Die angesiedelten Werften konnten nicht schnell genug vom Bau von Holzschiffen auf den Bau von Eisenschiffen umstellen, wodurch der Schiffbau zum Erliegen kamen.

Heute wird Elsfleth durch zahlreiche Unternehmen geprägt, darunter einen Schiffbaubetrieb, ein Verpackungsmittelwerk, sowie einige Reedereien.

1974 wurde die ehemals selbstständige Gemeinde Moorriem, bestehend aus Neuenbrok, Bardenfleth und Altenhuntorf, eingemeindet. Sie war um 1050 als Moormarschsiedlung entstanden. Elsfleth gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Historische Presse

In Elsfleth wurden zwischen 1865 und 1941 mehrere selbständige Zeitungen publiziert, die hauptsächlich für den Einzugsbereich des Amts Elsfleth zuständig waren.

Vom 1. April 1865 bis zum 29. September 1867 erschien das Elsflether Wochenblatt. Ein Unterhaltungs- u. Anzeigeblatt für Elsfleth u. Umgebung. 1867 führte es kurzfristig den Untertitel Ein Unterhaltungs- und Anzeigeblatt. Die politische Tendenz war unabhängig.

Diese Zeitung ging noch 1867 in der Unterweser-Zeitung. Organ für Politik, Arbeit, Handwerk, Fabrikwesen, Handel, Schifffahrt etc. auf, die vom 1. Oktober 1867 bis zum 28. Juni 1868 erschien. Wie ihr Vorgänger wurde das Blatt in Oldenburg (Oldb) bei Büttner & Winter gedruckt. Die politische Tendenz war linksliberal. Alle Jahrgänge beider Zeitungen sind in der Landesbibliothek Oldenburg archiviert.

Die Elsflether Nachrichten. Unterhaltungs- u. Anzeigeblatt für Elsfleth u. Umgebung erschienen erstmals im Juli 1869, die letzte Ausgabe am 31. Mai 1941. Die politische Tendenz, zumindest bis 1933, war unabhängig und national. 1870/71 führte das Blatt kurzfristig den Titel Nachrichten für Elsfleth und Umgebung, von 1871 bis 1933 Nachrichten für Stadt und Amt Elsfleth, von 1933 bis zur Einstellung Nachrichten für Stadt Elsfleth und Umgebung. Die Zeitung wurde von 1869 bis 1874 bei G. C. v. Thülen, anschließend bei L., dann bei Hans Zirk gedruckt. Die Jahrgänge von 1879 bis 1940 sind in der Landesbibliothek Oldenburg archiviert.

Politik

Stadtrat

Sitzverteilung im Rat (ab November 2006):

Durch die Wiederwahl von Bürgermeister Diedrich Möhring kommt es zu einer Pattsituation im Stadtrat. Sowohl SPD als auch CDU haben Koalitionsverhandlungen mit der FDP angekündigt.

Partnerstädte

Sehenswürdigkeiten

Denkmal des Schwarzen Herzogs, Detail
Huntesperrwerk
Bahnübergang am Hafen mit Denkmal
Hafen mit Schulschiff

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Elsfleth liegt an der Bahnstrecke Hude–Nordenham, die seit Mitte Dezember 2010 in die S-Bahn Bremen einbezogen ist. Durch Elsfleth verläuft die Bundesstraße 212. Elsfleth liegt am Zusammenfluss der Bundeswasserstraßen Weser und Hunte, die hier im Geltungsbereich der Seeschiffahrtsstraßenordnung liegen.

Unternehmen

Werften, Reedereien, Schiffsausrüster

In Elsfleth waren und sind traditionell Werften, Reedereien und Schiffsausrüster ansässig, so die Ahlers Werft und die Elsflether Werft von 1916, die sich an der Hunte befindet.

Weitere Unternehmen
  • Das Druckluftspeicherkraftwerk wurde 1978 in Elsfleth-Huntdorf als weltweit erstes seiner Art gebaut. Es wird mit überschüssigem Grundlaststrom Druckluft in eine ausgesolte Salzkaverne gepumpt, deren Energie bei Spitzenlastbedarf zur Verfügung steht. Inzwischen gibt es weltweit nur noch ein weiteres Kraftwerk dieser Art. Um den von der Europäischen Union angestrebten Anteil von 15 % erneuerbaren Energien bis 2015 zu erreichen, muss vor allem für den unregelmäßig und oft nicht bedarfsgerecht anfallenden Windstrom eine Speichermöglichkeit gefunden werden. Der Wirkungsgrad liegt um 10 % unter dem von Pumpspeicherkraftwerken.
  • Die Wempe Chronometerwerke, ein wichtiger Uhrenhersteller, hatten von 1878 bis 1894 in Elsfleth ihren Sitz.

Bildung

Schulen
  • Grundschule Elsfleth, Alte Straße
  • Grundschule Lienen, Am Liener Deich
  • Grundschule Moorriem, Eckfleth
  • Haupt- und Realschule, Wurpstraße
  • Berufsbildende Schule Wesermarsch, Rittersweg, für die Ausbildung in sozialpädagogischen Berufen
  • Berufsbildende Schule Wesermarsch, An-der-Weinkaje, für die Ausbildung in Schifffahrtsberufen
Fachhochschule
  • Fachbereich Seefahrt der Jade Hochschule; Studienrichtungen Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft, Internationales Transportmanagement und Nautik (Wachoffizier - Kapitän)
  • Die Diplom- bzw. heute Bachelorstudiengänge, u.a. Dipl.-Wirtsch-Ing. (FH) bzw. Bachelor of science, können mit einem Masterstudiengang ergänzt werden. Das Angebot zeichnet sich durch Auslandssemester (GB, USA, Neuseeland, Spanien, Südafrika etc.) und einen praktischen Bezug zur internationalen Logistik und Schifffahrt aus.

Sonstiges

  • Elsfleth verfügt über einen tidefreien Sportboothafen und Anlegemöglichkeit für Sportboote in der Nähe des Stadtkerns.
  • Es gibt gute Stellplätze für Wohnmobile an der Stadthalle und beim Hallenbad.
  • Es bestehen wegen der langen Reederei- und Nautiktradition zwei nautische Verbindungen:
    • Nautische Kameradschaft (NK) „Visurgis“
    • Nautische Verbindung (NV) „Roter Sand“

Persönlichkeiten

Zeitlich geordnet

Literatur

  • Walter Barton: Bibliographie der oldenburgischen Presse. Teil I (Die Zeitungen) Abschnitt 2,2: Die Zeitungen der nordoldenburgischen Landkreise Friesland und Wesermarsch. (Mit 3 graphischen Darstellungen), in: Oldenburger Jahrbuch, 59. Band, 1960, S. 83-110, hier S. 109-111.
  • Adolf Blumenberg/Margarete Meyer: Elsfleth. Geschichte einer Stadt, erweiterte Neuauflage, Oldenburg 2006.
  • 150 Jahre Stadtrechte Stadt Elsfleth. 1856 - 2006, Norden 2006.
  • Gerd Steinwascher: Der Elsflether Weserzoll und seine Bedeutung für die oldenburgische Geschichte, Oldenburg 2005.
  • Eik F. F. Reher: Elsfleth und der Schwarze Herzog. Zur Erinnerung an den 6. und 7. August des Jahres 1809, dem Ende des Zuges der „schwarzen Schar“ quer durch Deutschland in Elsfleth, Oldenburg 1999.
  • Stefan Hartmann: Studien zur Oldenburgischen Seeschiffahrt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Hansische Geschichtsblätter, 94. Jg., 1976, S. 38-80.

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Homepage des Schiffahrtsmuseums der Oldenburgischen Weserhäfen
  3. Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten: Route der Industriekultur im Nordwesten. Station 11: Schiffahrtsmuseum der Oldenburgischen Weserhäfen

Weblinks

 Commons: Elsfleth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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