- St. Georgen (Bayreuth)
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St. Georgen ist ein Stadtteil von Bayreuth. Er wurde unter Markgraf Georg Wilhelm - als dieser noch Prinz war (Regierungsantritt erst 1712) - im Jahre 1702 als ursprünglich eigenständige Stadt St. Georgen am See planmäßig und im barocken Stil streng symmetrisch angelegt. Sein Vater Christian Ernst als Landesherr stattete ihn hierzu mit den notwendigen Privilegien aus. 1775 wurde unter Markgraf Karl Alexander der See trockengelegt.
Inhaltsverzeichnis
Bauwerke
- Im Jahre 1705 gründete der Erbprinz Georg Wilhelm seinen Ritterorden. Seitdem träumte er von „seiner Stadt St. Georgen am See.“ Nach dem Tod seines Vaters 1712, übernahm er die Landesregierung. Er verfügte als Markgraf über mehrere Schlösser. Neben St. Georgen wurden auch die Alte Eremitage und Thiergarten, Erlangen und Himmelkron in Hoffeste und dergleichen einbezogen. Das Schloss am Brandenburger See blieb jedoch am Georgstag und zur Kirchweih, sowie für See- und Ordensfeste ein gerne genutztes Domizil.
- Das Straßenbild des historischen Kernes von St. Georgen ist geprägt von sogenannten Typenhäusern [1]. Es sind 24 identische zweigeschossige Bauten mit Walmdach. Die länglichen Grundstücke gaben hinter den Häusern genügend Raum für die Anlage von Nutzgärten zur weitgehenden Selbstversorgung. Innerhalb des Straßenzuges befindet sich die Ordenskirche St. Georgen [2] und das Gravenreuther Stift.
- Weitere Großbauten sind das Ordensschloss St. Georgen (heute Teil der JVA), das Prinzessinnenhaus und das markgräfliche Zucht- und Arbeitshaus, das heute als Justizvollzugsanstalt genutzt wird.
- Zu St. Georgen gehörte auch der aus dem Wasser der Warmen Steinach künstlich angestaute See, der Brandenburger Weyher, unmittelbar hinter dem Schloss (Bauzeit 1701–1707) als Schauplatz für inszenierte Seeschlachten. Die historische Matrosengasse mit den ehemaligen Seemannshäusern erinnert u. a. an diese Attraktion. Der See wurde im Jahre 1775 abgelassen. An seiner Stelle ist ein Industriegebiet entstanden. [3]
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Leers'sches Waisenhaus, heute u. a. Sitz des Deutschen Schreibmaschinenmuseums
Ordensgeschichte
Die Gründungsgeschichte von St. Georgen ist eng verwoben mit dem Ordre de la sincérité, der später dem Roten Adlerorden angegliedert wurde. Eine einzigartige Sammlung von Aufschwörschildern [4] befindet sich an den Emporen der Ordenskirche. Gründungsmitglieder und somit Ordensritter waren zum Teil auch die ersten Bewohner der Typenhäuser. Repräsentative Versammlungen wurden im Ordensschloss abgehalten.
Vereine (Auswahl)
- Freundeskreis Schloss
- Brannaburger Bürgerverein e. V.
- St.Georgen swingt e. V.
- Türkisch-Islamische Gemeinde für Bayreuth und Umgebung e. V. (DITIB)
- Freiwillige Feuerwehr Bayreuth e. V. Abteilung St. Georgen
- Brandenburger Kulturstadl
- Kulturkraft e.V.
- Vereinigte Schützengilden St. Georgen von 1720 und Bayreuth von 1623 e. V.
Einzelnachweise
- ↑ vergleiche auch Reihenhaus
- ↑ http://www.ordenskirche.de
- ↑ 300 Jahre St.Georgen ASIN: B001QNG400
- ↑ Beispiele sind zu sehen bei den Geschlechtern Dobeneck oder Zedtwitz
Weblinks
49.95413911.592358Koordinaten: 49° 57′ N, 11° 36′ OKategorien:- Ort in der kreisfreien Stadt Bayreuth
- Ehemalige Gemeinde (Bayreuth)
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