- Ordenskirche St. Georgen
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Die Ordenskirche St. Georgen, auch Sophienkirche genannt, ist eine Kirche im Stadtteil St. Georgen von Bayreuth.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung der Kirche
Als Erbprinz des Fürstentums Bayreuth gründete Georg Wilhelm aus dem Hause der fränkischen Hohenzollern planmäßig die Vorstadt "St. Georgen am See". In strenger barocker Symmetrie entstanden Straßenzüge mit repräsentativen Bauten. Die Ordenskirche fügt sich daher in das Straßenbild ein und ist nicht geostet.
1705 erfolgte die Grundsteinlegung zum Bau der Kirche. Die benötigten Steine wurden aus 20 Steinbrüchen der näheren und entfernteren Umgebung angeliefert. Nachdem 1709 der Rohbau der Kirche fertiggestellt war, forcierte der Markgraf den Innenausbau. Sein Anliegen war es, die Einweihung der Kirche mit dem Georgstag zu verbinden und strebte für die Kirchweihe April 1711 an. Der Termin für die Einweihungsfeierlichkeiten wurde eingehalten, auch wenn einige Arbeiten noch danach fortgesetzt werden mussten.
Das Innere der Kirche erstrahlt in barocker Pracht. Der Grundriss der Kirche ist in der Form eines Ordenskreuzes angelegt und die Anordnung der Innenausstattung, darunter ein Kanzelaltar verrät den Geist eines aufgeklärten Protestantismus. Eine der vielen Besonderheiten der Innenausstattung ist ein Orgelgehäuse von Elias Räntz.
Die Kirche steht an einem der prominenten Plätze von St. Georgen und gilt heute gemeinhin als dessen Wahrzeichen.
Ordenskirche
Neben dem Ordensschloss war die Ordenskirche als Versammlungsort der Mitglieder des späteren Roten Adlerordens gedacht. Eine Sehenswürdigkeit bilden bis heute 83 Wappentafeln, die in der Kirche aufgehängt sind und die einzelnen Ordensritter vorstellen: Die Wappentafeln sind oval, zentrales Motiv ist das jeweilige Wappen. Über dem detailliert ausgeführten farbigen Familienwappen der Person steht oben entlang des Randes in großen goldenen Lettern der Name und unten eine Jahreszahl. Jedes Wappen ist darüber hinaus eingerahmt von einem roten Ordensband mit angehängtem Kurhut und Ordenskreuz.
Die einzelnen Personen sind in der Regel nur von lokaler Bedeutung, sie stammen aber aus namhaften niederadligen Familien der Umgebung. Ein Beispiel ist Johann (Hans) Christoph Erdmann von Sparneck. Er ist zur Hälfte Besitzer des Landsassengutes Püchersreuth, später gehört ihm auch Reuth. Vermutlich ist er beim Bau des Neuen Schlosses in Püchersreuth maßgeblich beteiligt. Auch dort ziert ein Doppelwappen Sparneck - Hundt mit Ordensband und Ordenskreuz den Eingang. Der Wappenstein befand sich ursprünglich über dem Eingangsportal und ist heute daneben in die Wand eingelassen. Die derzeitige Tingierung des Ordenskreuzes, vermutlich im Rahmen von Restaurierungsarbeiten, ist falsch. In selbige Zeit fällt auch in Püchersreuth die Stiftung eines Altars durch einen Sparnecker, wobei die Zuordnung des Ordensmedaillons nicht zweifelsfrei erfolgen kann.[1]
Literatur
- Christoph Rabenstein / Ronald Werner: St. Georgen - Bilder und Geschichten. Bayreuth 1994, ISBN 3922808387, S. 43-54.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Braun: Die Herren von Sparneck - Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archivband für die Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 2002.
Weblinks
Commons: St. Georgen Bayreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetpräsenz der Kirche
- Digitalisierte Statuten des Ordens mit Angaben zu den Mitgliedern mit Wappenschild
- Luftbild der Ordenskirche mit dem BayernViewer
49.95409911.592901Koordinaten: 49° 57′ 15″ N, 11° 35′ 34″ OKategorien:- Georgskirche
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