St. Maria im Pesch

St. Maria im Pesch
St. Maria im Pesch

St. Maria im Pesch (von lat. pasculum für „Wiese“ oder „Friedhof“) ist der Name einer ehemaligen katholischen Kirche in Köln, die im Norden des Kölner Domes – im heutigen Atrium des Doms – stand. Die Kirche diente als Pfarrkirche für die Dombediensteten.

1302 wurde der Kirche von Domvikar Heinrich von Blanckenberg ein Altar gestiftet. Vor 1508 wurde ein Kirchenneubau von St. Maria im Pesch vorgenommen, der auf den Fundamenten der nördlichen Querschifffassade (mit dem unfertigen Ostportal) des unvollendeten Kölner Domes errichtet wurde. Aus der Wahl des Bauplatzes schließen Kunsthistoriker heute, dass damals an dieser Stelle auf lange Sicht kein Weiterbau des Kölner Doms geplant wurde.[1] 1701 wurde der Stadtbezirk, der früher zu St. Maria im Pesch gehörte, zum Pfarrbezirk des Kölner Doms erklärt.[2] 1843 wurde St. Maria im Pesch abgebrochen.

Von der Ausstattung der Kirche ist unter anderem eine um 1500 geschaffene spätgotische Grablegungsgruppe aus bemaltem Sandstein erhalten. Die Figurengruppe steht heute, mit einem neugotischen Baldachin versehen, in der nördlichen Turmhalle des Kölner Doms als 14. Station des Kreuzwegs.[3]

Literatur

  • Paul Clemen (Hrsg.): Die ehemaligen Kirchen, Klöster, Hospitäler und Schulbauten der Stadt Köln Druck und Verlag L. Schwann, Düsseldorf 1937 (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Siebenter Band, III. Abteilung).

Einzelnachweise

  1. Lutz Jansen: Die archäologischen Funde und Befunde aus der „ersten Bauzeit“ der gotischen Kathedrale zu Köln (1248 bis 1322). (PDF) 1999, Inauguraldissertation an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, S. 379 (abgerufen 14. Februar 2007)
  2. Köln (Kirchen). In: Meyers Konversations-Lexikon 1885–1892, 9. Band, Seite 946
  3. LB: Kreuzweg, 14. Station, Grablegung. Webseite des Kölner Doms (abgerufen 14. Februar 2007)
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