- Staatlich geprüfter Techniker für Heizungs,- Lüftungs- und Klimatechnik
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Der Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik existiert in Deutschland unter diesem Namen erst seit wenigen Jahren. Die ersten Anlagenmechaniker wurden ab dem Jahr 2003 ausgebildet. Der Ausbildungsberuf des Anlagenmechanikers umfasst das Berufsbild des Gas- und Wasserinstallateurs, des Heizungs- und Lüftungsbauers (auch Zentralheizungs- und Lüftungsbauers), welche nun in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr existieren. Statt dessen wurden die Berufe zum Anlagenmechaniker zusammengelegt. Des Weiteren kommen noch Komponenten der Solartechnik und der Elektrotechnik hinzu. Insbesondere die Elektrotechnik ist hierbei erwähnenswert, da der Anlagenmechaniker nach erfolgreicher Abschlussprüfung dazu berechtigt ist, kleine elektrische Arbeiten vorzunehmen, wie z. B. das Verdrahten einer Heizkreis- oder Ladepumpe. Die ersten Anlagemechaniker für SHK haben Anfang 2007 ihre Ausbildung abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik dauert in der Regel 3½ Jahre und endet mit dem Abschluss als Geselle. Die Ausbildung wird nach dem dualen Prinzip durchgeführt, also im Ausbildungsbetrieb und einer staatlichen Berufsschule. Die duale Ausbildung wird unter Federführung der Handwerkskammer und der Innungen um sogenannte überbetriebliche Lehrgänge ergänzt, in denen Fertigkeiten vermittelt werden, die für das Berufsbild wichtig sind, aber nicht mehr in jedem Unternehmen ausgeführt werden (z.B. Schweißen).Eine Verkürzung der Ausbildung um ein halbes Jahr ist unter der Voraussetzung eines entsprechenden Notendurchschnittes und des Einverständnisses des Ausbildungsbetriebes möglich.
Spezialisierung
Während der Ausbildung (in der Regel jedoch zu Beginn) spezialisiert sich der angehende Anlagenmechaniker auf einen der Handlungsfelder:
- Wassertechnik
- Wärmetechnik
- Klimatechnik
- Erneuerbare Energie/Umwelttechnik
Er bekommt, zusätzlich zu den Grundkenntnissen die allen Anlagenmechanikern während der Ausbildung vermittelt werden, Spezialkenntnisse in dem entsprechenden Handlungsfeld. Auch die Abschlußprüfungen differieren in Abhängigkeit von der Spezialisierung ein wenig voneinander. So muss ein Anlagenmechaniker mit Handlungsfeld Wäremtechniktechnik z.B. mehr Schweißnähte vorführen, als seine Berufskollegen und eine Abgasmessung an einem Heizkessel durchführen. Ein Anlagenmechaniker für Wassertechnik müsste anstatt der Abgasmessung beispielsweise eine Fehlersuche an einer thermostatisch geregelten Brausearmatur durchführen.
Vergütung in der Ausbildung
Ausbildungsjahr Westdeutschland Ostdeutschland 1. Ausbildungsjahr: €350 €320 2. Ausbildungsjahr: €380 €365 3. Ausbildungsjahr: €420 €415 4. Ausbildungsjahr: €540 €440 Verdienst
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung für Azubis ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. In der Regel verdienen Azubis im ersten Ausbildungsjahr 478 €, im zweiten 508 €, dritten 558 € und im vierten 608 €. In den Neuen Bundesländer sind es im Schnitt 150 € weniger pro Ausbildungsjahr.
Verdienst nach der Ausbildung
Der Verdienst der ausgebildeten Gesellen ist in Tarifverträgen geregelt. Diese können je nach Bundesland und Vertragsparteien höchst unterschiedlich sein. In Nordrhein-Westfalen kann man von folgenden Stundenlöhnen ausgehen (Stand: Februar 2008):
- 1. Berufsjahr: 10,91 €/h entspricht 1.745,60 €/Monat
- 2. Berufsjahr: 12,28 €/h entspricht 1.964,80 €/Monat
- 3. Berufsjahr: 12,97 €/h entspricht 2.075,20 €/Monat
- 4. Berufsjahr: 13,65 €/h entspricht 2.184,00 €/Monat
- 5. Berufsjahr: 15,01 €/h entspricht 2.401,60 €/Monat
Der Geselle gilt jetzt als selbständig arbeitender Monteur, die automatische Lohnsteigerung ist mit Erlangung dieses Status beendet. Eine weitere Lohnsteigerung kann jetzt nur noch durch Aufstieg zum Kundendienstmonteur erfolgen:
- Kundendienstmonteur: 15,71 €/h entspricht 2.513,60 €/Monat
Oder er steigt auf zum Obermonteur:
- Obermonteur: 16,40 €/h entspricht 2.624,00 €/Monat...
Um zum Kundendienstmonteur oder Obermonteur zu werden, sind jedoch in der Regel Fort- oder Weiterbildungen notwendig.
Weiterbildung
Ein Anlagenmechaniker der den Gesellenabschluß erfolgreich abgelegt hat, hat mehrere Möglichkeiten, sich beruflich weiter zu bilden:
Kundendiensttechniker
Wenn er weiterhin eine rein praxisorientierte Tätigkeit anstrebt, besteht die Möglichkeit der Weiterbildung zum Kundendiensttechniker. Diese Weiterbildung wird von den Handwerkskammern angeboten und findet berufsbegleitend statt. Diese Weiterbildung befähigt vor allem zur Wartung und Reparatur von Feuerungstechnischen Anlagen sowie Wärmepumpen und Sanitäranlagen. Weiterhin wird hier Wert auf den Umgang mit dem Kunden gelegt, da die Kundendienstmonteure als Aushängeschilder der Firma bei der sie arbeiten gelten.
Meister
Strebt ein Anlagenmechaniker-Geselle eine praktisch-theoretisch orientierte Tätigkeit an, empfiehlt es sich, die Meisterprüfung abzulegen. Hier bekommt er weitere theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt, erhält die Befähigung einen Betrieb zu leiten und Lehrlinge auszubilden. Meisterkurse werden von den Handwerkskammern, von privaten Bildungseinrichtungen und von staatlichen Schulen (meistens Berufskollegs) angeboten. Es besteht die Möglichkeit, die Meisterschule berufsbegleitend (ca. 2 Jahre) zu besuchen, oder in Vollzeit (ca. 1 Jahr). Mittlerweile werden die Meisterbriefe nach EU-Recht in „Stufe 3 (Diplom kurzer Studiengang)“ eingeordnet. Diese Richtlinie tritt bis Ende November 2007 in Kraft. Damit ist der Meister berechtigt, sich im internationalen Umfeld als Bachelor zu bezeichnen. Dennoch ist er nicht mit dem akademischen Grad Bachelor of Engineering auf einer Stufe angesiedelt, auch wenn der fast gleichlautende Titel dieses impliziert.
Staatlich geprüfter Techniker
Strebt der Anlagenmechaniker eine rein theoretisch orientierte Tätigkeit an, legt keinen Wert auf den praktischen Teil seines Berufes, also der Arbeit auf der Baustelle, oder ist diesem aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr gewachsen, so steht ihm die Möglichkeit offen, sich zum staatlich geprüften Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder zum staatlich geprüften Techniker für Sanitärtechnik weiterzubilden. Mit dieser Ausbildung verlässt er den Pfad der praktischen Arbeit endgültig, und spezialisiert sich auf Planungs-, Überwachungs- oder Vertriebsaufgaben in seiner Branche. Die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker wird sowohl berufsbegleitend (ca. 4 Jahre) als auch in Vollzeitform (ca. 2 Jahre) angeboten. Durchgeführt wird die Technikerschule meistens an staatlichen Berufskollegs mit angegliederter Berufsfachschule, jedoch gibt es auch private Organisationen, die diese durchführen. Die Möglichkeit ein Fernstudium zum staatlich geprüften Techniker zu absolvieren besteht ebenfalls.
Auch der Techniker kann unter bestimmten Voraussetzungen (setzt die Handwerkskammer fest) ebenfalls einen Betrieb leiten. Allerdings fehlen ihm hierzu die kaufmännischen Kenntnisse, die er sich auf anderem Wege verschaffen muss. Wenn ein durch einen Techniker geführtes Unternehmen Lehrlinge ausbilden möchte, muss der Betriebsleiter eine zusätzliche Ausbildereignungsprüfung ablegen, oder einen Mitarbeiter der über diese verfügt zum Ausbildungsbeauftragten ernennen. Der Technikerabschluss steht von der Qualifikation her über dem Meister und wird unterhalb des Dipl.-Ing. (FH) eingestuft.
- Siehe Hauptartikel Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik
Kenntnisse und Fertigkeiten
Der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist in der Lage, Sanitär-, Heizungs- und Klimasysteme nach Plan zu erstellen, die Anlagen zu warten und zu reparieren. Für die Erstellung der Anlagen stehen einer nach dem Berufsbild ausgebildeten Fachkraft verschiedene Füge- und Verbindetechniken zur Verfügung, wie z.B. das Schweißen, das Hartlöten, das Weichlöten wie das Pressen. Hinzu kommen Kenntnisse in der Blechverarbeitung (z.B. für Luftkanäle) wie das Falzen, das Löten oder das Nieten.
Im Bereich Wartung und Reparatur von Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen verfügt ein ausgelernter Anlagenmechaniker im Normalfall nur über Grundwissen, welches für die Praxis erforderlicherweise durch Weiterbildungen an die Praxis angepasst werden muss, bevor Wartungs- wie Reparaturarbeiten wirklich selbstständig ausgeführt werden können. Alternativ bietet es sich an, einige Monate mit einem erfahrenen Kundendienstmonteur mitzufahren, um von diesem eingearbeitet zu werden.
Quellen
- Lexikon der Ausbildungsberufe,`(BERUF AKTUELL) Ausgabe 2008/2009, Bundesagentur für Arbeit
- Ausbildungsordnung für den Anlagenmechaniker SHK BIBB 2003
Weblinks
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