Stadion Wilmersdorf

Stadion Wilmersdorf
Stadion Wilmersdorf
Stadion Wilmersdorf.jpg
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Berlin, Deutschland
Koordinaten 52° 29′ 1,7″ N, 13° 18′ 9,9″ O52.48379444444413.30275Koordinaten: 52° 29′ 1,7″ N, 13° 18′ 9,9″ O
Eröffnung 10. März 1951
Erstes Spiel Berliner SV 92 – Tennis Borussia Berlin 1:1
Renovierungen 1991, 2005
Oberfläche Naturrasen
Architekt Wils Ebert
Kapazität 4000
Spielfläche 103 × 66
Verein(e)

Berliner SV 92, Pro Sport Berlin 24

Das Stadion Wilmersdorf ist eine Sportstätte für Fußball, American Football und Leichtathletik im Berliner Ortsteil Schmargendorf. Es wurde zwischen 1948 und 1951 erbaut.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Ausstattung

Das Stadion befindet sich im Norden des Ortsteils nahe dem S-Bahnhof Hohenzollerndamm südwestlich der Ringbahn. Es wird im Nordosten durch die Stadtautobahn, im Süden durch die Forckenbeckstraße sowie im Westen durch die Fritz-Wildung-Straße (ehemals Lochowdamm) begrenzt.

Neben dem eigentlichen Hauptstadion befinden sich auf dem Gelände noch drei Großspielfelder und ein Kleinfeld jeweils mit Kunstrasenbelag, ein Tennis-Großspielplatz, die Horst-Käsler-Sporthalle sowie das Horst-Dohm-Eisstadion, die alle in späteren Jahren hinzukamen. Das Eisstadion dient auch als Austragungsort für Welttitelkämpfe im Eisspeedway und als Sportstätte für den Berliner Inline- und Rollsportverband.[1] Das Hauptstadion besitzt neben dem Fußballfeld eine 400-Meter-Rundlaufbahn und mehrere Leichtathletikanlagen. Es bietet heute 4000 Zuschauern Platz.

Geschichte

Die Geschichte der Sportanlage hat ihren Ursprung im Jahre 1909, als der BTuFC Britannia 1892 neben dem damaligen Berliner Gaswerk V an der Forckenbeckstraße den Britannia-Sportplatz anlegte. Der BTuFC Britannia wurde 1914 in Berliner SV 92 umbenannt. Nachdem das Gaswerk bis 1934 stillgelegt und abgerissen worden war, ließ die Wilmersdorfer Bezirksverwaltung auf dem freigewordenen Gelände eine ausgedehnte Sportanlage errichten, unter anderem mit dem Stadion am Lochowdamm. Hier fanden während der Olympischen Spiele 1936 Feldhandballspiele statt.

Gedenktafel für Heinrich Evert am Rand des Stadions

Die gesamte Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. 1945 wurde das Areal in Schrebergärten aufgeteilt und die Pächter konnten die Ernährung mit eigenem Gemüse und Obst aufbessern. Die Gärten wurden 1947 geräumt, um dort Trümmerschutt aus dem Bezirk Wilmersdorf ablagern zu können. Mittels einer Trümmerbahn und dem Einsatz von Fuhrwerken sorgten bis zu 300 Menschen im Rahmen der in der Nachkriegszeit üblichen Notstandsarbeiten für die geordnete Deponierung von insgesamt 1,1 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt, die Herrichtung einer kleinen Tribüne und die anschließende Bepflanzung der Aufschüttungen. Bei der offiziellen Einweihung des neuen Sportgeländes am 5. Mai 1951 durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, erhielt es den Namen Stadion Wilmersdorf, bezugnehmend auf den ehemaligen Berliner Bezirk Wilmersdorf in dem das Stadion lag. Das damalige Fassungsvermögen betrug 50.000 Zuschauer.

Seine sportlich bedeutendste Zeit erlebte das Stadion in der Saison 1953/1954, als der Berliner SV 92 Meister der Vertragsliga Berlin wurde und bei seinen Heimspielen im Schnitt mehr als 6000 Zuschauer anzog. Seit 1974 ist das Stadion vom Ortsteil Wilmersdorf aus über die Fußgängerbrücke Hoher Bogen erreichbar, die sowohl die Ringbahn als auch die Stadtautobahn überbrückt.

Das Fassungsvermögen des Stadions erwies sich auf Dauer als überdimensioniert. So liegt selbst der Zuschauerrekord vom 10. März 1951, als 19.500 Schaulustige die Partie Berliner SV gegen Tennis Borussia Berlin verfolgen wollten, weit unter der Kapazität. Daher wurde 1984 auf dem Tribünenwall der Nordkurve ein Weinberg angelegt, auf dem die Wilmersdorfer Rheingauperle gedeiht. 1991 erhielt das Stadion eine Tartanbahn und eine neue Haupttribüne, die vom herauskragendenden Dach der Horst-Käsler-Halle teilweise überdacht wird. Im Rahmen einer erneuten Renovierung wurde 2005 auch auf der Gegengeraden in der Mitte des alten Tribünenwalls eine neue Tribüne angelegt.[2] Die restlichen ehemaligen Tribünen wurden renaturiert.

Literatur

  • Angela M. Arnold, Gabriele von Griesheim: Trümmer, Bahnen und Bezirke. Berlin 1945–1955, Eigenverlag 2000, Seiten 251–253
  • Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien, Verlag Die Werkstatt 2001, Seite 56

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage des Berliner Rollsportverbandes
  2. Stadion nimmt Betrieb auf. In: Berliner Zeitung vom 12. September 2005

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