Stadt-Umland-Bahn München

Stadt-Umland-Bahn München

Die Stadt-Umland-Bahn München (SUB) ist ein geplantes Nahverkehrssystem im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund. In München war es als sinnvoll erachtet worden, neben den klassischen sternförmig verlaufenden S-Bahnnetz ein weiteres tangential verlaufendes Verkehrssystem, eben die Stadtumlandbahn, einzuführen[1] und dabei die Straßenbahn so möglich mit einzubeziehen.

Dabei wirkte das klassische Karlsruher Modell als Anregung. In Karlsruhe wurden anstatt einer S-Bahn seit den 1960er Jahren Privatbahn- und aufgelassene Güterbahnstrecken in die Region durch die städtische (später regional betriebene) Tram übernommen und werden seit den 1980er Jahren mittels Zweisystemfahrzeugen im Innenstadt- wie auch im Regionalbahnbereich befahren. Eine Übernahme dieses Modells scheitert in Bayern aber an Konflikten oder mangelnder Kompatibilität zwischen dem hauptsächlich S-Bahnen und Regionalbahnen beauftragenden Freistaat Bayern und den Betreibern der v.a. städtischen und mit Ausnahme von München und Nürnberg schmalspurigen Straßenbahnen wie in Augsburg und Würzburg. Eine Stadtumlandbahn hätte eine Zwischenstellung zwischen der S-Bahn im MVV und der innerstädtischen Münchener Tram.

Stadtumlandbahn München

Der angeführte Grundkonflikt lässt sich auch an der Führung der aussichtsreichsten [2] Strecke der Münchener SUB-Pilotstrecke ablesen. Diese sollte ursprünglich von Dachau und Karlsfeld über München Nord zur Messe München führen. Grundsätzlich könnte so ein Planungskorridor zwei Endpunkte mit (aus sehr unterschiedlichen Gründen) hohem internationalen Besucherverkehr mit vier S-Bahnen, dabei zwei zum Flughafen, 4 U-Bahnen und drei Tramstrecken verknüpfen. Allerdings wurde die Trasse innerstädtisch über eine dicht befahrene DB-Güterbahnstrecke vorgesehen (Nordring), die (mehrere 100 m Abstand zu U-Bahnhalten, umständliche Isarquerung, Priorität des Güterverkehrs, kaum Wohngebiete angebunden) für den ÖPNV nahezu ungeeignet ist und von der DB auch absehbar nicht freigegeben werden wird.

Der Vorschlag des Gutachters[2] für den Münchener Stadtratsbeschluss, statt des Nordrings die SUB über eine neuzubauende Straßenbahntrasse zu projektieren und diese ins Umland weiterzuführen, wurde von der Landeshauptstadt München[1] abgelehnt und nicht umgesetzt. Statt einer eigenständigen Trasse wurde weiterhin versucht, eine Nutzung des DB-Nordrings anzufragen, was nicht möglich war. Eine Weiterführung des Gesamtprojekts wurde auch von der Gesellschafter­versammlung der MVV abgelehnt und anschließend das gesamte Projekt ausgesetzt.

Derzeit wird das Thema SUB im Rahmen der Inzell-Initiative im Forum „Stadt und Umland“ weitergeführt und die Trassenvarianten - ggf. auch mit Buslinien als Vorstufe - sollen nochmals vertieft mit der künftigen Siedlungsentwicklung gespiegelt werden. Vorgesehene Strecken werden zwar freigehalten, aber es erfolgt derzeit keine weitere Umsetzung. Mittelfristig wird der Ausbau der Straßenbahn München von Pasing und weiter nach Freiham sowie der Cosima-Express nach Oberföhring das Tramnetz an und über die Stadtgrenzen ausweiten. Damit und mit der Etablierung der Metropolregion München als neuem Planungsverband ergeben sich mittelfristig neue Möglichkeiten des Ausbaus ins Umland.

Literatur und Weblinks

  1. a b Stadtumlandbahn, Sachstandsbericht, Stellungnahme der LHM und weiteres Vorgehen, Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vom 19. Mai 2004
  2. a b Forschungsprojekt Mobinet, Arbeitspaket A2 Stadtumlandbahn (SUB) Region München, Kurzfassung, Peter Kirchhoff et al, München September 2003

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