- Karlsruher Modell
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Als Karlsruher Modell bezeichnet man ein schienengebundenes Nahverkehrssystem mit Normalspur-Fahrzeugen, die sowohl mit Strom für Straßen- oder Stadtbahnen als auch mit Bahnstrom der Eisenbahn fahren können.
Inhaltsverzeichnis
Konzept, Namensgebung, Geschichte
Wenn man Züge durchgehend auf innerstädtischen Stadtbahnen wie auf damit verbundenen regionalen Eisenbahnstrecken verkehren lässt, kann man umsteigefreie und damit attraktive Stadt-Umlandverbindungen schaffen. International hat sich für solche Verkehrssysteme inzwischen der französische Begriff Tram-Train eingebürgert. Im deutschsprachigen Raum sind eher die Begriffe Zweisystemstadtbahn oder Regionalstadtbahn üblich. Der synonyme Name Karlsruher Modell geht auf das Stadtbahnnetz im Raum Karlsruhe zurück, wo dieses Verkehrssystem in den 1980er und 1990er Jahren entwickelt wurde. Als Begründer des Karlsruher Modells gelten Dieter Ludwig auf Seiten der AVG, der VBK und des KVV sowie Horst Emmerich auf Seiten der DB.
Projekte nach dem Karlsruher Modell
- Stadtbahn Karlsruhe – das namensgebende System
- Stadtbahn Heilbronn – nach dem Karlsruher Vorbild
- RegioTram Kassel
- City-Bahn Chemnitz (Chemnitzer Modell)
- Saarbahn in Saarbrücken
- Hybridstraßenbahn in Nordhausen (Straßenbahn Nordhausen), fährt auf der Harzquerbahn bis Ilfeld
Projekte mit anderer Technik
- Zwickauer Modell, fährt mit Dieseltriebwagen als Straßenbahn
- Köln-Bonner Eisenbahnen, ohne Stromsystemwechsel
- RegionalStadtbahn in Bremen: Eine Verlängerung der Linie 8 von Huchting ins niedersächsische Weyhe (ohne Stromsystemwechsel) befindet sich in Planung. Baubeginn ist 2012. Die Planungen für eine neue Linie 11 von Oberneuland nach Delmenhorst wurden zugunsten der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen aufgegeben.
Literatur
- Klaus Bindewald: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Weltweit vorbildliches Nahverkehrssystem. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2007, ISBN 978-3-89735-475-3.
Weblinks
Kategorien:- Stadtbahn
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