- Steckenpferd
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Das Steckenpferd ist ein aus einem Stecken (Stiel) und einem Pferdekopf bestehendes Kinderspielzeug. In übertragenem Sinne bedeutet es so viel wie Liebhaberei. Im Englischen wird es als hobby horse oder kurz hobby bezeichnet, woher sich sowohl letztere Bedeutung als auch das eingedeutschte „Hobby“ herleitet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Kinderspielzeug ist das Steckenpferd bereits im Mittelalter gebräuchlich: Das älteste plastische Steckenpferd beispielsweise des St.-Annen-Museums in Lübeck befindet sich in einer Kindergruppe auf dem Altar der Gertrudenbrüderschaft der Träger, entstanden um 1509 im Umkreis des Bildschnitzers Henning von der Heyde. Das Steckenpferd als „Lieblingsbeschäftigung“ wurde dagegen erst seit 1763 durch die Romanübersetzung des „Tristram Shandy“ von Laurence Sterne gebräuchlich.
Gebrauch
Krünitz schreibt in seiner 242-bändigen Enzyklopädie (1773–1858) zum Gebrauch dieses Spielzeugs:
- „Spielzeug... auf dem kleine Kinder zu reiten pflegen, indem sie den Stab zwischen die Schenkel nehmen, den Zaum am Kopfe ergreifen, und so mit ihren eigenen Füßen, in der Einbildung, auf einem Pferde zu sitzen, mit dem Stabe oder Pferde herumgalloppiren...“[1]
In Osnabrück findet seit 1953 in jedem Jahr zum 25. Oktober das Steckenpferdreiten für Kinder statt. Mit dem Fest wird an den 1648 in Osnabrück und Münster geschlossenen Westfälischen Frieden zur Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs erinnert. Erstmals wurde das Steckenpferdreiten in Osnabrück 1948 veranstaltet.
Galerie
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Detail des Gemäldes Die Kinderspiele (1560) von Pieter Bruegel dem Älteren
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Einfachste Form des Steckenpferdes gezeichnet von Wilhelm Busch
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Steckenpferd im Rokoko, Kupferstich von Daniel Chodowiecki
Weblinks
Einzelnachweise
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