- Bahnstrecke Königswalde–Annaberg
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Königswalde ob Bf–Annaberg-Buchholz ob Bf Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902Streckennummer: 6622; sä. KA Streckenlänge: 5,88 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 16,6 ‰ Minimaler Radius: 180 m Legendevon Vejprty 0,00 Königswalde (Erzgeb) ob Bf 702 m nach Flöha 1,67 Cunersdorf (b Buchholz/Sachs) 699 m 4,00 Brücke Kleinrückerswalde (27 m) 4,11 Kleinrückerswalde 675 m 5,02 Annaberg (Erzgeb) ob Bf (AEG-Bahnsteig) 5,09 Anst ABB Elektroinstallation GmbH 5,88 Annaberg-Buchholz ob Bf 659 m 6,05 Streckenende Die Bahnstrecke Königswalde–Annaberg-Buchholz ob Bf war eine fast ausschließlich dem Güterverkehr dienende Nebenbahn in Sachsen. Die kurze Bahn begann im Bahnhof Königswalde ob Bf an der Zschopautalbahn und führte nach Annaberg-Buchholz ob Bf.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1892 wurde erstmals ein Bahnhof im oberen Teil von Annaberg gefordert, um die umständlichen Transporte durch die Stadt vom unteren Bahnhof zu den dortigen Fabriken zu vermeiden. Die damals vorgeschlagene Schmalspurbahn von Schönfeld nach Niederschlag wurde jedoch vom sächsischen Landtag abgelehnt. Später favorisierten die Fabrikanten eine normalspurige Industriebahn von Königswalde ob Bf, die vorrangig dem Kohleverkehr aus Böhmen dienen sollte. Mit dem Dekret Nr. 32 vom 12. März 1902 wurde schließlich eine solche Bahn genehmigt.
Am 5. Dezember 1904 begann man mit den Arbeiten an der neuen Strecke. Die Trasse folgte weitgehend dem alten, nicht mehr benötigten Oberen Floßgraben, welcher verfüllt und als Bahnkörper nutzbar gemacht wurde. Bei Kleinrückerswalde musste eine dreifeldrige Stahlträgerbrücke errichtet werden, ansonsten kam die neue Strecke ohne weitere Kunstbauten aus. Am 1. August 1906 wurde sie eröffnet.
In der Notzeit am Ende des Ersten Weltkrieges wurde dann doch Reiseverkehr durchgeführt. Zwischen dem 25. Juli 1917 und dem 1. Juni 1921 wurde dem planmäßig verkehrenden Güterzug ein Reisezugwagen 3. Klasse beigestellt.
Am 14. März 1927 wurde nochmals für eine kurze Zeit der Reiseverkehr aufgenommen. Dieser diente insbesondere dem Berufsverkehr zum neuen AEG-Werk, wo ein Werkbahnsteig eingerichtet wurde. Wenig später übernahmen dann schnellere Buslinien diesen Verkehr. Erst zum Ende des Zweiten Weltkrieges – ab dem 3. Juli 1944 – verkehrten noch einmal Reisezüge zum AEG-Werk, um zwangsverpflichtete Arbeitskräfte aus Böhmen zuzuführen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Strecke zunächst durch Uranerz-Transporte der Wismut AG gut ausgelastet. Als diese Ende der 1950er Jahre endeten, wurde erstmals über die Stilllegung der Strecke nachgedacht. Schließlich wurde jedoch der gesamte Kohleumschlag für den Kreis Annaberg am oberen Bahnhof konzentriert, was der Strecke wieder ein konstantes Transportaufkommen sicherte.
Erst mit der politischen Wende im Osten Deutschlands 1989/90 verringerte sich die erbrachte Verkehrsleistung drastisch. Am 1. Mai 1995 wurde der Güterverkehr dann offiziell eingestellt.
Am 1. Oktober 1996 wurde die Strecke stillgelegt.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.eisenbahn-bundesamt.de/Service/files/file_info/download.php?file=11_stillgelegte_strecken.xls
Weblinks
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