- Bahnstrecke Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha
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Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902Kursbuchstrecke (DB): 517 Streckennummer: 6644; sä. AF Streckenlänge: 43,51 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: C4[1] Maximale Neigung: 15,4 ‰ Minimaler Radius: 170 m Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Legende0,000 (Streckenbeginn) von Vejprty 0,301 Annaberg-Buchholz unt Bf 537 m 1,638 Brücke Weißbachtal (45 m) 2,481 EÜ Wirtschaftsweg (12 m) Brücke Bundesstraße 95 3,880 Schönfeld-Wiesa bis 2007 494 m Schmalspurbahn nach Meinersdorf 4,196 EÜ Bahnhofstraße (12 m) 5,6 Wiesa (Erzgeb) seit 2007 7,220 Zschopaubrücke (32 m) 7,862 Zschopaubrücke (66 m) 8,148 EÜ Bundesstraße 101 (12 m) 8,41 Thermalbad Wiesenbad (ehem. Bf) 433 m 8,572 Brücke Werkgraben (22 m) 9,570 Brücke Pöhlbach (31 m) 9,60 Abzw Plattenthal (Blockstelle) 421 m 9,674 von Königswalde 10,650 Zschopaubrücke (40 m) 12,00 Schmalspurbahn von Jöhstadt 12,673 Zschopaubrücke (67 m) 12,983 13,000 Kilometersprung -17 m Dreischienengleis 1435/750 mm (1897-1986) 13,86 Wolkenstein 392 m 13,093 Zschopaubrücke (55 m) 14,025 Zschopaubrücke (50 m) 14,070 Brücke Werkgraben (25 m) 15,306 Zschopaubrücke (57 m) 16,70 Warmbad 373 m 17,036 Zschopaubrücke (57 m) 21,28 Scharfenstein (ehem. Bf) 354 m 21,693 Viadukt Scharfenstein (80 m) 22,020 Brücke Grundbach (10 m) 22,315 Zschopaubrücke (70 m) 22,810 Zschopaubrücke (50 m) 23,995 Zschopaubrücke (50 m) 24,15 Wilischthal (ehem. Bf) 340 m Schmalspurbahn von Thum 26,460 Tischaubrücke (10 m) Zschopautalbrücke Bundesstraße 174 26,762 Zschopau 336 m 27,162 EÜ Neue Marienberger Straße (11 m) 27,387 27,400 Kilometersprung -13 m 27,553 Zschopaubrücke (51 m) 28,45 Zschopau Ost 28,954 Zschopaubrücke (51 m) 29,381 Zschopaubrücke (50 m) 29,794 Zschopaubrücke (70 m) 30,145 Zschopaubrücke (58 m) 30,52 Waldkirchen (Erzgeb) (ehem. Bf) 318 m 31,674 Zschopaubrücke (86 m) 32,12 Witzschdorf 310 m Brücke Staupenbach 34,71 Hennersdorf (Sachs) (Bf. seit 2007) 300 m 35,95 Hennersdorf (Sachs) Gbf bis 1947 298 m 39,212 EÜ Bahnhofstraße (12 m) 39,324 Erdmannsdorf-Augustusburg (ehem. Bf) 294 m (Anschluss an die
Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg)40,008 EÜ Wirtschaftsweg (10 m) 40,535 EÜ Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße (16 m) 42,1 Flöha-Plaue seit 2007 von Dresden Hbf und von Reitzenhain 43,51 Flöha 278 m nach Werdau Bogendreieck Die Bahnstrecke Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha (auch: Zschopautalbahn) ist eine Nebenbahn in Sachsen. Sie schließt in Annaberg-Buchholz unt Bf an die Bahnstrecke Vejprty–Annaberg-Buchholz unt Bf an und führt im Zschopautal über Wolkenstein und Zschopau nach Flöha. Sie gehört seit 2001 zum DB-Regionetz Erzgebirgsbahn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Mitte des 19. Jahrhunderts war Annaberg noch eine der größten Städte Sachsens. Annaberger Bürger gründeten ein „Eisenbahncomitee“, dass fortan für einen Anschluss an das noch im Entstehen begriffene Eisenbahnetz kämpfte. Erste Untersuchungen für eine Bahnverbindung zwischen Chemnitz und Annaberg begannen 1858. Zu dieser Zeit besaß Chemnitz schon Bahnanschluss durch die Niedererzgebirgische Staatsbahn (Zwickau–Chemnitz) und die Chemnitz-Riesaer Bahn. Ein anderer möglicher Ausgangspunkt für eine Bahn nach Annaberg war auch Schwarzenberg, das seit 1858 Endpunkt der Obererzgebirgischen Bahn war.
Letztlich entschied sich die sächsische Regierung für Chemnitz als Ausgangspunkt. Uneinigkeit bestand zunächst noch über die Streckenführung. Zur Debatte standen die Varianten einerseits über Flöha und Zschopau durch das Zschopautal, andererseits auf direkterem Wege über Thum und Ehrenfriedersdorf. Auschlaggebend für die 1860 genehmigte Streckenführung im Zschopautal war letztlich die dort angesiedelte Industrie, die ein höheres Verkehrsaufkommen versprach.
Am 3. September 1862 begann der Bau der Strecke als Chemnitz-Annaberger Staatseisenbahn, am 1. Februar 1866 wurde sie eröffnet.
Betrieb
Der Abschnitt zwischen Flöha und Chemnitz wurde 1869 Teil der Strecke (Dresden–)Freiberg–Chemnitz(–Werdau).
Seit 1. Januar 2002 gehört die Strecke zum DB RegioNetz Erzgebirgsbahn. Im Reiseverkehr gilt seitdem der Tarif des Verkehrsverbundes Mittelsachsen.
Modernisierung
2007 wurde der Abschnitt Annaberg-Buchholz unt BfErdmannsdorf–Augustusburg wegen umfangreicher Modernisierungsarbeiten von April bis Dezember gesperrt. Als Ersatz verkehrten Busse.
Bauschwerpunkt war die zweite Baustufe des elektronischen Stellwerks Annaberg-Buchholz. In Wolkenstein, Zschopau und Hennersdorf wurden Stellrechner installiert. Nach Abschluss wird der gesamte Zugbetrieb von Annaberg-Buchholz aus gesteuert. Es wurden 16 Bahnübergänge geändert, einige Bahnhöfe umgebaut, Brücken saniert und Gleise erneuert.
Zudem wurden in Flöha-Plaue und Zschopau Ost neue Haltepunkte errichtet; der Bahnhof Schönfeld-Wiesa wurde durch den ortsnahen Haltepunkt Wiesa ersetzt. An den übrigen Stationen werden die Bahnsteige modernisiert und barrierefrei gestaltet.[2]
Alle Personenzüge der Zschopautalbahn verkehren derzeit mit Dieseltriebwagen der Baureihe 642. Die Linie ist über Flöha hinaus nach Chemnitz durchgebunden, wo weitere Anschlüsse ins Umland bestehen. Die Züge verkehren täglich mindestens alle zwei Stunden, im Abschnitt von Chemnitz Hbf bis Annaberg-Buchholz unterer Bf wochentags fast stündlich. Am Wochenende verkehrt ein Ausflugszug direkt von und nach Leipzig.
Streckenbeschreibung
Verlauf
Die Strecke Annaberg-Buchholz–Flöha hat ihren Nullkilometer im Bahnhof Annaberg-Buchholz unt Bf am ursprünglichen Streckenende der Chemnitz-Annaberger Bahn. Von dort verläuft sie zunächst an der orografisch rechten Talflanke der Sehma, ab Wiesa dann im Zschopautal talwärts bis Flöha. Dort mündet sie in die Hauptbahn Dresden–Werdau ein.
Betriebsstellen
- Bahnhof Annaberg-Buchholz unt Bf
Der Bahnhof Annaberg-Buchholz unt Bf ist der ursprüngliche Endpunkt der Chemnitz-Annaberger Bahn. Die ehemals ausgedehnten Anlagen des Bahnhofs wurden im Zuge der Streckensanierung auf nur noch zwei Gleise zurückgebaut. Das repräsentative Empfangsgebäude ist heute ungenutzt und verfällt.
- Bahnhof Schönfeld-Wiesa
Der heute aufgelassene Bahnhof Schönfeld-Wiesa war früher Spurwechselbahnhof zur Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf. 2007 wurde er zugunsten des neu eingerichteten Haltepunktes Wiesa (Erzgeb) aufgelassen. Heute existiert von den ehemals umfangreichen baulichen Anlagen nur noch das Empfangsgebäude und der Güterschuppen.
- Haltepunkt Wiesa (Erzgeb)
Der Haltepunkt Wiesa (Erzgeb) wurde 2007 eingerichtet.
- Haltepunkt Thermalbad Wiesenbad
Der Haltepunkt Thermalbad Wiesenbad liegt im Ortsteil Wiesenbad der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad. Der Haltepunkt wurde am 1. Februar 1866 als Haltestelle Wiesenbad gleichzeitig mit der Bahnstrecke eröffnet. Am 1. Mai 1905 wurde er zum Bahnhof aufgewertet. Am 3. Juni 1956 erfolgte die Umbenennung in Thermalbad Wiesenbad. Am 10. Dezember 1997 wurde der Bahnhof zum Haltepunkt herabgestuft.
Das Empfangsgebäude des Bahnhofes mit der einmaligen Überführung aus Holz zum ehemaligen Inselbahnsteig steht heute unter Denkmalschutz.
- Abzweig Plattenthal
Am Abzweig Plattenthal zweigte auf freier Strecke von 1914 bis 1990 die Plattenthalbahn, eine Industriebahn zur Ladestelle Plattenthal, ab. Diese wenig bekannte Bahn verlief bis 1945 weiter nach Königswalde und wurde im Zweiten Weltkrieg auch für den Reisezugverkehr benutzt.
- Bahnhof Wolkenstein
Von 1892 bis 1986 verkehrte von Wolkenstein aus die Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt nach Jöhstadt.
- Haltepunkt Warmbad
Der Haltepunkt Warmbad liegt im Ortsteil Floßplatz der Gemeinde Wolkenstein. Er wurde zeitgleich mit der Bahnstrecke errichtet und ist auch heute noch in Betrieb. Er diente früher als Bahnstation für das Thermalbad Warmbad.
Bis zum 30. September 1904 hieß der Haltepunkt Floßplatz, dann wurde der Name in Floßplatz-Warmbad geändert. Am 1. April 1940 erfolgte eine Namensänderung in Wolkenstein-Warmbad. Seit dem 2. Oktober 1960 heißt der Haltepunkt Warmbad.
- Haltepunkt Scharfenstein
Der Haltepunkt Scharfenstein liegt im Ortsteil Scharfenstein der Gemeinde Drebach.
Er wurde gemeinsam mit der Bahnstrecke am 1. Februar 1866 eröffnet. Der Güterverkehr wurde am 1. Januar 1875 aufgenommen. In den 1990er und 2000er Jahren wurden die Gleisanlagen schrittweise auf das durchgehende Hauptgleis reduziert; damit einher ging die Herabstufung zum Haltepunkt.[3]
- Haltepunkt Wilischthal
Der heutige Haltepunkt Wilischthal war bis 1972 Spurwechselbahnhof zur Schmalspurbahn Wilischthal–Thum. Im Zusammenhang mit der Streckensanierung im Jahr 2007 wurde Wilischthal zum Haltepunkt zurückgebaut.
- Bahnhof Flöha
Beim Streckenbau Richtung Freiberg wurde ein komplett neuer Bahnhofsteil nordöstlich der vorhandenen Anlagen angelegt. Mit dem Bau der Bahnstrecke Reitzenhain–Flöha entstand noch weiter nordöstlich davon der Bahnhof der Chemnitz-Komotauer Eisenbahngesellschaft. In den 1930er Jahren entstand bei einem großen Bahnhofsumbau auch das heutige repräsentativ Empfangsgebäude.[4]
Literatur
- Siegfried Bergelt: Die Zschopautalbahn und ihre regelspurigen Zweigstrecken. 2. überarbeitete Auflage. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2005. ISBN 3-9806606-9-9.
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
Weblinks
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Commons: Zschopautalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Fahrplan
- Verkehrsverbund Mittelsachsen
- Dem Triebwagenführer über die Schulter geschaut
Einzelnachweise
- ↑ STREDA – Gesamtstreckenverzeichnis der DBAG; Stand: 1. Februar 2003
- ↑ Beschreibung der Bauarbeiten von 2007 der Deutschen Bahn (PDF)
- ↑ Fotos vom Haltepunkt Scharfenstein
- ↑ Kurt Kaiß, Matthias Hengst: Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion, Alba, Düsseldorf 1996, S. 104
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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