- Steinhorster Becken
-
Steinhorster Becken IUCN-Kategorie IV Lage: Nordrhein-Westfalen, Deutschland Geographische Lage: 51° 50′ N, 8° 32′ O51.8250638.535132Koordinaten: 51° 49′ 30,2″ N, 8° 32′ 6,5″ O Fläche: 82,6 ha Einrichtungsdatum: 1991 Verwaltungsbehörde: Untere Landschaftsbehörde des Kreises Paderborn Das Steinhorster Becken ist ein künstlich angelegtes Naturschutzgebiet des Delbrücker Landes bei Steinhorst im Norden des Kreises Paderborn. Das etwa 82,6 Hektar große Gebiet besteht hauptsächlich aus Wasserflächen und bietet vielen Wasservögeln einen Lebensraum.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Durch den Verlauf der Ems kam es immer wieder zu Überschwemmungen in den Städten Rietberg und Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh. Man beschloss deshalb im Jahr 1972, im Steinhorster Bruch im Norden des Kreises Paderborn und östlich von Westerwiehe ein Wasserrückhaltebecken zu bauen. Mit Deichen wurde ein Gebiet umschlossen, das von der Ems durchflossen wird. Bei Hochwassergefahr sollte ein Wehr geschlossen werden, so dass sich das Wasser in dem Becken sammeln kann. Bei einer Probestauung stellte man fest, dass sich Wat- und Wasservögel an diesem Becken niederließen.
Zusammen mit einigen Vogelkundlern der Region wurde ein Konzept entwickelt, das Becken nicht nur bei Hochwasser mit Wasser zu füllen, um den Wat- und Wasservögeln ständig Lebensraum zu bieten. Das Land Nordrhein-Westfalen stellte die finanziellen Mittel bereit, um zunächst die erforderlichen Flächen zu erwerben. Außerdem musste Geld für die Gestaltung des Biotops bereitgestellt werden.
Das Konzept für das Steinhorster Becken wurde von 1986 bis zum November 1990 realisiert. Es wurden 36 ha Wasserflächen für Vögel und Enten sowie 18 ha feuchtes Grünland für Frösche und Libellen angelegt. Im Nordwesten des Areals wurden 21 ha Röhricht und Schilf angepflanzt, um gefährdeten Vogelarten Schutz zu bieten. Rund um das Gebiet wurden 3000 m Deich aufgeschüttet und ein 1,8 m tiefer und bis zu 20 m breiter Ringgraben ausgehoben.
Seit 1988 wird das Steinhorster Becken von der Biologischen Station Paderborner Land betreut.
1991 wurde das Steinhorster Becken durch eine Verordnung des Regierungspräsidenten Detmold als Schutzgebiet ausgewiesen.
Tierwelt
Das Naturschutzgebiet dient als Rast-, Nahrungs- und Mauserplatz sowie als Überwinterungsplatz für durchziehende Vogelarten. Außerdem ist es Brut- und Rückzugsgebiet für Vögel, die für Feuchtgebiete typisch sind. Im Winter ziehen sich Schwimm- und Tauchenten, arktische Gänse, Graureiher, Kormorane und Gänsesäger hierhin zurück. Im Frühling legen die Kraniche eine Pause bei der Rückkehr aus dem Süden ein, Fischadlern, Schwarzstörchen und Wanderfalken dient das Becken zur Zeit des Vogelzuges ebenfalls als Rastplatz. Zu den Brutvögeln zählen unter anderem Lachmöwen und Haubentaucher.
Daten
Gesamtfläche 140 ha Maximaler Einstau 1.250.000 m³ Deichlänge 3.000 m Flächengröße des Reservates im Eigentum des Landes NRW 84 ha Wasserflächen 36 ha Röhricht- und Schilfzone 21 ha Feuchtes Grünland / Nasswiesen 18 ha Deiche, Bewirtschaftungswege, Gehölze 9 ha Grunderwerbskosten 1.200.000 € Planungs- und Baukosten 2.200.000 € Gesamtkosten Finanzierung durch das Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft 3.400.000 € Literatur
- Informationen der Bezirksregierung Detmold
- Informationen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW
- Unser Kreis Gütersloh, Kreis Gütersloh mit dem dortigen Schulamt, 2006, S. 82f.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Naturschutzgebiet in Europa
- Naturschutzgebiet im Kreis Paderborn
- Flusssystem Ems
- Gewässer im Kreis Paderborn
- Delbrück
- Becken in Deutschland
Wikimedia Foundation.