- Kreis Gütersloh
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Wappen Deutschlandkarte 51.938.35Koordinaten: 51° 56′ N, 8° 21′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Detmold Landschaftsverband: Westfalen-Lippe Verwaltungssitz: Gütersloh Fläche: 968,08 km² Einwohner: 353.766 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 365 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: GT Kreisschlüssel: 05 7 54 NUTS: DEA42 Kreisgliederung: 13 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Herzebrocker Straße 140
33334 GüterslohWebpräsenz: Landrat: Sven-Georg Adenauer (CDU) Lage des Kreises Gütersloh in Nordrhein-Westfalen Der Kreis Gütersloh ist ein Kreis im Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe) im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Kreisstadt ist Gütersloh.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Naturräume
Der Kreis liegt zum größeren Teil in der Emssandebene und damit in der Westfälischen Bucht. Hier herrschen die sandigen Böden entlang der Ems und im Vorland des Teutoburger Waldes vor; bekannt ist die Senne.
Im Norden reicht das Kreisgebiet über den Teutoburger Wald hinaus in die Ravensberger Mulde und hat mit diesen Naturräumen Anteil am Weserbergland.
Haupthöhenzug des Kreises ist der Teutoburger Wald, Hauptgewässer die Ems mit den Emsquellen. Entsprechend ist die höchste Erhebung im Kreisgebiet der Hengeberg im Teutoburger Wald mit 316 m ü. NN, während der niedrigste Punkt bei 56 m ü. NN im Emstal westlich von Harsewinkel liegt.
Wasserläufe mit mehr als 17 km Länge im Kreisgebiet sind:
- die Ems mit 43,2 km
- die Hessel mit 39,3 km
- der Wapelbach mit 30,2 km
- der Ölbach mit 28,3 km
- der Welplagebach/Schlangenbach/Reinkebach mit 22,0 km
- der Sennebach mit 19,6 km
- die Dalke mit 18,8 km
- der Rhedaer Bach mit 17,9 km
- die Lutter mit 17,8 km
- der Abrocksbach mit 17,4 km
Ausdehnung und Nutzung des Kreisgebiets
Der Kreis umfasst eine Fläche von 968,08 km². Der überwiegende Teil besteht aus landwirtschaftlich genutzter Fläche und Waldfläche, zusammen etwa 76,5 %, gefolgt von Siedlungs- und Verkehrsfläche, zusammen etwa 21 %. Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung beträgt etwa 46,1 km und in Ostwestrichtung etwa 45,5 km. Der nördlichste Punkt liegt nordwestlich des Ortskerns von Borgholzhausen bei etwa 52° 8′ 5,04″ N, 8° 17′ 15,98″ O52.1347348.287771, der südlichste Punkt befindet sich bei Benteler auf dem Gebiet der Gemeinde Langenberg bei 51° 43′ 2,99″ N, 8° 23′ 7,61″ O51.7174978.385446.
Die Bodennutzung im Kreisgebiet teilt sich wie folgt auf:
Fläche
nach Nutzungsart¹Landwirt-
schafts-
flächeWald-
flächeGebäude-, Frei-
und BetriebsflächeVerkehrs-
flächeErholungs-,
FriedhofsflächeWasser-
flächeMoor,
Heide, UnlandAbbau-
flächesonstige
NutzungFläche in km² 609,59 131,03 127,85 58,47 15,84 14,91 1,45 1,87 7,06 Anteil an Gesamtfläche 63,0 % 13,5 % 13,2 % 6,0 % 1,5 1,6 % 0,2 % 0,2 % 0,7 % ¹[2] Landesdatenbank NRW Kommunalprofil für kreisfreie Städte, Kreise und Gemeinden, Stand November 2010
Nachbarkreise
Der Kreis Gütersloh grenzt im Norden an den niedersächsischen Landkreis Osnabrück und an den Kreis Herford, im Osten an die kreisfreie Stadt Bielefeld und an den Kreis Lippe, im Südosten an den Kreis Paderborn, im Süden an den Kreis Soest und im Westen an den Kreis Warendorf.
Kreisgliederung
(Einwohner am 31. Dezember 2010[3])
- Borgholzhausen (8620)
- Gütersloh (96.404)
- Halle (Westf.) (21.081)
- Harsewinkel (24.072)
- Rheda-Wiedenbrück (47.316)
- Rietberg (28.868)
- Schloß Holte-Stukenbrock (26.156)
- Verl (24.984)
- Versmold (20.985)
- Werther (Westf.) (11.453)
- Herzebrock-Clarholz (16.013)
- Langenberg (8048)
- Steinhagen (19.766)
Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock und Verl haben den Status einer Mittleren kreisangehörigen Stadt, Gütersloh ist eine Große kreisangehörige Stadt.
Geschichte
Verwaltungsgeschichte
Der Kreis Gütersloh wurde im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform im Zuge der Umsetzung des Bielefeld-Gesetzes zum 1. Januar 1973 aus den beiden Kreisen Wiedenbrück und Halle gebildet. Die beiden Altkreise waren 1816 gebildet worden, als Preußen seine damaligen Provinzen (hier die Provinz Westfalen) in Regierungsbezirke und Kreise einteilte.
Dem neuen Kreis wurden außerdem die aus den drei Gemeinden Greffen, Harsewinkel und Marienfeld (Kreis Warendorf) neugebildete Stadt Harsewinkel sowie die Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock aus dem ebenfalls zu diesem Zeitpunkt aufgelösten Kreis Bielefeld zugeordnet. Letztere war 1970 durch Zusammenschluss der Gemeinden Schloß Holte, Sende (beide Kreis Wiedenbrück) und Stukenbrock (Kreis Paderborn) gebildet und zunächst dem Kreis Bielefeld zugeordnet worden.
Der Kreis Gütersloh besteht heute somit aus dreizehn Städten und Gemeinden. Er hatte seinen Sitz zunächst in Rheda-Wiedenbrück, doch zog die Kreisverwaltung 1997 nach Gütersloh um.
Einwohnerentwicklung
Während der Kreis Gütersloh bei seiner Gründung etwa 280.000 Einwohner hatte, wuchs die Bevölkerung in den nächsten drei Jahrzehnten um rund 25 % auf über 350.000 Einwohner.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen des Kreises Gütersloh. Die Zahlen bis 1970 beziehen sich auf das Gebiet des 1973 gegründeten Kreises. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[4] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik.[5] Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich vor 1985 auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.
Jahr Einwohner 1939 (17. Mai) 141.826 1950 (13. Sep.) 201.752 1961 (6. Juni) 233.459 1970 (27. Mai) 264.188 1975 (31. Dez.) 278.685 Jahr Einwohner 1980 (31. Dez.) 287.027 1985 (31. Dez.) 286.504 1987 (25. Mai) 287.883 1990 (31. Dez.) 303.829 Jahr Einwohner 1995 (31. Dez.) 329.043 2000 (31. Dez.) 345.379 2005 (31. Dez.) 353.250 2007 (31. Dez.) 354.239 Politik
Kreistag
Der Kreistag hat gegenwärtig 60 Mitglieder, die sich gemäß dem Ergebnis der Kommunalwahl vom 30. August 2009 auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:
Parteien und Wählergemeinschaften Sitze
2009CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 15 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 7 FWG/UWG Freie Wählergemeinschaft/Unabhängige Wählergemeinschaft 5 FDP Freie Demokratische Partei 5 LINKE Die Linke 2 Gesamt 60 Der Verwaltungshaushalt des Kreises betrug 2006 rund 268,2 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt rund 24,5 Millionen Euro.
Wappen
Dem Kreis Gütersloh ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten Detmold vom 12. September 1974 das Recht verliehen worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen:
Wappenbeschreibung:
Im geteilten Schild oben in Silber (Weiß) drei rote Sparren, belegt mit einem goldenen (gelben) Schild mit einem roten sechsspeichigen Rad, unten in rot ein goldener (gelber) Adler.[6]Das Wappen enthält Symbole der früheren Kreiswappen Halle (von 1947) und Wiedenbrück (von 1935). Die Sparren stehen für die alte Grafschaft Ravensberg; das Rad erinnert an das frühere osnabrückische Amt Reckenberg, der Adler an die alte Grafschaft Rietberg. Die Farben Rot und Gold sind zugleich die Farben der ehemaligen Fürstbistümer Münster und Paderborn, zu denen Harsewinkel und Stukenbrock ehemals gehörten.
Siehe auch: Liste der Wappen im Kreis Gütersloh und Liste der Flaggen im Kreis Gütersloh
Partner- und Patenschaften
Der Kreis Gütersloh unterhält eine Kreispartnerschaft mit dem Kreis Valmiera in Lettland. Für den Kreis Frankenstein in Schlesien und den Kreis Rosenberg in Westpreußen hat er Patenschaften übernommen. In fast allen Städten und Gemeinden des Kreises bestehen Städtepartnerschaften, -patenschaften und/oder partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Städten im In- und Ausland. Partnerschaften Kreis Gütersloh – Kreis Frankenstein (Schlesien); Kreis Gütersloh – Kreis Rosenberg (Westpreußen); Stadt Rheda-Wiedenbrück – Stadt Frankenstein und Stadt Reichenstein (Schlesien); Stadt Gütersloh – Weinpatenschaft über die Weinstadt Lorch im Rheingau
Partnerschaften (im europäischen Ausland und in Übersee)
- Kreis Gütersloh – Kreis Valmiera (Lettland)
- Stadt Borgholzhausen – New Haven / Missouri (USA)
- Stadt Gütersloh – Châteauroux (Frankreich), Broxtowe (Großbritannien), Grudziądz / Graudenz (Polen), Falun (Schweden) und Rschew (Russland)
- Stadt Halle (Westf.) – Ronchin (Frankreich)
- Stadt Harsewinkel – Les Andelys (Frankreich)
- Gemeinde Herzebrock-Clarholz – Le Chambon-Feugerolles (Frankreich), Steenwijk (Niederlande)
- Stadt Rheda-Wiedenbrück – Oldenzaal (Niederlande), Palamos (Spanien), Canton Aouda und Canton Adjengré (Togo)
- Stadt Rietberg – Ribérac (Frankreich) und Glogowek/Oberglogau (Polen)
- Gemeinde Steinhagen – Woerden (Niederlande), Fivizzano, (Italien)
- Stadt Verl – Delphos/Ohio (USA)
- Stadt Versmold – Dobczyce (Polen)
Partnerschaftliche Beziehungen zu ostdeutschen Städten
- Stadt Borgholzhausen – Lößnitz (Erzgebirge)
- Gemeinde Langenberg – Neuzelle (Brandenburg)
- Stadt Rheda-Wiedenbrück – Heiligenstadt (Thüringen)
- Stadt Schloß Holte-Stukenbrock – Ostritz (Sachsen)
- Stadt Verl – Annaburg (Sachsen-Anhalt)
- Stadt Werther (Westf.) – Werther (Thüringen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Parks
Die Burg Ravensberg in Borgholzhausen wurde 1080 von Hermann II. von Cavelage, Graf von Ravensberg, als militärischer Stützpunkt gebaut.
Das Schloss Rheda ist eine der ältesten Wasserburgen Westfalens und liegt mitten in einem historischen Schlossgarten im Flora Westfalica-Park in Rheda-Wiedenbrück. Weitere Schlösser im Kreis Gütersloh sind das Wasserschloss Tatenhausen, das Jagdschloss Holte und das Schloss Möhler.
Das Peter-August-Böckstiegel-Haus in Werther (Westf.) ist ein authentisch erhaltenes Künstlerhaus, in dem sich das künstlerische Schaffen des Expressionisten Peter August Böckstiegel, seine Natur- und Heimatverbundenheit und seine außergewöhnlich vielfältige Schaffenskraft widerspiegeln.
Außerdem befinden sich im Kreisgebiet viele sehenswerte Parks: der Gartenschaupark Rietberg, der Botanische Garten Gütersloh, die Klosteranlagen in Herzebrock und Clarholz sowie der Flora Westfalica-Park in Rheda-Wiedenbrück.
Theater, Museen und Kunst
Neben verschiedenen Heimatmuseen gibt es weitere Museen. Das Miele-Museum in Gütersloh widmet sich unter anderem der Geschichte der Waschmaschine, das Stadtmuseum Gütersloh hat neben der stadtgeschichtlichen auch Abteilungen zur Technik- und zur Medizingeschichte, im Westfälischen Kleinbahn- und Dampflokmuseum - vor Ort besser bekannt als "Mühlenstroth" - sind historische Lokomotiven zu bestaunen. Im Wiedenbrücker Schule Museum wird Kunsthandwerk gezeigt.
Zu den bedeutenden Künstler, die aus dem Gebiet des Kreises stammen, gehören die Expressionisten Woldemar Winkler und Peter August Böckstiegel. Die S-Galerie in der Zentrale der Sparkasse Gütersloh zeigt in regelmäßigen Abständen Werke von Woldemar Winkler. Arbeiten heminischer wie überregionaler Künstler stellt der Kreiskunstverein im historischen Veerhoffhaus am Alten kirchplatz in Gütersloh aus.
In der Kreisstadt Gütersloh wurde 2010 einn neues Theater mit bis zu 530 Plätzen eröffnet. Auf einer Freilichtbühne im Mohns Park finden im Sommer Konzerte statt. In Rietberg steht mit der cultura ein Rundtheater in drei Etagen zur Verfügung, eine moderne Variante des 1599 in London erbauten Globe-Theaters. In der Volksbank-Arena, einer Open-Air-Bühne im Rietberger Gartenschaupark, finden Kleinkunst- und Musikveranstaltungen vor bis zu 2.500 Zuschauern statt.
Sehenswürdigkeiten
- Peter August Böckstiegel-Haus, Werther (Westf.)
- Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth, Gütersloh
- Theater Gütersloh
- Burg Ravensberg, Borgholzhausen
- Schloss Rheda, Rheda-Wiedenbrück
- Zoo Safaripark Stukenbrock, Schloß Holte-Stukenbrock
- Der Hermannsweg ist ein 156 km langer Wanderweg, der nach Hermann dem Cherusker benannt wurde. Er verläuft über den Kamm des Teutoburger Waldes.
- Die Hermannshöhen sind ein Zusammenschluss des Hermannswegs und des Eggewegs. Wanderwege führen vom Münsterland über den Teutoburger Wald bis zum Sauerland.
Naturschutzgebiete
Im Kreisgebiet befinden sich 45 Naturschutzgebiete (inkl. Erweiterungsflächen von Naturschutzgebieten angrenzender Kreise) mit einer Fläche von insgesamt etwa 47,2 km². Dies entspricht rund 4,9 % der Gesamtfläche des Kreises. Ganz überwiegend dienen diese Gebiete dem Schutz von Feuchtwiesenlebensräumen.
Die Naturschutzgebiete in den einzelnen Gemeinden sind (Stand 1. Januar 2011; Doppelnennung, wenn Gebiet auf mehrere Gemeinden verteilt):
Auf den Gebieten von Werther und Langenberg befinden sich keine Naturschutzgebiete.
Sport
Die höchstklassigen Fußballmannschaften stellen der SC Verl und der SC Wiedenbrück 2000, die in der Saison 2010/11 in der Regionalliga West antreten. Der FC Gütersloh 2000, der früher in der 2. Bundesliga antrat, spielt wie der SV Spexard in der sechstklassigen Westfalenliga. Der Frauenfußballverein FSV Gütersloh 2009 spielt in der 2. Bundesliga.
Im Kreis Gütersloh gibt es fünf 18-Loch Golfplätze.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Die Bundesautobahn 2 (Dortmund–Hannover) ist im Kreis Gütersloh über die Anschlussstellen Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz zu erreichen, die Bundesautobahn 33 (Bielefeld–Paderborn) über die Auffahrten Schloß Holte-Stukenbrock und Stukenbrock/Senne im Süden und Borgholzhausen im Norden. Durch das Kreisgebiet verlaufen außerdem die Bundesstraßen 55 (Niederrhein–Ostwestfalen-Lippe über Langenberg und Rheda-Wiedenbrück, 61 (Ruhrgebiet–Bremen über Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh), 64 (Münsterland–Harz über Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg) und 68 (Oldenburger Münsterland–Warburger Börde über Halle (Westf.)). Die B 513 führt von Sassenberg nach Gütersloh.
Schienenverkehr
Das Kreisgebiet wird in west-östlicher Richtung von der für den Personen- und Güterverkehr bedeutenden Hauptstrecke Ruhrgebiet–Hannover–Berlin (siehe Bahnstrecke Hamm–Minden) durchquert. Von ihr zweigen mehrere überwiegend eingleisige Nebenstrecken ab: die Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld Haller Willem, die Sennebahn Bielefeld–Paderborn und die Warendorfer Bahn Rheda-Wiederbrück–Münster. Außerdem betreibt die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) für den Güterverkehr die Strecke Ibbenbüren–Hövelhof. Es gibt im Personennahverkehr Planungen für eine Teilreaktivierung dieser Strecke.
Radverkehr
Mehrere Radfernwege und lokale Radwege durchqueren das Kreisgebiet, beispielsweise die Wellness-Route, der Emsradweg, der Werseradweg und die BahnRadRouten Teuto-Senne und Hellweg-Weser. An einigen Bahnhöfen, unter anderem Gütersloh Hbf, Halle (Westf) und Rheda-Wiedenbrück, gibt es Fahrradstationen.
Flugverkehr
Es gibt in Gütersloh einen britischen Militärflugplatz. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Paderborn-Lippstadt.
Medien
Tageszeitungen
Im Kreis Gütersloh erscheinen die Neue Westfälische (besonders auflagenstark in Gütersloh), die Glocke (besonders auflagenstark im Südkreis) und das Westfalen-Blatt, das in regionalen Ausgaben etwa als „Versmolder Anzeiger“ oder „Verler Zeitung“ erscheint. Im Nordkreis (Halle, Borgholzhausen, Versmold, Steinhagen, Werther) ist das Haller Kreisblatt verbreitet. Im äußersten Süden des Kreises (Rietberg) wird auch die in Lippstadt erscheindende Tageszeitung Der Patriot gelesen.
Stadtmagazine
In allen Städten und Gemeinden des Kreises außer Borgholzhausen erscheinen Stadtmagazine bzw. Anzeigenblätter:
- Gütersloh: Bonewie, Der Isselhorster, Der Kattenbote, GT Extra, GT-Info, guetsel.de
- Halle: Haller Willem, Halle erleben
- Harsewinkel: Emskurier, Marktplatz Harsewinkel
- Harsewinkel-Greffen; Der Spoekenkieker(kreisgrenzenüberschreitendes Lokalmagazin Sassenberg/Kreis WAF)
- Herzebrock-Clarholz: Markt und Gemeinde, aha-Magazin
- Langenberg: Trend, aha-Magazin
- Rheda-Wiedenbrück: Das Stadtgespräch, aha-Magazin
- Rietberg: Rietberger Stadtanzeiger, Emsblatt
- Schloß Holte-Stukenbrock: Der Stadt-Anzeiger, SenneFORUM, Stadtjournal SHS
- Steinhagen: Steinhagen erleben, Steinhagener Schaufenster
- Verl: Verler Leben, Verler Magazin
- Versmold: Versmold erleben, Der Spoekenkieker(kreisgrenzenüberschreitendes Lokalmagazin Sassenberg/Kreis WAF)
- Werther: Werther Aktuell, Werther erleben
Radio und Fernsehen
Der lokale Rundfunksender heißt Radio Gütersloh, produziert tagsüber mehr als sechs Stunden eigenes Programm mit Nachrichten und Reportagen aus dem gesamten Kreis Gütersloh und schaltet ansonsten in das Rahmenprogramm von Radio NRW. Lokale Nachrichten gibt es stündlich von 6:30 bis 19:30 Uhr. Zu empfangen ist der Sender im Kreisgebiet über drei terrestrische UKW-Frequenzen sowie über die Kabel-Frequenz 97,2.
Einen Offenen Kanal für den Kreis Gütersloh gibt es nicht. Lokalnachrichten werden in der WDR-Sendung „OWL aktuell“ im Rahmen des TV-Magazins „Aktuelle Stunde“ gesendet.
Ansässige Unternehmen
Die größten Arbeitgeber im industriellen und gewerblichen Sektor sind
- in Gütersloh Bertelsmann (das mit den Betriebsstätten seiner Tochterfirmen auch in anderen Städten und Gemeinden des Kreises vertreten ist, insgesamt 12.500 Mitarbeiter im Kreis Gütersloh[7]) und Miele (5.000 Mitarbeiter im Stadtgebiet)[7]
- in Harsewinkel Claas
- in Halle Storck und Gerry Weber
- in Rheda-Wiedenbrück das Tönnies Fleischwerk, Westfalia Van Conversion und die Westag & Getalit AG
- in Steinhagen Hörmann
- in Verl Beckhoff, Nobilia und Teckentrup
- Besonders in Versmold haben sich fleischverarbeitende Unternehmen angesiedelt.
Im Kreis Gütersloh sind ca. 138.912 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte registriert (Stand: Juni 2010). Sie verteilen sich vor allem auf folgende Branchen[8]:
- Handel (20.228 Beschäftigte)
- Maschinenbau (10.626)
- Gesundheits- und Sozialwesen (10.487)
- Ernährungsgewerbe (9.099)
- Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (8.991)
- Herstellung von Metallerzeugnissen, Metallerzeugung und -bearbeitung (8.481)
- Verkehr (7.307)
- Holzwaren und Möbel (7.167)
- Bau (7.144)
- Freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen (7.016)
- Information und Kommunikation, Verlage (4.527)
- Finanzen und Versicherungen (2.645)
- Druckindustrie (2.556)
- Gummi und Kunststoff (2.335)
- Gastgewerbe (2.316)
Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt gibt es damit relativ viele Unternehmen aus der holzverarbeitenden-/der Möbelindustrie, aus der Lebensmittelbranche und aus der Druckindustrie. Relativ wenige Unternehmen gibt es im Gastgewerbe.
Im Kreis Gütersloh lag das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Privathaushalte 2008 bei 22.375 Euro und damit deutlich über dem Durchschnitt in Ostwestfalen-Lippe (20.477 Euro), Nordrhein-Westfalen (19.837 Euro) und Deutschland (18.974 Euro). Das Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbsperson lag 2008 bei 63.383 Euro (zum Vergleich: OWL 58.496 Euro, NRW 63.011 Euro, Deutschland 61.963 Euro). [9] Die Kaufkraftkennziffer lag 2008 mit 102,6 um 2,6 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt (= 100), wobei es die höchsten Werte in Steinhagen (106,5) , Gütersloh (104) und Verl (103,6), die niedrigsten in Versmold (99,2), Harsewinkel (99,5) und Borgholzhausen (99,7) zu verzeichnen gab.
Exportquote
Die Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe beträgt 34 %. Im Vergleich dazu lag die Bundesweite Quote bei 43 % (Stand: 2007).[8]
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2011 bei 4,2 % nach 4,9 % im Oktober 2010, 5,0 % im Oktober 2009 und 4,3 % im Oktober 2008[10]. Damit lag die Arbeitslosenquote im Oktober 2011 um 3,5 Prozentpunkte niedriger als in Nordrhein-Westfalen (7,7 %[11]) und um 2,3 Prozentpunkte niedriger als im Bundesmittel (6,5 %[12])
Im Dezember 2008 waren 25,97 % aller Arbeitsloser länger als ein Jahr arbeitslos. Im Vergleich dazu beträgt die Langzeitarbeitslosigkeit in ganz Deutschland 32,1 % und in NRW sogar 36,83 %.[8]
Literatur
- Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel – Grundwortschatz zum Überleben im Kreis Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004; ISBN 3-00-014249-5
- Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel 2 – Aufbauwortschatz für wissbegierige Neubürger in Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2006; ISBN 3-00-018120-2
- Friedrich Fischer: Heimatjahrbuch Kreis Gütersloh. Flöttmann, jährliches Periodikum
- Rudolf Grothues, Heinz Heineberg, Rolf Lindemann (Hrsg.): Der Kreis Gütersloh. Städte und Gemeinden in Westfalen, Bd. 11. Geographische Kommission für Westfalen/LWL. Aschendorff Verlag, Münster, 2009. ISBN 978-3-402-14937-9.
- Wolfgang Knott: Die Kirchen im Kreis Gütersloh. Rhode Druck und Verlag, 1979
- Hagen Kraak: Kreis Gütersloh – Kultur und Landschaft. Brüggershemke & Reinkemeier, 1990; ISBN 3-928370-00-6
- Theres Sudbrock: Regionale Identität im Kreis Gütersloh – Die Auswirkungen der Gebietsreform 1973. Verlag für Regionalgeschichte, 2004; ISBN 3-89534-498-2
- o.V.: Typen + Typisches – Menschen und Produkte aus dem Kreis Gütersloh. Verlag Kommunikation u. Wirtschaft, 2003; ISBN 3-88363-230-9
- Literatur von Kreis Gütersloh im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
Commons: Kreis Gütersloh – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Portal der Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh
- Website des Kreises Gütersloh
- Website der pro Wirtschaft GT - Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Gütersloh
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Quelle: [1]
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Düsseldorf 1989, S. 110.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
- ↑ § 4 der Hauptsatzung des Kreises Gütersloh
- ↑ a b Borner, Güthenke: Stadtführer Gütersloh, Bielefeld, 2010, S. 13
- ↑ a b c Statistikbericht Kreis Gütersloh der pro Wirtschaft GT, April 2011
- ↑ pro Wirtschaft GT:Strukturbericht 2011
- ↑ Bundesagentur für Arbeit: Statistik nach Regionen - Kreis Gütersloh
- ↑ Bundesagentur für Arbeit: Schnellübersichten - Oktober 2011 - Bundesland Nordrhein-Westfalen
- ↑ Bundesagentur für Arbeit: Schnellübersichten - Oktober 2011 - Bundesrepublik Deutschland
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