- Steinkohlenwerk Deutschland
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VEB Steinkohlenwerk Deutschland Förderturm Schacht II, 1952 Andere Namen Gewerkschaft Deutschland Abbau von Steinkohle Betriebsbeginn 8. Juni 1871 Betriebsende 1961 Nachfolgenutzung Gewerbegebiet Geografische Lage Koordinaten 50° 43′ 34″ N, 12° 41′ 36″ O50.72612612.693447Koordinaten: 50° 43′ 34″ N, 12° 41′ 36″ O Lage VEB Steinkohlenwerk DeutschlandStandort Oelsnitz/Erzgeb., Deutschlandschachtstraße 10 Gemeinde Oelsnitz/Erzgeb. Kreis Erzgebirgskreis Bundesland Sachsen Staat Deutschland Revier Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier Das Steinkohlenwerk Deutschland war ein Bergbauunternehmen auf Steinkohle in Oelsnitz im Erzgebirge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Abbau der Steinkohle wurde durch mehrere Unternehmen nacheinander organisiert.
- 1871–1889 Aktiengesellschaft Steinkohlenbergbauverein „Deutschland“
- 1899–1946 Gewerkschaft „Deutschland“
- 1946–1966 VEB Steinkohlenwerk „Deutschland“
Steinkohlenbergbauverein „Deutschland“
Um 1870 erfolgte ein großer Aufschwung mit der Gründung vieler neuer Bergbauunternehmen in Oelsnitz/E., Hohndorf und Gersdorf mit vielen neuen Schächten, darunter am 8. Juni 1871 der Steinkohlenbergbauverein „Deutschland“. Am 17. April 1889 wurde dieser in eine Gewerkschaft umgewandelt, welche sich zum zweiten großen Bergbaubetreiber des Reviers entwickeln sollte.
Gewerkschaft „Deutschland“
Die Gewerkschaft Deutschland konsolidierte 1906 mit dem Steinkohlenwerk „Vereinsglück“ in Oelsnitz und erwarb weitere Abbaurechte von den Fürstlich-Schönburgischen Steinkohlenwerken und der Vaterlandsgrube. Im Jahre 1919 erwarb die Stadt Leipzig die Kuxmehrheit an dem Unternehmen und 1920 erwarb man die Oelsnitzer Bergbaugesellschaft. Ebenfalls ab 1920 baute man die beiden Deutschland-Schächte zur Zentralanlage um, und der Deutschlandschacht II erhielt einen neuen, 50 Meter hohen Förderturm im sogenannten Heimatschutzstil mit einer elektrischen Turmförderanlage. Zur Gewerkschaft Deutschland gehörten die Deutschlandschächte I und II sowie Vereinigtfeld I (später: Rudolf-Breitscheid-Schacht) in Hohndorf. Der Rudolf-Breitscheid-Schacht hielt zeitweilig den europäischen Teufenrekord mit einer Teufe von 1200 m.
VEB Steinkohlenwerk „Deutschland“
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer Umorganisation des Bergbaus in Folge der sozialistischen Wirtschaftspolitik in der Sowjetischen Besatzungszone und später der DDR. Durch den Volksentscheid in Sachsen am 30. Juni 1946 wurde die Schwerindustrie Sachsens enteignet. Viele Schachtanlagen wurden umbenannt, z. B. der „Kaiserin-Augusta-Schacht“ in „Karl-Liebknecht-Schacht“, die Deutschland-Schächte jedoch nicht, da die Einheit Deutschlands zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Frage stand. Nach kurzzeitiger Zusammenlegung bestanden die beiden großen Bergbauunternehmen in Form des VEB Steinkohlenwerk „Karl-Liebknecht“ und des VEB Steinkohlenwerk „Deutschland“ fort. In Hohndorf wurde der bereits abgeworfene Schacht I der Grube Vereinigtfeld wieder aufgewältigt, auf 1200 m weiterverteuft und in „Rudolf-Breitscheid-Schacht“ umbenannt, um tiefer gelegene Steinkohlenvorräte unter Hohndorf zu erschließen. Das Grubenfeld war aber weniger ergiebig als erwartet und die Förderung wurde 1960 eingestellt. In diesem Jahr wurden auch die beiden Bergbauunternehmen zum VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgeb. zusammengelegt und 1961 eine untertägige Verbindung zwischen beiden Grubenfeldern geschaffen.
Für die weitere Geschichte siehe VEB Steinkohlenwerk „Karl-Liebknecht“.
Literatur
- Rolf Vogel: Das Lugau–Ölsnitzer Steinkohlenrevier. Hohenstein–Ernstthal 1992.
- H. Krug: Das Lugau-Ölsnitzer Steinkohlenrevier. In: Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen Sachsen. Freiberg 1920.
Weblinks
Commons: Oelsnitz/Erzgeb. – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kohlebergbauunternehmen (Deutschland)
- Stillgelegtes Bergwerk in Sachsen
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