- Steißbein
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Das Steißbein (Lateinisch und in der Medizin Coccyx bzw. Os coccygis) des Menschen ist der caudale (schwanzwärtige) bzw. untere Abschnitt der Wirbelsäule und folgt auf das Kreuzbein (Os sacrum). Es dient verschiedenen Bändern und Muskeln des Beckens, insbesondere des Beckenbodens und der Hüftgelenke, als Ansatzpunkt. Das Steißbein besteht aus 4 bis 5 Steißwirbeln, die bei den meisten Menschen aber durch Synostose zu einem einheitlichen Knochen verschmolzen sind. Auch die typischen Merkmale von Wirbeln sind weitestgehend zurückgebildet. Das Steißbein wird als Rudiment der Schwanzwirbel der Wirbeltiere angesehen[1], die sich im Laufe der menschlichen Entwicklung über Jahrmillionen zurückgebildet haben.
Steißbeinluxation
Bei einem Sturz auf das Gesäß kann das Steißbein brechen (Steißbeinbruch) oder sich verlagern (Steißbeinluxation), was sehr schmerzhaft ist. Dabei kann es bauchwärts (ventral) luxieren („auskugeln“). Der Betroffene kann wegen der Schmerzen dann kaum mehr sitzen. Nur wenn er lediglich eine Beckenhälfte aufsetzt, ist das Sitzen erträglich. Eine Steißbeinluxation wird von ärztlicher Seite eher selten diagnostiziert, denn diese Luxationsmöglichkeit ist nicht sehr bekannt. So kommt es, dass diese Patienten oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, bis jemand die richtige Diagnose stellt und helfen kann.
Die Behandlung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten erfolgt durch rektales Einführen des Zeigefingers. Der Therapeut greift das Steißbein mit Zeigefinger von innen, dem Daumen von außen und zieht es vom Kreuzbein rückenwärts (dorsal) weg, während das Kreuzbein leicht Richtung Füße gezogen wird (caudal). Bei Erfolg dieser Behandlung stellt sich eine sofortige Linderung ein.
Oft bestehen auch heftige Schmerzen links und rechts des Kreuzbeines. Betroffen ist dann möglicherweise das Iliosakralgelenk.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Anton Waldeyer: Anatomie des Menschen. Gruyter Verlag, 2002, ISBN 978-3110165616, S. 637.
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