Zenoburg

Zenoburg
Zenoburg am Ausgang des Passeier
Die Zenoburg um 1870

Die Zenoburg steht auf einem Felshügel am Eingang des Passeiertals im Burggrafenamt (Südtirol).

Schon die Römer errichteten an diesem strategisch günstigen Standort, nahe der heutigen Stadt Meran, einen Stützpunkt zur Überwachung der Handelswege, das Castrum Majense. In der Spätantike errichtete man eine Kapelle zum Andenken an Sankt Zeno. Sie zog in der Folgezeit viele Wallfahrer und Pilger an. Zwischen 470 und 474 wurde hier der Augsburger Bischof Valentin und 725 der Freisinger Bischofs Korbinian bestattet. Um die Jahrtausendwende verringerte sich die religiöse Bedeutung; die Gebeine der Bischöfe wurden nach Passau (Hl. Valentin, 765) bzw. nach Freising (Hl. Korbinian, 768) überführt und die Kapelle verfiel.

Die erste urkundliche Erwähnung der Zenoburg erfolgte 1237, sie war damals unter Verwaltung der Tiroler Ministerialen Suppan. Meinhard II. baute zwischen 1285 und 1290 die Befestigungsanlage und das Heiligtum als eigenen Herrschaftssitz aus. Nachdem Schloss Tirol 1301 durch einen Brand teilweise zerstört worden war, verlegte man die Residenz der Tiroler Grafen bis zur Zerstörung der Zenoburg 1347 durch den Luxemburger Karl IV. hierher. Der einsetzende Verfall der Burg wurde auch durch die Habsburger nicht gestoppt, bis 1799 Leopold von Braitenberg, dessen Familie den benachbarten Stemmerhof auf Zenoberg besaß, die Burgruine für 2000 Florint erwarb.

Die Zenoburg ist immer noch im Besitz der Familie Braitenberg. Die Ruine wurde besonders während der 1970er und 1980er Jahre von Carl von Braitenberg in ihrem Bestand gesichert. Die Burg kann nicht besichtigt werden.

Literatur

  • Karl von Braitenberg: Zenoburg, die Meraner Akropolis. Ein Abriss ihrer Geschichte. Der Schlern, Heft 1, S. 15-34, (15. Jahrgang).
  • Verkehrsamt (Hrsg.): Dorf Tirol. Dorf Tirol 1989.

Weblinks

 Commons: Zenoburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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