- Stephan Türr
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Stephan (István) Türr (* 10. August 1825 in Baja; † 3. Mai 1908 in Budapest) war ein ungarischer Patriot.
Leben
Türr trat als Leutnant einem ungarisches Grenadierregiment bei, das 1848 in Italien stationiert war und ging im Januar 1849 zu den Piemontesen über, organisierte eine ungarische Legion, kämpfte nach der Schlacht bei Novara 1849 auf Seiten der Aufständischen in Baden. Er trat 1854 in englische Dienste, wurde 1855 auf einer Reise zwecks Ankaufs von Pferden in Pest verhaftet, wieder entlassen und kämpfte 1859 als Hauptmann der Alpenjäger unter Garibaldi gegen die Österreicher. 1860 in Sizilien und Neapel, hier erlangte den Rang eines Divisionsgenerals, nachdem er als Gouverneur von Neapel viel zu dessen Vereinigung mit Italien beigetragen hatte.
1866 bereitete er eine Insurrektion in Ungarn von Serbien aus vor. 1867 kehrte er nach Ungarn zurück, wo er, mit Entwürfen von Kanalbauten und industriellen Unternehmungen beschäftigt, lebte. Mitunter nahm er als vertrauter Unterhändler zwischen Österreich, Italien und Frankreich (so bei den Verhandlungen über ein Bündnis 1869-70) noch an der Politik teil. Seit 1881 leitete er den Bau des Kanals über den Isthmus von Korinth.
Literatur
- Heinrich J. Schwarz: Stephan Türr. Historisch-romantisches Zeitgemälde aus Österreichs jüngster Vergangenheit. A. Last Verlag, Wien 1868 (2 Bände).
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Weblinks
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