Stephen Colbert

Stephen Colbert
Stephen Colbert
Stephen Colbert und seine Ehefrau

Stephen Tyrone Colbert [koʊlˈbɛɹ] (* 13. Mai 1964 in Charleston, South Carolina) ist ein US-amerikanischer Komiker und Satiriker. Bekannt ist er für seine Auftritte in der Daily Show sowie als Moderator der Sendung The Colbert Report. In dieser spielt er die Rolle eines demagogischen Fernsehmoderators, der ebenfalls Stephen Colbert heißt (oft als „Stephen Colbert“ mit Anführungszeichen bezeichnet), jedoch mit französisch klingendem Nachnamen als [koʊlˈbɛər] ausgesprochen wird. Im Jahr 2007 veröffentlichte er das Satire-Buch I Am America (And So Can You!), das die zentralen Vorstellungen des von ihm gespielten Charakters zusammenfasst.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Colbert wuchs in Charleston in einer irischen, römisch-katholischen Familie auf. Er war das jüngste von elf Kindern. Seine Mutter war Hausfrau und der Vater war Arzt und führendes Mitglied bei der Medical University of South Carolina. 1974 kam der Vater zusammen mit zwei seiner Söhne, Peter und Paul, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Die drei befanden sich auf dem Weg zur Einschulung.[1]

In Charleston besuchte Colbert die private Porter Gaud School. Im Anschluss studierte er am Hampden-Sydney College und an der School of Speech and Communication der Northwestern University, wo er Schauspielunterricht nahm. Während seiner Studienzeit war Colbert Mitglied einer Improvisationstruppe am Theater I. O. Chicago. Nach dem College war er Mitglied bei The Second City und nahm dort auch weiteren Unterricht.[2]

Verheiratet ist er mit Evelyn McGee-Colbert, mit der er drei Kinder hat. Colbert beschreibt sich selbst als Anhänger der Demokraten.[3]

Fernsehkarriere

Stephen Colbert war Darsteller und Autor der Serien Exit 57 (1995–1996), The Dana Carvey Show (1996) und Strangers with Candy (1999–2000). In den Serien Harvey Birdman und Crank Yankers hat er regelmäßige Gastrollen. Daneben trat er auch schon in Whose Line Is It Anyway? auf und arbeitete als Autor für Saturday Night Live.

Große Bekanntheit brachte ihm seine Rolle in der satirischen Nachrichtensendung The Daily Show with Jon Stewart auf Comedy Central ab 1997. Dort agierte er als Korrespondent, der über Geschehnisse in der Welt berichtet. Ein weiteres Segment der Show, in dem er auftrat, war This Week in God, worin er sich mit aktuellen religiösen Themen auseinandersetzte. In einigen Ausgaben der Sendung, für die Jon Stewart nicht zur Verfügung stand, übernahm er die Moderation.

Im Jahr 2005 verließ er die Daily Show, um für Comedy Central ein Spin-off zu produzieren: Seit Oktober 2005 moderiert er The Colbert Report (die beiden t am Ende der Wörter sind stumm). Colbert parodiert darin konservative Kommentatoren wie Bill O’Reilly (The O’Reilly Factor) oder Joe Scarborough (Scarborough Country). Die Sendung konnte sich bereits innerhalb weniger Wochen als eine der meistgesehenen Shows des Senders etablieren. Ein beliebtes Colbert-Zitat lautet: „Ich glaube nicht an die Realität. Sie ist ja bekannt für ihre linksliberalen Tendenzen.“

In der ersten Sendung von „The Colbert Report“ am 17. Oktober 2005 prägte er das Wort Truthiness für eine Wahrheit, die nicht mit dem Kopf, sondern mit Herz oder Bauch empfunden wird. Truthiness wurde am 6. Januar 2006 von der American Dialect Society zum Wort des Jahres 2005 gewählt.[4]

Das Time Magazine zählte Stephen Colbert im Frühjahr 2006 zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres.[5] Am 29. April 2006 durfte Colbert anlässlich des traditionellen Dinners der White House Correspondents’ Association eine Rede in Gegenwart von George W. Bush halten,[6] die aufgrund der satirisch verbrämten, aber heftigen Angriffe auf die Bush-Regierung für großes Aufsehen sorgte, aber sehr unterschiedlich beurteilt wurde: Bush-freundliche Kommentatoren versuchten die Rede als unhöflich und unkomisch darzustellen, wohingegen Gegner der Bush-Regierung nicht nur eine vernichtende Kritik der Regierung und der Medien in Washington feierten, sondern auch eine satirische und komödiantische Meisterleistung.[7] Der Auftritt wurde kurz danach die meist heruntergeladene Datei bei iTunes.

Einzelnachweise

  1. Straight Dope Message Board: “Stephen Colbert’s childhood”, 25. September 2005.
  2. The A. V. Club: “Interview – Stephen Colbert”, 25. Januar 2006.
  3. Jerriblank.com: “Spotlight on Stephen Colbert”, 13. August 2004.
  4. Truthiness Voted 2005 Word of the Year by American Dialect Society (PDF).
  5. TIME: “The TIME 100 – The People Who Shape Our World”, 8. Mai 2006.
  6. Videostream bei Google Video: Colbert Roasts President Bush – 2006 White House Correspondents Dinner.
  7. englischsprachige Wikipedia: Stephen Colbert at the 2006 White House Correspondents’ Association Dinner.

Weblinks

 Commons: Stephen Colbert – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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