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Steppenschuppentier Steppenschuppentier
Systematik Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria) Überordnung: Laurasiatheria Ordnung: Pholidota Familie: Schuppentiere (Manidae) Gattung: Schuppentiere (Manis) Art: Steppenschuppentier Wissenschaftlicher Name Manis temminckii Smuts, 1832 Das Steppenschuppentier (Manis temminckii oder Smutsia temminckii) ist eine Säugetierart aus der Familie der Schuppentiere (Manidae). Es lebt im östlichen und südlichen Afrika.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Steppenschuppentiere sind an der Oberseite des Kopfes, am Rücken und an den Flanken, an den Außenseiten der Gliedmaßen und am Schwanz wie alle Schuppentiere mit Hornschuppen bedeckt, die bei ausgewachsenen Tieren dunkelbraun und bei Jungtieren gelbgrau gefärbt sind. Die ungeschützte Haut (zum Beispiel am Bauch) ist weiß und mit dunklen Haaren bedeckt. Die Vorderfüße sind mit großen Grabkrallen versehen, die Hinterfüße tragen ebenfalls Krallen. Der Kopf ist wie bei allen Schuppentieren sehr einfach gebaut und zahnlos, die Zunge sehr lang. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von rund 40 bis 70 Zentimetern, der Schwanz wird annähernd gleich lang. Das Gewicht beträgt 7 bis 18 Kilogramm.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Steppenschuppentiers erstreckt sich vom Tschad und dem Sudan über Kenia und Tansania bis Namibia und das nördliche Südafrika. Es ist nicht wählerisch in Bezug auf seinen Lebensraum und kommt sowohl in Wäldern als auch in buschbestandenen Grasländern und Savannen vor.
Lebensweise
Steppenschuppentiere sind in der Regel nachtaktive Bodenbewohner. Tagsüber ruhen sie in Bauen, die sie selbst gegraben oder von anderen Tieren übernommen haben, in der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche. Sie leben in der Regel einzelgängerisch und dürften ihre Streifgebiete mit Analdrüsensekret markieren.
Die Fortbewegung erfolgt entweder, indem sie sich auf die Außenkanten der Vorderbeine stützen, um die scharfen Grabkrallen nicht abzunutzen, oder sie bewegen sich nur auf den Hinterbeinen fort. Dabei dient der kräftige Schwanz als Balance. Im Bedrohungsfall können sie sich zu einer Kugel einrollen, die auch aufgrund der scharfen Kanten der Hornschuppen kaum aufzubrechen ist.
Die Nahrung der Riesenschuppentiere besteht vorwiegend aus Ameisen und Termiten. Mit den großen Grabkrallen der Vorderfüße brechen sie deren Baue auf und mit der langen, klebrigen Zunge nehmen sie ihre Beute zu sich. Die Augen, Ohren und Nasenlöcher können sie dabei verschließen, um ein Eindringen der Insekten zu vermeiden. Sie haben keine Zähne und zermahlen ihre Beute mit dem Magen.
Zur Paarungszeit kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen den Männchen um das Paarungsvorrecht. Nach einer rund 140-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen dann ein einzelnes Jungtier zur Welt. Neugeborene haben noch weiche Schuppen, die erst in den ersten Lebenstagen verhärten. Sie verbringen ihre ersten Wochen in einem Bau geschützt, später reiten sie auf der Schwanzwurzel der Mutter. Mit rund drei Monaten nehmen sie feste Nahrung zu sich.
Bedrohung
Über den Gefährdungsgrad des Steppenschuppentiers ist auch aufgrund seiner nachtaktiven Lebensweise wenig bekannt. Es wird bejagt wegen seines Fleisches und seiner Schuppen, denen Heilkräfte zugesprochen werden. Hinzu kommt die Zerstörung ihres Lebensraumes. Die IUCN listet die Art zwar als ungefährdet, das ist aber veraltet.
Systematik
Das Steppenschuppentier bildet zusammen mit dem Riesenschuppentier die Untergattung Smutsia innerhalb der Schuppentiere, die manchmal in den Rang einer eigenständigen Gattung erhoben wird. Smutsia gilt als Schwestergruppe aller übrigen Schuppentiere.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Weblinks
Commons: Manis temminckii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen im Animal Diversity Web
- Schuppentiere bei CITES, PDF-Download
- Manis temminckii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Pangolin Specialist Group, 1996. Abgerufen am 11. Juni 2008
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