Steude

Steude

Wolfram Steude (* 20. September 1931 in Plauen; † 9. März 2006) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Musiker.

Leben

Steude ist der Enkel des Dresdner Architekten Martin Pietzsch. Er absolvierte die Dresdner Kreuzschule und war zwei Jahre Kruzianer unter Rudolf Mauersberger. Er studierte am Kirchenmusikalischen Institut der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig Kirchenmusik und Orgel und an der Kirchenmusikschule der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens in Dresden. Danach bis 1958 studierte er Musik- und Kunstwissenschaft. Bei Rudolf Eller promovierte er 1973 in Rostock. Seit 1955 war er als hauptamtlicher Kantor zunächst in Leipzig und später bis 1976 in Dresden-Loschwitz tätig. Im Zeitraum 1961 bis 1981 war Steude zunächst frei-, dann hauptberuflich in der Musikabteilung der Sächsischen Landesbibliothek Dresden tätig. 1985 war er für die Heinrich-Schütz-Ehrung der DDR mitverantwortlich und wurde dafür mit dem Nationalpreis geehrt. Bis 1996 wirkte er zunächst als Dozent und Kustos, ab 1992 als Professor an der Musikhochschule in Dresden.

Wolfram Steude galt als einer der wichtigsten Schütz-Forscher. Der Verein „Heinrich Schütz in Dresden“ wurde im Januar 2006 unter seiner Leitung gegründet. Im Rahmen der Abteilung Musikwissenschaft baute er das „Heinrich-Schütz-Archiv“ auf, das 1988 offiziell eröffnet wurde. Seine Forschungsarbeit umfasste die mitteldeutsche Musik und Musikpflege vom Mittelalter bis zum Barock. Außerdem engagierte er sich über lange Jahre für das Kirchenchorwerk der Evangelischen Landeskirche in Sachsen.

Er war Mitherausgeber des Schütz-Jahrbuchs.

Literatur

  • Matthias Herrmann: Wolfram Steude - Annäherung durch Distanz (zum 70. Geburtstag Steudes), Altenburg 2001
  • Matthias Herrmann: in memoriam Wolfram Steude in: Forum Kirchenmusik 6/2006,, S. 36 f.

Weblinks


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