- Nationalpreis (DDR)
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Der Nationalpreis der DDR war in der DDR eine seit 1949 verliehene Auszeichnung, die unter anderem für wissenschaftliche und künstlerische Leistungen in drei Klassen (1./2./3. Klasse) verliehen wurde. Insbesondere bei herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurden meist ganze Forscherkollektive und keine Einzelpersonen ausgezeichnet.
Der Nationalpreis wurde jedes Jahr am 7. Oktober, dem „Tag der Republik“, für „hervorragende schöpferische Arbeiten auf den Gebieten der Wissenschaft und Technik, bedeutende mathematisch-naturwissenschaftliche Entdeckungen und technische Erfindungen, die Einführung neuer Arbeits- und Produktionsmethoden“ verliehen sowie für „hervorragende Werke und Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Literatur“. Nicht nur einzelne DDR-Bürger, auch Gruppen oder Ausländer konnten den Preis empfangen, sofern sie Entscheidendes für die sozialistische Wissenschaft oder Kultur geleistet hatten.
Der Nationalpreis wurde in drei Klassen verliehen; die I. Klasse war mit einem Geldpreis in Höhe von 100.000 Mark, die II. Klasse mit 50.000 Mark und die III. Klasse mit 25.000 Mark verbunden.
Das Abzeichen bestand aus einer vergoldeten, runden Medaille mit 26 mm Durchmesser. Ihre Vorderseite zeigte ein Portrait Goethes und den Schriftzug „Deutsche Demokratische Republik“; die Rückseite war mit „Nationalpreis“ beschriftet. Die Medaille war auf der rechten oberen Brustseite zu tragen.
Inhaltsverzeichnis
Bekannte Preisträger
- 1949: Heinrich Mann, Fred Oelßner, Hermann Abendroth, Jürgen Kuczynski, Erich Engel, Kurt Barthel, Otto Krüger, Paul Sack, Berta Waterstradt, Richard Hamann
- 1950: Hanns Eisler, Johannes R. Becher[1], Hans Boegehold, Hugo Schrade, August Klemm, Hans Marchwitza, Eduard Maurer, Johannes Stroux, Günther Ramin, Rudolf Mauersberger
- 1951: Bertolt Brecht, Jurij Brězan, Cuno Hoffmeister, Anna Seghers, Andre Asriel, Erika Mann, Eduard Claudius, Carl Arthur Scheunert, Bert Heller, Gerda Müller, Richard Müller
- 1952: Walter Arnold, Max Burghardt, Jussuf Ibrahim, Gerhardt Katsch, Max Lingner, Victor Klemperer, Franz Konwitschny, John Meier
- 1953: Eberhard Schmidt, Karl Max Schneider
- 1954: Friedrich Behrens, Max Burghardt, Georg Leyh, Eduard Maurer, Hedda Zinner
- 1955: Ernst Bloch, Hans Mayer, Hans Marchwitza, Karl Foerster, Günther Rienäcker, Max Lingner, Albert Richter, Ludwig Renn, Robert Thren, Erwin Strittmatter, Kurt Vieweg
- 1956: Louis Fürnberg, Theodor Brugsch, Karl-Eduard von Schnitzler, Richard Paulick, Kurt Hemmerling, Ernst Busch, Günther Rücker
- 1957: Franz Fühmann, Erich Engel, Friedrich Jung
- 1958: Bruno Apitz, Manfred von Ardenne, Kurt Barthel, Peter Adolf Thiessen, Otto Gotsche
- 1959: Stefan Heym, Alfred Lemmnitz, Erwin Kramer, Walter Arnold, Kurt Barthel, Gret Palucca, Ludwig Deiters, Werner Bergmann, Anna Seghers, Robert Havemann, Werner Holzmüller, Alfred Rieche, Rolf Apreck, Paul Wiens, Will Lammert, Walter Ruben, Hans Gummel
- 1960: Karl Ewald Böhm, Werner Eggerath, Friedrich Karl Kaul, Kurt Hemmerling
- 1961: Helmut Baierl, Erich Brehm
- 1962: Walter Womacka
- 1963: Bruno Apitz, Horst Drinda, Gisela May, Kurt Rauhe, Ernst Hermann Meyer
- 1964: Christa Wolf, Jurij Brězan, Harry Thürk im Kollektiv mit János Veiczi, Hans Marchwitza, Erik Neutsch, Bert Heller, Max Walter Schulz, Günter Kochan
- 1965: Manfred von Ardenne, Benno Besson, Gerhard Mohnike, Willi Neubert, Paul Dessau
- 1966: Horst E. Brandt, Ernst Busch, Erika Dunkelmann, Helmut Koziolek
- 1967: Lea Grundig, Theo Balden
- 1968: Lothar Bellag, Werner Bergmann, Wolfgang Heinz, Manfred Krug, Christine Schorn
- 1969: Alfred Kurella, Horst E. Brandt, Theo Adam, Otto Braun, Max Zimmering, Walter Womacka, Heinz Graffunder, Richard Paulick, Eva Schulze-Knabe
- 1970: Helmut Baierl, Günther Deicke, Horst Drinda, Peter Edel, Helmut Koziolek, Johann Cilenšek, Werner Scheler
- 1971: Horst E. Brandt, Werner Bergmann, Horst Drinda, Kurt Böwe, Günter Caspar, Manfred Krug, Anna Seghers, Günther Brendel
- 1972: Curt Querner, Peter Schreier, Bernhard Heisig
- 1973: Hannelore Bey, Max Butting, Hermann Kant, Gisela May
- 1974: Peter Hacks, Hans Koch, Franz Fühmann, Jürgen Kuczynski, Frank Schöbel
- 1975: Frank Beyer, Jurek Becker, Wolfgang Mattheuer
- 1976: Theo Balden, Jurij Brězan, Angelica Domröse, Heinz Graffunder, Ronald Paris, Hans-Joachim Rotzsch
- 1977: Peter Hacks, Harry Thürk (II. Verleihung zum 50. Geburtstag), Werner Stötzer, Ruth Werner
- 1978: Bernd Bonso, Roland Kiesinger, Günther Landgraf, Bernhard Heisig
- 1979: Ernst Busch, Peter Damm, Erhard Albrecht, Perry Friedman, Günter Kochan
- 1980: Heiner Carow, Max Walter Schulz
- 1981: Gret Palucca, Erik Neutsch, Uwe Kant
- 1982: Puhdys, Kurt Masur, Walter Werner
- 1983: Hermann Kant, Hans Brockhage
- 1984: Karat, Norbert Kaiser, Reinhard Lakomy
- 1985: Wolfgang Hänsch, Kurt Demmler, Wolfram Steude, Walter Womacka
- 1986: Heiner Müller, Arno Rink, Ernst Schumacher, Peter Sodann
- 1987: Christa Wolf, Lothar Bellag, Ruth Berghaus, Thomas Billhardt, Irmtraud Ohme, Frieder W. Scheller, Günter Kochan, Rolf Kuhrt, Eckhard Müller-Mertens
- 1988: Kollektiv des Forschungszentrums Mikroelektronik Dresden (Entwicklung 1-Megabit-Chip); Volker Braun
- 1989: Günter de Bruyn (Annahme abgelehnt), Wolfgang Engel (Annahme abgelehnt), Gerhard Schöne
Literatur
- Dietrich Herfurth: Der Nationalpreis der DDR. Zur Geschichte einer deutschen Auszeichnung. Mit allen Preisträgern, Titeln und Tätigkeitsgebieten. Selbstverl., Berlin 2006.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Der Nationalpreis I. Klasse wurde erstmals 1950 vergeben, Becher und Eisler für die deutsche Nationalhymne Auferstanden aus Ruinen
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