Steudeltunnel

Steudeltunnel

Der Steudeltunnel war ein 283 m langer Eisenbahntunnel im Anschluss an die Wiener Verbindungsbahn, der im Bereich des 2010 abgerissenen Südbahnhofs die Südbahn unterquert hat; er wurde am 28. März 2010 gesperrt und in der Folge abgetragen. Er befand sich im 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten, und war nach dem ersten Bezirksvorsteher von Favoriten, Johann Heinrich Steudel, benannt, da dieser Grundbesitzer in dieser Gegend war.

Der 1873 eröffnete Tunnel war ursprünglich zweigleisig. Die später eingleisige Strecke durch den Tunnel zweigte zwischen den Stationen Matzleinsdorfer Platz und Südtiroler Platz von der Stammstrecke der Wiener Schnellbahn bzw. von den Gleisen des Frachtenbahnhofs ab. Das westliche Tunnelportal lag auf gleicher Höhe wie das Portal des Tunnels der S-Bahn-Stammstrecke zur unterirdischen Station Südtiroler Platz (Höhe Schönburgstraße). Das östliche Tunnelportal lag unmittelbar nach der Unterquerung der Südbahngleise (südlich der ehemaligen Hinteren Südbahnstraße, seit 2010 Areal des im Bau befindlichen neuen Hauptbahnhofs, Höhe Johannitergasse). Die Strecke verlief weiter in einem Einschnitt zwischen den 2010 im Abriss befindlichen Bahnbetriebsgebäuden des Südbahnhofs und des 2009 abgerissenen Postgebäudes (im Einschnitt befand sich früher die Haltestelle Favoriten der Verbindungsbahn, an deren östlichem Ende sich die Strecke in einen seit Eröffnung der S-Bahn 1962 stillgelegten Tunnel unter der Ostbahn und in eine Rampe zur Ostbahn gabelte) zu den östlichen Verschubgleisen des Südbahnhofs und mündete dort in die Ostbahn.

Der Tunnel bestand aus einem Ziegelgewölbe sowie einem Betongewölbe, das anlässlich des Baus der neuen Bahnbrücke über den Südtiroler Platz errichtet wurde. Im Zuge der Elektrifizierung der Donauländebahn wurde auch der Tunnel als Umleitungsstrecke elektrifiziert. Dabei wurde die Neigung der Rampe zur Ostbahn von 25 ‰ auf 12 ‰ reduziert.

Im Zuge der Errichtung des neuen Wiener Hauptbahnhofs wurde der Steudeltunnel am 28. März 2010 nach der Fertigstellung einer zweigleisigen Schleife, die ihn ersetzt, gesperrt und wurde in Folge abgetragen. Bei der Situierung der Schleife wurde davon ausgegangen, dass alle von der Südbahn auf die Ostbahn übergehenden Züge, auch wenn sie im Hauptbahnhof nicht halten, die Bahnhofshalle durchqueren werden. [1]

Literatur

  • Karl Uhlik: Sanierung des Steudeltunnels, In: Eisenbahntechnik 1973/1, Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co. KG, S. 8-10, ISSN 0013-2829

Weblinks

Fußnoten

  1. Eisenbahn Österreich, Heft 3/2010
48.18458333333316.37525

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