Stosberg

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Hans Stosberg (* 10. Februar 1903) war deutscher Architekt und von 1941 bis 1943 Sonderbevollmächtigter für den Bebauungsplan der Stadt Auschwitz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Stosberg ist der Sohn Rudolf Stosbergs, der von 1897 bis 1921 Bürgermeister von Lennep war. Das Realgymnasium beendete Hans Stosberg 1922 in Hannover. Er begann sein Architekturstudium in München und schloss es an der Technischen Hochschule Hannover 1928 mit Diplom ab.

Ab 1930 arbeitete er für die Stadt Breslau als Baumeister im Stadterweiterungsamt. Ab dem 1. September 1933 war er Architekt und Geschäftsführer der „Stadt und Land Siedlung G.m.b.H.“ in Breslau. Am 1. Mai 1937 trat er in die NSDAP ein.

Im Dezember 1940 beauftragte ihn die Landesplanungsgemeinschaft Oberschlesien mit der Erarbeitung eines Raumordnungs- und Bebauungsplans für die Stadt Auschwitz.

Dort hatte er als Chefarchitekt der „Siedlungs-Musterstadt“ weitreichende Befugnisse. Er führte im Namen der Stadtverwaltung die Verhandlungen mit der I.G. Farben sowie den regionalen und überregionalen Aufsichtsbehörden. Im September 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, der Kreisbaurat Nowack übernahm daraufhin seine Aufgaben.

Nach dem Krieg plante Stosberg mit beim Wiederaufbau des zerstörten Hannovers, er war 20 Jahre Leiter des Stadtplanungsamtes Hannover.

Schriften (Auswahl)

  • Hans Stosberg: Brückenkopf Breslau: Eine Untersuchg über d. städtebaul. Auswirkungen der in Schlesiens Hauptstadt zusammenströmenden Verkehrswege, ihren Ursprung, ihre Entwicklung und Bedeutg.. Hannover 1935, TeH., Diss., 1933
  • Hans Stosberg: Rückblick und Ausblick. ln: Planung und Aufbau in Hannover. Sonderdruck aus „baukunst und werkform die neue stadt“ 2/1956, Seite 35
  • Hans Stosberg: Studie und Anregung zur Verkehrsplanung der Stadt München“, München 1961
  • Hans Stosberg: Köln zwischen Dom und St. Aposteln. Vorschlag für eine kontinuierliche Fußgänger-Diagonale“, Hannover 1969

Literatur

  • Niels Gutschow: Ordnungswahn: Architekten planen im „eingedeutschten Osten“ 1939–1945, Basel 2001, ISBN 3764363908
  • Deborah Dwork, Robert Jan van Pelt Norton: AUSCHWITZ: 1270 to the Present, 1996, 443 Seiten, Kapitel 1
  • Sybille Steinbacher: Auschwitz: Geschichte und Nachgeschichte, Edition: 2, C.H.Beck, 2004
  • Israel Gutman, Michael Berenbaum, United States Holocaust Memorial Museum Research Institute: Anatomy of the Auschwitz Death Camp, Indiana University Press, 1998

Fernsehbeiträge

  • Konstanze Burkard: „Auschwitz war auch meine Stadt“ – Drei Zeitzeugen erzählen im WDR-Fernsehen, wie aus der Stadt Oświęcim die „deutsche Musterstadt“ Auschwitz wurde (Ausstrahlung: 26. Januar 2009).

Weblinks


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