- Architekturstudium
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Studium der Architektur, also mit dem wissenschaftlich ausgerichteten Erlernen und Erforschen des planvollen Entwerfens und Gestaltens von Bauwerken.
Inhaltsverzeichnis
Inhalte
Die Inhalte des Architekturstudiums ändern sich wie die Aufgaben des Architekten ständig. Das abwechslungsreiche und weit gestreute Studium ist je nach Hochschule unterschiedlich; von der Ausbildung zum Generalisten bis zur Konzentration auf einzelne Bereiche. Die Studienfächer sind oder können sein: Entwerfen, Darstellungstechnik, Gebäudekunde, Geschichte der Architektur bzw. Bau- und Kunstgeschichte, Architekturtheorie, Baukonstruktion, Baumanagement, Bauchemie oder Baustoffkunde, Bauphysik, Haustechnik, Tragwerkslehre oder Baustatik im Bereich Betonbau, Holzbau, Stahlbau, (ggfls. Grundbau) sowie Städtebau und Bauleitplanung, Baurecht, Freiraum- und Landschaftsplanung ggfls. auch Innenraumplanung.
Je nach Fachbereich und individuellen Interessen gibt es verschiedene Vertiefungsrichtungen. Das Architekturstudium vermittelt den Studenten grundlegende Kenntnisse und das nötige Wissen, um später als Architekt arbeiten zu können. Wichtig neben der reinen Wissensvermittlung ist jedoch auch das Training der individuellen Fähigkeiten, Strategien und Arbeitstechniken.
Nach seiner Ausbildung ist der Absolvent in Deutschland noch nicht Architekt im Sinne des Architektenrechts. Erst eine mehrjährige praktische Tätigkeit berechtigt ihn zur Eintragung in die Architektenlisten der Architektenkammern in den Ländern.
Form der Lehre
Die Form der Lehre ist von Fach zu Fach und von Professor zu Professor sehr unterschiedlich. In den Fächern, in denen es um Wissensvermittlung geht, findet die Lehre vornehmlich in Vorlesungen und Übungsseminaren statt. In den Fächern zur Steigerung der kreativen und individuellen Fähigkeiten der Studenten und der Entwicklung einer eigenen Haltung zum Entwerfen und zur Baukonstruktion werden im Rahmen individueller Aufgabenstellungen und Projekte mit viel Eigeninitiative Kenntnisse von den Studenten selbst erarbeitet.
Es gibt Lehrende, die den Studenten in Form einer „Meisterklasse“ ihr Architekturkonzept, ihre Techniken „beibringen“. Die Studenten profitieren dabei unmittelbar von der Erfahrung des Lehrenden. Viele Professoren aus dem Bereich Entwurf bringen als Architekten ihre Erfahrungen ein oder leiten oft noch neben der Lehre ein Architekturbüro.
Deutschland
Hochschulen
Das Architekturstudium kann in Deutschland je nach Hochschulform an vielen größeren Hochschulstandorten betrieben werden:
- Universitäten oder wissenschaftliche Hochschulen:
- Technische Hochschulen: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Technische Universität Berlin, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Cottbus (BTU Cottbus), Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Dortmund, Technische Universität Dresden, Leibniz Universität Hannover, Technische Universität Kaiserslautern, Technische Universität Karlsruhe, Technische Universität München, Bauhaus-Universität Weimar
- Universitäten: HafenCity Universität Hamburg (HCU), Universität Kassel, Universität Siegen, Universität Stuttgart, Bergische Universität Wuppertal
- Kunsthochschulen: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Universität der Künste Berlin
- Hochschulen, Fachhochschulen: Fachhochschule Aachen, Hochschule Anhalt, Hochschule Augsburg, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Hochschule Biberach, Hochschule Bochum, Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Hochschule Bremen, Hochschule Coburg, Hochschule Darmstadt, Fachhochschule Dortmund, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fachhochschule Düsseldorf, Fachhochschule Erfurt, Fachhochschule Frankfurt am Main, Fachhochschule Giessen-Friedberg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fachhochschule Hannover, SRH Hochschule Heidelberg, HAWK Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fachhochschule Kaiserslautern, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, Fachhochschule Koblenz, Fachhochschule Köln, Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung, Fachhochschule Lausitz, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Fachhochschule Lübeck, Hochschule Magdeburg-Stendal in Magdeburg, Hochschule München, Fachhochschule Münster, Fachhochschule Nordostniedersachsen (FH NON) in Buxtehude, Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven in Oldenburg, Fachhochschule Potsdam, Hochschule Regensburg, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes(HTWdS) in Saarbrücken, Hochschule für Technik Stuttgart, Fachhochschule Trier, Fachhochschule Wiesbaden, Hochschule Wismar, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt in Würzburg, Hochschule Zittau/Görlitz.
- Privathochschulen: Alanus Hochschule Alfter
Das Studium unterscheidet sich nach den o.a. Standorten. Bei der Wahl des Studienstandortes sollte daher die Zugangsvorausetzung, das zu erfragende Profil der jeweiligen Studienstätte, der jeweilige Abschluss wie Diplom, Master und Bachelor und der Ruf des Fachbereichs im Vordergrund stehen.
Zugangsvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen (Abitur, Fachhochschulreife, Praktikum, Berufsausbildung im Baubereich) sind unterschiedlich. Da sie sich öfter ändern ist es sinnvoll, sie direkt von der jeweiligen Hochschulen zu erfragen. Einige Hochschulen führen ein eigenes Auswahlverfahren zur Studieneignung durch, in dem die künstlerische Eignung der Studienbewerber geprüft wird (Vorlage von Zeichnungen, Gespräche etc.)
Studiendauer
Die Studiendauer ist je nach Hochschule und angestrebten Abschluss unterschiedlich. Ein Studium mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur (Dipl.-Ing) dauert normalerweise als Regelstudienzeit an einer Universität neun Semester und an einer Fachhochschule acht Semester. Ein konsekutives Bachelor-Master-Studium dauert 10 Semester einschließlich der Masterarbeit. Bei einigen Hochschulen ist ein Praxissemester in den Studienablauf integriert. Die durchschnittliche Studiendauer liegt - vor allem an den Universitäten - jedoch oft über der theoretischen Regelstudienzeit.
Studienrichtungen
Grundsätzlich sind in Deutschland drei verschiedene Studienrichtungen zu unterscheiden, auf die man sich bereits durch die Wahl der Hochschule festlegt: Architektur (Hochbau), Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur. Beim „klassischen“ Architekturstudium (Hochbau) gibt es dann meist verschiedene Vertiefungsrichtungen, die man nach dem Grundstudium wählt, z. B. Städtebau, Baudenkmalpflege, Baumanagement.
Abschluss
Je nach Hochschule ist der Abschluss verschieden. Bisher war es vor allem der Diplom-Ingenieur / die Diplom-Ingenieurin Architektur (Dipl.-Ing.). Die Berufsbezeichnung „Architekt“ ist in Deutschland geschützt und darf nur von Mitgliedern der Architektenkammern getragen werden. Nur mit dieser Berufsbezeichnung ist man in Deutschland uneingeschränkt bauvorlageberechtigt (große Bauvorlageberechtigung).
Im Zuge des Bologna-Prozesses werden die Diplomstudiengänge auslaufen und auf gestufte Studiengänge umgestellt. Daher ist es bereits an zahlreichen Hochschulen nur noch möglich, einen Abschluss als Bachelor und Master zu erwerben. Dabei werden in der Regel die Abschlüsse Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.) sowie Master of Arts (M.A.), Master of Science (M.Sc.) oder Master of Engineering (M.Eng.) vergeben.
Der Bachelor-Abschluss wird jedoch teilweise von den deutschen Architektenkammern als nicht berufsqualifizierend angesehen, weshalb man trotz erfolgreichen Abschlusses nicht die Berufsbezeichnung „Architekt“ führen darf. Vorteile dieses Abschlusses sollen in dem modularen Studienaufbau und der höheren internationalen Vergleichbarkeit liegen.
Liechtenstein
Die Architektenausbildung an der Universität Liechtenstein im Fürstentum Liechtenstein erfolgt nach dem international etablierten Bachelor- und Mastersystem. Lehrende und Studierende aus über 20 Nationen sind vertreten. Das Masterstudium mit den Vertiefungsrichtungen „Sustainable Design“, „Design Theory“ und „Urbanscape“ erfolgt ausschließlich auf Englisch. Weiterhin werden u.a. Weiterbildungskurse für Architekten angeboten, für Baumanagement, Bauökonomie, Energie und Ökologie, Immobilienbewertung und Schadenfreies Planen.
Österreich
Universitäten mit Architekturausbildung:
- Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz: Architektur und Urbanistik, Holzbaulehrgang (Master)
- Technische Universität Graz: Architektur
- Universität Innsbruck: Architektur
- Technische Universität Wien: Architektur und Raumplanung
- Universität für angewandte Kunst Wien: Architektur
- Akademie der bildenden Künste Wien: Architektur
Hochschulen mit Architekturausbildung
- Fachhochschule Kärnten: Architektur(Bachelor), Architektur - Objektentwicklung (Master)
- Fachhochschule Joanneum in Graz: Architektur und Projektmanagement (Master), Bauplanung und Bauwirtschaft (Bachelor)
Schweiz
Universitäten und Hochschulen mit Architekturausbildung::
- Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ); Aufsicht und Ausbildungsregelung durch den Bund
- Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, EPFL); Aufsicht wie in Zürich
- Universität Genf (Université de Genève, IAUG) – kantonale Uni, interkantonale Koordination
- Universität der italienischen Schweiz (Università della Svizzera italiana, USI) – kantonale Uni, interkantonale Koordination
- Kantonale Fachhochschulen (FH) unterstehen der Aufsicht und Ausbildungsregelung durch den Bund, zumeist Bachelor- und Masterausbildung
- Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) in Basel im Verbund der Fachhochschule Nordwestschweiz bietet die Fachrichtung Innenarchitektur und Szenografie an.
- Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Burgdorf und Biel
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur in Chur
- Hochschule Luzern – Technik & Architektur
- Hochschule für Technik der Fachhochschule Nordwestschweiz im Verbund der Fachhochschule Nordwestschweiz, Standorte in Brugg, Windisch in Aargau und Muttenz
- Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur im Verbund der Zürcher Fachhochschule
- Hochschule für Technik Zürich (HSZ-T) im Verbund der Zürcher Fachhochschule
Siehe auch Schweizer Universitäten und Fachhochschulen
Weblinks
Allgemein:
- CHE-Hochschulranking auf Zeit-Online
- Hochschulranking, auf DetailX
Deutschland:
- www.archinoah.de – archinoah.de, ein Internetportal und Forum für Architektur
- www.tektorum.de – tektorum.de – Forum für Studenten der Architektur, Innenarchitektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung und des Bauingenieurswesens.
- www.baunetz.de – Alle Hochschulen im Überblick, aktuelle Termine und Wettbewerbe
Webseiten der Universitäten/ Hochschulen:
- Universitäten oder wissenschaftliche Hochschulen:
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