Bahnstrecke Sprendlingen–Fürfeld

Bahnstrecke Sprendlingen–Fürfeld
Bahnstrecke Sprendlingen–Fürfeld
„Bawettche“
Streckennummer: 3568
Streckenlänge: 14,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Bingen am Rhein (Rheinhessenbahn)
Bahnhof, Station
0,0 Sprendlingen (Rheinhess.)
   
nach Worms (Rheinhessenbahn)
   
2,5 Badenheim
   
5,9 Wöllstein
   
10,4 Neu-Bamberg-Freilaubersheim
   
11,5 Frei-Laubersheim
   
14,2 Fürfeld

Die in Rheinhessen gelegene Bahnstrecke Sprendlingen–Fürfeld der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) – im Volksmund Bawettche genannt – wurde zwischen Mai 1887 und Oktober 1898 erbaut.

Der erste Bauabschnitt von Sprendlingen über Badenheim nach Wöllstein konnte am 11. Oktober 1888 eröffnet werden. Die Fortführung der Linie verzögerte sich aufgrund des schwierigen Geländes. Zahlreiche Kurven waren nötig, um die Steigung der Strecke möglichst klein zu halten. Am 5. Oktober 1898 fuhren die Züge dann bis Fürfeld. Eine Weiterführung über Fürfeld hinaus und ein Anschluss an die Alsenztalbahn war geplant, wurde aber nicht realisiert.

Die Strecke diente zur Erschließung der Steinbrüche bei Frei-Laubersheim und Neu-Bamberg, dem Transport landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie Rüben und Wein und der Produkte der Wöllsteiner Ziegelindustrie. Der Personenverkehr spielte eine untergeordnete Rolle. Die Strecke KreuznachSt. Johann der Kreuznacher Straßen- und Vorortbahnen querte von 1912 bis 1953 die Bahnstrecke bei Badenheim, wo ebenso wie in Sprendlingen zwischen den beiden Verkehrsmitteln umgestiegen werden konnte.

Für den Betrieb auf der Strecke in der Rheinhessischen Schweiz standen in den ersten Jahrzehnten zwei Tenderlokomotiven, vier Personenwagen, zwei eigene Güterwagen sowie zwei Bahnmeisterwagen zur Verfügung.

Die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft (SEG) übergab die Strecke 1953 im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmens dem Land Rheinland-Pfalz, das die Deutsche Bundesbahn (DB) mit der Betriebsführung beauftragte. Ab 1959 war diese auch Eigentümerin der Infrastruktur.

Am 31. März desselben Jahres wurde der Personenverkehr eingestellt. Danach dienten die Schienen nur dem Güterverkehr. Ende 1958 erfolgte die Stilllegung des Teilstücks Wöllstein–Fürfeld und der Abbau der Gleise. Wegen der Wöllsteiner Ziegelindustrie blieb die Strecke Sprendlingen–Wöllstein bis 31. Juli 1973 in Betrieb. Mit Bau der Bundesautobahn 61 kam die Stilllegung dieser Reststrecke, da ein Brückenbau zu teuer erschien.

Auf der Trasse zwischen Wöllstein und Frei-Laubersheim verläuft heute ein Rad- und Wanderweg.[1]

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 1: Rheinland-Pfalz/Saarland. EK-Verlag, Freiburg 1989, ISBN 978-3882556513.

Einzelnachweise

  1. Radweg Frei-Laubersheim–Wöllstein auf der privaten Website Bahntrassenradeln

Weblinks


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