Alsenztalbahn

Alsenztalbahn
Alsenztalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 672
Streckennummer: 3280 (Kaiserslautern–Hochspeyer)
3303 (Kaiserslautern–Enkenbach)
3320 (Hochspeyer–Bad Münster am Stein)
Streckenlänge: 10,5 km
13,1 km
49,1 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit: Enkenbach–Bad Münster
Legende
Strecke – geradeaus
von Homburg (Saar)
Bahnhof, Station
0,0 Kaiserslautern Hauptbahnhof
BSicon BS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
BSicon STR.svgBSicon eBHF.svg
2,5 Kaiserslautern Nord
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5,5 Eselsfürth zur US Army
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9,2 Fröhnerhof
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Schützenkanzel-Tunnel (57 m)
BSicon BHF.svgBSicon STR.svg
-0,2 Hochspeyer
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von/nach Neustadt (Weinstr.)
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Altenhof-Tunnel (436 m)
BSicon ABZrg.svgBSicon STRrf.svg
Zusammenführung der Streckenäste
BSicon BHF.svgBSicon .svg
13,1
5,8
Enkenbach 297 m
BSicon eABZlf.svgBSicon exSTRlg.svg
BSicon eKRZu.svgBSicon exSTRrf.svg
nach Grünstadt
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Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz (2×)
   
9,8 Neuhemsbach
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz (2×)
Haltepunkt, Haltestelle
12,9 Münchweiler (Alsenz) 250 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
14,0 Langmeil (Pfalz)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Monsheim
Bahnhof, Station
16,8 Winnweiler 243 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz
Tunnel
Kupferschmelz-Tunnel (53 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz (5×)
Haltepunkt, Haltestelle
22,0 Imsweiler
Tunnel
Imsweiler Tunnel (368 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz
Bahnhof, Station
25,9 Rockenhausen
   
30,2 Dielkirchen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz (2×)
   
33,0 Bayerfeld-Cölln
   
34,4 Mannweiler
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Alsenz-Tunnel (284 m)
Bahnhof, Station
38,2 Alsenz 165 m
   
Schmalspurbahn nach Obermoschel
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz
Haltepunkt, Haltestelle
42,7 Hochstätten
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz (4×)
Haltepunkt, Haltestelle
45,5 Altenbamberg
Brücke über Wasserlauf (groß)
Alsenz (2×)
   
48,0 Ebernburg 112 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Nahe
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Saarbrücken
Bahnhof, Station
48,9 Bad Münster am Stein
Strecke – geradeaus
nach Bad Kreuznach
Bahnhof Enkenbach
RegionalBahn im Kaiserslauterner Hauptbahnhof auf dem Weg nach Bingen am Rhein

Die Alsenztalbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die von Kaiserslautern bzw. Hochspeyer über Winnweiler und Alsenz nach Bad Münster am Stein verläuft. Die Strecke folgt ab Enkenbach dem Fluss Alsenz, den sie mehrmals überquert.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Zwischen Enkenbach und Bad Münster ist die Strecke durchgehend zweigleisig, lediglich die Abschnitte Enkenbach–Hochspeyer und Enkenbach–Kaiserslautern sind eingleisig. Ab Enkenbach folgt sie dem namensgebenden Fluss Alsenz. Der Streckenverlauf ist aufgrund der schwierigen topographischen Verhaltnisse von zahlreichen Querungen des namensgebenden Flusses sowie dreier Tunnel geprägt. Bis etwa Langmeil verläuft sie am Rande des Pfälzerwaldes, danach tritt sie in das Nordpfälzer Bergland ein.

Von Hochspeyer bis zum aufgelassenen Bahnhof Neuhemsbach verläuft die Strecke innerhalb des Landkreis Kaiserslautern, von Münchweiler an der Alsenz bis zur Gemeinde Alsenz im Donnersbergkreis, der restliche Teil befindet sich im Landkreis Bad Kreuznach.

Geschichte

Planung, Bau und Eröffnung (1860–1875)

Ab 1859 bestand eine durchgehende Nord-Süd-Magistale vom Rheinland über Rheinhessen bis nach Ludwigshafen in Form der Linken Rheinstrecke Köln–Mainz und der Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen. Jedoch bedeutete die Linienführung über Mainz einen Umweg, sodass Pläne entstanden, eine kürzere Bahnlinie ab etwa Bingen am Rhein in Richtung Süden entlang der Alsenz im Einzugsgebiet des Donnersberg über Enkenbach und von dort aus Richtung Neustadt zu errichten. Um die Interessen der Stadt Kaiserslautern nicht außer Acht zu lassen, wurde südlich von Fischbach eine Verbindungskurve nach Hochspeyer erstellt, um entsprechende Zugläufe zu ermöglichen. Der Abschnitt Hochspeyer–Winnweiler wurde am 29. Oktober 1870 eröffnet. Der Abschnitt Winnweiler–Bad Münster am Stein folgte am 16. Mai 1871.

Nach dem Deutsch-Französischen Kriegs von 1870 und 1871 trat in Südwestdeutschland ein vermehrtes Interesse an strategischen Bahnen auf. Im Zuge dessen wurden Forderungen nach einer direkten Verbindung zwischen Kaiserslautern und Enkenbach laut, da der bisherige Weg über Hochspeyer hierfür als zu umständlich galt. Eigens dafür stellte die Stadt Kaiserslautern entsprechend Gelände zur Verfügung. Die Verbindung Kaiserslautern–Enkenbach ging schließlich am 15. Mai 1875 in Betrieb. Zwischenstationen dieser Verbindungsstrecke waren „Kaiserslautern Nord“ und „Eselsfürth“.

Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg (1875–1945)

Betreiber der Alsenztalbahn wurde die Gesellschaft der Pfälzischen Nordbahnen, als deren Stammstrecke sie gleichzeitig fungierte.

Im Abschnitt Bad Münster–Enkenbach verkehrten bis in die 1920er Jahre des 20. Jahrhunderts Fernzüge der Relation Köln–Bingen–Neustadt–Landau–Weißenburg–Straßburg. Nachdem das Elsass jedoch nach dem Ersten Weltkrieg an Frankreich fiel, verlor der Verkehr in Richtung Neustadt an Bedeutung. Da die Verbindung Enkenbach–Eselsfürth–Kaiserslautern kürzer ist als der Weg über Hochspeyer, fahren die meisten Züge in Richtung Kaiserslautern über Eselsfürth.

Nachdem in den Jahren 1873 und 1874 die Zellertalbahn Langmeil–Monsheim sowie die Donnersbergbahn Alzey–Marnheim fertig gestellt worden waren, verkehrten zwischen Kaiserslautern und Langmeil ebenfalls Fernzüge ins Rhein-Main-Gebiet über Worms nach Frankfurt am Main beziehungsweise über Alzey bis nach Mainz. Nachdem die 1876 eröffnete Eistalbahn Grünstadt–Eisenberg 1932 bis nach Enkenbach durchgebunden worden war, wurden deren Züge teilweise über die Verbindungsstrecke bis nach Kaiserslautern durchgebunden.

1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, ereignete sich entlang der Strecke ein größerer Unfall: Vormittags stießen bei Enkenbach ein Militär- und ein Güterzug aufeinander. Der Vorfall forderte zwei Todesopfer sowie zahlreiche Verletzte. Ein noch größeres Unglück wurde dadurch verhindert, dass die beiden ersten Waggons des Militärzuges nur schwach besetzt waren.

Deutsche Bundesbahn und Deutsche Bahn (seit 1945)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Unterwegshalte (Neuhemsbach, Dielkirchen, Bayerfeld-Cölln, Mannweiler, Ebernburg) aufgrund mangelnder Inanspruchnahme aufgelassen. Nachdem sämtliche Anschlussstrecken wie die Eistalbahn, die Zellertalbahn und die Donnersbergbahn im Personenverkehr stillgelegt wurden, war die Alsenztalbahn von 1983 bis 1994 innerhalb des 1969 gebildeten Donnersbergkreis die einzige Bahnlinie, die vollständig in Betrieb war. Die Schmalspurbahn nach Obermoschel war bereits in den 1930er Jahren stillgelegt worden.

1970 wurde der bei Streckenkilometer 19 liegende Hochstein-Tunnel, auch Eisenschmelz-Tunnel genannt, aufgeschlitzt. Bis 1990 verkehrten auf der Strecke auch D-Züge Paris Est–Metz–Saarbrücken–Kaiserslautern–Bad Kreuznach–Mainz–Frankfurt am Main, die bis Mitte der 1970er Jahre aus INOX-Wagen, danach aus Corail-Wagen der SNCF bestanden. 1988 bis 1990 wurden sie teilweise durch D-Züge von Pirmasens über Kaiserslautern und Bingen nach Köln ersetzt. Seit dem diese Züge eingestellt wurden, hat die Alsenztalbahn ihre Bedeutung im Fernverkehr komplett eingebüßt.

1999 wurde zwischen Langmeil und dem aufgelassenen Bahnhof Neuhemsbach in Münchweiler an der Alsenz ein neuer Haltepunkt eingerichtet. Damit einhergehend verlor der Bahnhof Langmeil, der bisher von der Münchweilerer Bevölkerung benutzt worden war, an Bedeutung, weshalb dieser Ende 2006 aufgelassen wurde. Selbst Züge der 2001 an Sonn- und Feiertagen inzwischen reaktivierten Zellertalbahn halten an diesem einst bedeutenden Abzweigbahnhof nicht mehr. Der Bahnhof Enkenbach wurde zudem zwischenzeitlich in „Enkenbach-Alsenborn“ umbenannt.

Langfristig ist im Zuge des Rheinland-Pfalz-Takt 2015 vorgesehen, die Regionalexpress-Linien Koblenz–Bingen–Kaiserslautern sowie Frankfurt–Mainz-Bad Münster am Stein–Kaiserslautern–Saarbrücken einzurichten, die beide über die Alsenztalbahn verlaufen sollen.

Betrieb

Fahrplan

Die Strecke wird von der Deutsche Bahn betrieben und im Stundentakt bedient. Im Kursbuch ist sie als KBS 672 verzeichnet. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurden die Züge über die Biebermühlbahn bis nach Pirmasens durchgebunden, seitdem verkehren die Regionalbahnen nur zwischen Kaiserslautern und Bingen (Rhein).

Von Kaiserslautern bis Alsenz verläuft die Strecke innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), von Hochstätten (Pfalz) bis Bad Münster innerhalb des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN).

An Sonn- und Feiertagen (Im Jahr 2008: 1.Mai bis 19.Oktober) verkehren auf dem Abschnitt Bingen–Enkenbach der Rheintalexpress nach Karlsruhe und der Weinstraßen-Express nach Wissembourg, die jeweils in Enkenbach, Rockenhausen, Bad Münster und Bad Kreuznach halten und aus 218-bespannte Wendezügen oder aus mehreren Dieseltriebwagen der Baureihe 628 bestehen. Weiterhin wird der Abschnitt Langmeil–Hochspeyer in dieser Saison auch von den Sonn- und Feiertäglich verkehrenden Zügen der Zellertalbahn genutzt.

Fahrzeuge

2000 wurden die bisher verkehrenden Dieseltriebwagen der Baureihe 628 durch moderne Talent-Triebwagen der Baureihe 643 ersetzt. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 verkehren zusätzlich Desiro-Triebwagen der Baureihe 642. Zuvor verkehrten die Nahverkehrszüge meistens mit Silberling-Wagen bestückt. Vor diesen Zügen kamen Dieselloks der Baureihe 218, im Winter vor den französischen Zügen sogar in Doppeltraktion zum Einsatz.

Weblinks


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