- Stromboli (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Stromboli Originaltitel Stromboli, terra di Dio Produktionsland Italien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1950 Länge 107 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Roberto Rossellini Drehbuch Roberto Rossellini Produktion Roberto Rossellini Musik Renzo Rossellini Kamera Otello Martelli Schnitt Jolanda Benvenuti
Roland GrossBesetzung - Ingrid Bergman: Karin
- Mario Vitale: Antonio
- Renzo Cesana: Der Priester
- Mario Sponzo: Der Mann vom Leuchtturm
Stromboli ist ein Spielfilm des italienischen Regisseurs Roberto Rossellini aus dem Jahre 1949 mit Ingrid Bergman in der Hauptrolle.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Italien nach dem Zweiten Weltkrieg, 1948: In einem Flüchtlingslager lernt die Litauerin Karin den Soldaten Antonio kennen. Um möglichst schnell aus dem Lager zu kommen, heiratet sie den eher simplen Fischer von der Vulkaninsel Stromboli vom Fleck weg.
Sie reisen nach Stromboli. Karin ist entsetzt über die Armut und die Kargheit der Insel und möchte am liebsten sofort wieder abreisen. Hoch über der Insel droht der immer aktive Vulkan.
Schnell erregt die attraktive und arrogant wirkende Frau Missgunst und Ablehnung bei den Einheimischen. Zu ihrem Erstaunen sind viele der älteren Bewohner zurückgekehrte Emigranten aus den USA und sprechen daher gutes Englisch. So findet sie auch nur zu den alten Leuten einen herzlichen Kontakt. Der Pfarrer der Insel kann Karins Verzweiflung nicht abhelfen und neigt trotz seiner Freundlichkeit zu Plattitüden. Ein harmloses Treffen Karins am Strand mit dem Leuchtturmwärter wird von der Bevölkerung mit Schadenfreude beobachtet und Antonio wird darauf als „Cornuto“, als Gehörnter verspottet. Hilflos verprügelt er seine Frau. Mit Entsetzen wohnt sie einem Thunfischfang - einer sogenannten Mattanza - bei.
Bald danach bricht der Vulkan aus und zwingt die Bevölkerung, die Nacht in kleinen Fischerbooten auf dem offenen Meer zu verbringen. Die inzwischen schwangere Karin ist nun entschlossen zu fliehen, weil sie ihr Kind nicht auf dieser Insel zur Welt bringen möchte. Sie hat gehört, dass auf der anderen Seite der Insel jemand ein Motorboot besitzt und versucht über den Berg dorthin zu gelangen, bricht aber auf dem Vulkan zusammen. Der Anblick des Sternenhimmels scheint ihr Hoffnung zu geben und sie schläft auf dem Berg ein. Sie fleht zu Gott, ihr zu helfen. Ein Schwarm von Meeresvögeln, der nahe den Lavafeldern fliegt, ist zu sehen und Karin fasst den Entschluss, alles zu tun, um ihr Kind zu retten.
Hintergrund
Ingrid Bergman hatte Ende der 1940er Jahre in den USA Roberto Rossellinis Paisà und Rom, offene Stadt (Roma, città aperta) gesehen und war dermaßen begeistert, dass sie ihm in einem Brief ihre Mitarbeit in einem Film anbot.
Die bald darauf beginnende Affäre zwischen Bergman und Rossellini - die beide verheiratet waren - sorgte für heftige Attacken in den USA gegen die Schauspielerin und lockte zahlreiche Reporter zu den Dreharbeiten von Stromboli auf die Insel.
Der Film wurde von der Kritik zumeist abgelehnt und war kommerziell wenig erfolgreich, wurde aber trotzdem 1950 am Filmfestival von Venedig für den goldenen Löwen nominiert. Er hat auch das Interesse der Touristen Anfang der 1950er Jahre an der Insel beeinflusst. Heute präsentiert sich Stromboli als beliebte Ferieninsel. Das Haus, in dem das Paar Rossellini/Bergman gewohnt hatte, wurde mit einer Gedenktafel an die Dreharbeiten versehen. Der Film wird in den Bars auf Stromboli häufig gezeigt.
Der Film in der Literatur
Im Roman Fever von Leslie Kaplan wird ein Besuch von Stromboli, den die Hauptfigur Damien und seine Mutter erleben, geschildert. Der Film dient als Beispiel dafür, dass heftige Katastrophen eine Wende im Leben bewirken können. Im Romangefüge ist der Filmbesuch der Punkt, an dem das verhängnisvolle Schweigen übermächtig wird, die Figuren immer weniger kommunizieren.
Kritiken
„Die erste Zusammenarbeit zwischen dem Neorealisten Rosselini und dem Hollywoodstar Ingrid Bergman, ein zähes ländliches Melodram, war für Zuschauer und Kritiker gleich enttäuschend. Aufregend nur die Dokumentaraufnahmen eines Vulkanausbruchs.“
„Die Protagonistin findet sich als Fremdkörper in der trostlosen Umgebung mit ihrer Armut und der schroffen Natur. Mit Laienschauspielern und religiösen Untertönen erzielt das Frauenportrait in seiner fühlbaren Ausweglosigkeit eine dramatische Wirkung und wurde im Laufe seiner Rezeptionsgeschichte zunehmend positiver bewertet.“
– Filmreporter.de [2]
Weblinks
- Stromboli in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Stromboli (Film) bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Stromboli (Film) im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ Kritik auf filmreporter.de, abgerufen am 22. Februar 2011.
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