- Sublimus Dei
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Sublimus Dei (auch Sublimus Deus oder Sublimis Deus) ist eine päpstliche Bulle, die von Papst Paul III. am 29. Mai 1537 verkündet wurde. Sie verbot die Versklavung der indianischen Ureinwohner von Amerika und aller anderen Menschen.
Der Papst wiederholte dabei seine Position, die er einen Monat zuvor, in dem Brief Veritas ipsa vom 2. Mai 1537 an Kardinal Juan de Tavera, dem Erzbischof von Toledo, vertreten hatte. Paul III. erklärte, dass die Indianer vernunftbegabte Wesen mit einer Seele seien, und wies jede gegenteilige Behauptung als teuflisch zurück. Er verdammte ihre Erniedrigung zu Sklaven als null und nichtig, und das gelte für alle Völker, auch für bisher unentdeckte. Er gewährte ihnen das Recht auf Freiheit und Eigentum und schloss mit einem Ausruf für deren Christianisierung.
Die Bulle hatte einen starken Einfluss auf den Disput von Valladolid, und die in ihr ausgedrückten Prinzipien wurden schließlich die offizielle Position von Karl V., dem Kaiser und König von Spanien, obwohl diese häufig von den Siedlern und den Konquistadoren ignoriert wurde.
Hintergrund
Mit der europäischen Entdeckung Amerikas erhoben sich Spekulationen über die Frage, ob die Eingeborenen dieser Länder wahre Menschen seien oder nicht. Damit einher ging eine Debatte über die Misshandlungen der Eingeborenen durch die Eroberer. Eine starke Fraktion glaubte, dass diese Völker nicht menschlich seien. Sie spekulierten, dass Gott ihnen so lange das Christentum und das Evangelium vorenthalten habe, weil es sich nicht um menschliche Wesen mit Seelen handelte, und so zu keiner Erlösung fähig seien. Gemäß dem neuen Testament wurde das Evangelium allen Völkern gepredigt (Kolosser 01:23 und Römer 16:25-26), so dass die neu entdeckten Völker nicht gelten konnten. Darüber hinaus war nach ihrer Auffassung die Menschheit eingeteilt in drei Rassen (Europäer, Asiaten und Afrikaner), die den Söhnen von Noah entsprachen, und die amerikanischen Eingeborenen passten nicht in dieses Schema.
Siehe auch
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