Subramaniyam Bharati

Subramaniyam Bharati
Enthüllung eines Denkmals von Subramaniya Bharati
(Vordergrund v. rechts nach links: R. Venkataraman, Rajiv Gandhi, M. G. Ramachandran)

Subramaniya Bharati (eigentlich C. Subramaniya Aiyar; Tamil: சுப்ரமணிய பாரதி, ; * 11. Dezember 1882 in Ettayapuram; † 11. September 1921 in Madras) war ein tamilischer Lyriker, Essayist, Journalist, Herausgeber, Freiheitskämpfer und Reformer. Er brachte in einfacher, volksnaher Poesie sein Nationalgefühl zum Ausdruck und erhielt den Beinamen Mahakavi Bharathiyar (Mahakavi bedeutet „Großer Poet“).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geburtshaus von Subramaniya Bharati in Ettayapuram

Er stammte aus einer Brahmanenfamilie aus einem Dorf im heutigen Distrikt Tuttukkudi. Sein Vater Chinnasami Aiyar war Beamter am örtlichen Raja-Hof. 1889 starb seine Mutter. Bereits im Kindesalter beschäftigte sich Subramaniya mit Musik und Poesie. Im Alter von 11 Jahren gab ihm die Versammlung der Hofdichter in Anerkennung seines Talents den Namen „Bharati“ (in Tamil äquivalent zu Göttin Saraswati), den er auch später als Beinamen behielt. 1894 bis 1897 ging er in Tirunelveli zur Schule.

1897 heiratete Subramaniya seine damals siebenjährige Cousine Chellamma. Im darauffolgenden Jahr starb sein Vater und er ging nach Benares, wo er bis 1902 Sanskrit und Hindi lernte. Danach war er zwei Jahre lang als Hofdichter in Ettayapuram angestellt. Mit seiner unvollendeten Erzählung Chinna Sankaran Katai (1904) befreite er sich von den dichterischen Konventionen am Hof. Er ging über Madurai nach Madras und arbeitete dort als Journalist bei der tamilischen Tageszeitung Swadesamitran.

Ab 1905 war Subramaniya Bharati auch politisch interessiert. Er traf sich mit den nationalistischen Politikern V. O. Chidambaram Pillai, Bal Gangadhar Tilak, Aurobindo Ghosh und Lala Lajpat Rai und besuchte Sitzungen des Indischen Nationalkongress. 1907 wurde er Herausgeber der radikalen Zeitungen Indiya und Bala Bharatam und trat darin für Reformen und die Unabhängigkeit Indiens ein. Seine erste Gedichtsammlung Swadesa Gitangal („Nationale Lieder“) veröffentlichte er 1908 in Madras, darunter die nationalistischen Gedichte Vande Mataram, Entayum Tayum und Jaya Bharat. Daraufhin wurde die Zeitung Indiya unter staatliche Aufsicht gestellt und Subramaniya Bharati flüchtete ins französische Pondichéry, wo er bis 1918 im politischen Exil lebte. Bis 1910 gab er dort weiter die Zeitung Indiya heraus. 1910 kamen auch Aurobindo Ghosh und V. V. S. Aiyar ins Exil nach Pondichéry, um wie Subramaniya der politischen Verfolgung durch die Briten zu entgehen. Sie wurden in dieser Zeit politische Gefährten.

Subramaniya Bharati schrieb in Pondichéry seine bekanntesten Werke Panchali Sapatam (1912) und Kannan Pattu (1917, „Gesang über Krishna“). Mit der Satire The Fox with the Golden Tail (1914) griff er Theosophie und hindische Reformen an und pries mit dem Gedicht Putiya Rusiya (1917) die Oktoberrevolution. Er verfasste daneben politische und andere Essays und schrieb zahlreiche Lieder und karnatische Musik (kritis).

Im November 1918 kehrte er nach Indien zurück und wurde von den Briten umgehend in Cuddalore festgenommen, jedoch nach knapp einem Monat wieder entlassen. 1919 lebte er in Kilkattiyam und Ettayapuram in ärmlichen Verhältnissen. Er traf Gandhi in Madras bei Rajagopalachari und wurde dessen Anhänger. Die letzten Jahre verbrachte Subramaniyam in einem Haus in Triplicane, Madras.

Subramaniya Bharatis begründete eine neue Epoche in der tamilischen Literatur. Er führte einen neuen Stil tamilischer Dichtung ein, in dem er die vorherrschenden aus dem Tolkappiyam überlieferten syntaktischen Regeln aufbrach und einen poetischen Prosastil, genannt putukkavitai, verwendete.

Die Bharathiar University in Coimbatore wurde nach ihm benannt.[1]

Literatur

  • Helga Anton: Die ideologisch-künstlerische Entwicklung C. Subramanya Bharatis, Berlin 1967 (Dissertation)
  • Helga Anton: Subramanya Bharati: eine Darstellung seiner weltanschaulichen u. künstlerischen Entwicklung, Madras 1977

Einzelnachweise

  1. *Bharathiar University

Weblinks


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