Subton-Squelch-Verfahren

Subton-Squelch-Verfahren

Die Funktion CTCSS (Continuous Tone Coded Subaudio Squelch oder Continuous Tone Coded Squelch System) (Subton-Squelch-Verfahren; Entstörungscode, Pilotton) erlaubt das gezielte Auswählen bestimmter Funkgeräte innerhalb eines ausgewählten Kanals. Beim Senden wird vom Anrufer ein tiefer Ton mitgesendet (Pilotton), auf den nur die Funkgeräte reagieren, die auf diesen Tonruf programmiert sind. Beim Ankommen des "Erkennungstons" werden sie dann den Empfang zum mithören öffnen. Normale Funkgeräte unterdrücken solche tiefen Töne und geben meist nur 300 Hz bis ca. 3000 Hz über den Lautsprecher aus.

CTCSS überträgt gleichzeitig mit dem Nutzsignal Steuerungstöne (zwischen 67 und 255 Hz - tiefer Ton). Das Steuerungssignal wird herausgefiltert und ist nicht zu hören. CTCSS-Signale werden für die Squelch-Steuerung (Rauschsperre) des Empfängers genutzt. Nur wenn das empfangene Signal den passenden CTCSS-Ton mit dem Nutzsignal mitsendet, wird die Rauschsperre geöffnet.

Die Töne befinden sich unterhalb des hörbaren Frequenzspektrums des Systems und sind nicht in einem geraden Verhältnis zueinander, um nicht durch Mischung anderer CTCSS-Töne entstehen zu können.

Die Frequenzen der einzelnen Töne (Tonhöhe des CTCSS-Tones) sind:

67,0 Hz 69,3 Hz 71,9 Hz 74,4 Hz 77,0 Hz 79,7 Hz 82,5 Hz 85,4 Hz 88,5 Hz 91,5 Hz
94,8 Hz 97,4 Hz 100,0 Hz 103,5 Hz 107,2 Hz 110,9 Hz 114,8 Hz 118,8 Hz 123,0 Hz 127,3 Hz
131,8 Hz 136,5 Hz 141,3 Hz 146,2 Hz 151,4 Hz 156,7 Hz 159,8 Hz 162,2 Hz 165,5 Hz 167,9 Hz
171,3 Hz 173,8 Hz 177,3 Hz 179,9 Hz 183,5 Hz 186,2 Hz 189,9 Hz 192,8 Hz 196,6 Hz 199,5 Hz
203,5 Hz 206,5 Hz 210,7 Hz 218,1 Hz 225,7 Hz 229,1 Hz 233,6 Hz 241,8 Hz 250,3 Hz 254,1 Hz

Die 38 Töne nach EIA sind fett gedruckt.

Die Frequenzen, auf denen die einzelnen CTCSS-Töne gesendet werden, sind identisch mit der Sprechfunkfrequenz. Es wird nicht etwa noch auf einer zweiten Nebenfrequenz gesendet.

Inhaltsverzeichnis

Synonyme für CTCSS

  • Channel Guard (CG) - ist die Abkürzung von General Electric;
  • Private Line (PL) - ist die Abkürzung von Motorola; der dazugehörige Ton ist der PL-Ton;
  • Interference Eliminator Code - ist die Abkürzung von Motorola (2006);
  • Quiet Channel (QC) - ist die Abkürzung der RCA (Radio Corporation of America);
  • Entstörungscode
  • Pilotton

Sprechfunk

CTCSS dient dazu gegenseitige Störungen zwischen mehreren Mitbenutzern der gleichen Frequenz zu minimieren. So benutzt beispielsweise der für jedermann zugängliche PMR-Funk nur 8 Kanäle. Je Kanal werden durch CTCSS aber nochmals 38 "Unterkanäle" kodiert. CTCSS wirkt so als Selektivrufsystem. Ein Signal wird beim Senden ständig mit ausgestrahlt. Davon zu unterscheiden ist Selcal (auch ein Selektivrufsystem), bei dem nur zu Beginn der Sendung ein Code-Signal gesendet wird, um beim Empfänger die Rauschsperre (Squelch) auszuschalten. Wie der Name CTCSS (Continuous Tone Coded Squelch System) schon sagt, handelt es sich um einen kontinuierlichen Ton. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Rauschsperre (Squelch System) kommt beim CTCSS aber überhaupt kein Ton aus dem Lautsprecher, wenn das Code-Signal nicht übereinstimmt.

Seit August 2007 gibt es in Deutschland auch erstmals ein CB-Funk Gerät mit CTCSS. Das Gerät trägt die Modellbezeichnung AE 6690 und stammt aus dem Hause Albrecht-Electronic.

Bei CTCSS muss auch die Gegenstation mit CTCSS ausgerüstet sein, um den CTCSS-Pilotton auszuwerten und bei Übereinstimmung den Lautsprecher des Empfängers einzuschalten. Wird vom Sender gar kein oder ein anderer CTCSS Subton gesendet, so bleibt der Lautsprecher beim Empfänger stumm. Wenn ein weiterer Empfänger auf dieser Frequenz mithört und überhaupt keinen CTCSS Subton eingeschaltet hat (oder sein Gerät nicht diese Funktion besitzt), dann kann er problemlos mithören. Er kann aber nicht dem CTCSS-Sender antworten, denn dieser hört nur Funksprüche, die mit einem CTCSS Subton (und noch dazu dem richtigen) unterlegt sind.

Die störungsfreie Benutzung einer Frequenz von vielen Mitbenutzern mit unterschiedlicher CTCSS Subtoneinstellung bezieht sich aber nur auf das Hören. Beim Senden kann man auf einer Frequenz, die von sehr vielen Leuten benutzt wird, schnell zum Störsender werden, wenn man in die laufende Sendung eines anderen hineinfunkt. Im normalen Funkverkehr (ohne CTCSS) - z.B. unter Piloten - kann man hören, ob gerade jemand anderes auf der Frequenz spricht. Bei CTCSS hört man gerade nicht, wenn jemand anderes auf der Frequenz spricht. Wenn man einen anderen Subton (meist 36 oder 42 Möglichkeiten) eingeschaltet hat, dann hört man gar nichts von den anderen, auch wenn die Frequenz gerade benutzt wird. CTCSS-fähige Sprechfunkgeräte haben deshalb meist noch ein Anzeigelämpchen, das anzeigt, wenn der Kanal (bei PMR-Funk sind es nur 8 Kanäle) gerade besetzt ist. In diesem Moment sollte man nicht senden, da man gegenseitig als Störsender aufeinander einwirkt. Bei Funkverkehr ohne CTCSS kommt es bei Störsendungen nur zu einem Pfeifton auf der Frequenz. Bei CTCSS Funkgeräten hört man bei einer Störsendung gar nichts auf der Frequenz.

Der Vorteil von CTCSS ist, dass der Funkempfänger während der Empfangsbereitschaft absolut still ist, was eine entspannte Atmosphäre für den Funkbetrieb schafft.

Siehe auch

Weblinks


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