- Suisun Bay
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Die Suisun Bay [suː-suːn] ist ein flaches Gezeitengewässer in Kalifornien, welches vom Zusammenfluss von Sacramento River und San Joaquin River gebildet wird und das zwischen dem Sacramento-San Joaquin River Delta und der Carquinez-Straße liegt . Die Suisun-Marsch im Norden der Bucht ist das größte Marschland in Kalifornien.
Die Bucht wurde 1811 nach den Suisunes genannt, einem indianischem Stamm aus diesem Gebiet. Das Wort Suisun entstammt der Sprache der Patwin, der Name spiegelt sich auch in Suisun City und Suisun Valley wider.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Suisun Bay wird vom Zusammenflusses von Sacramento River und San Joaquin River, etwa 41 km nordöstlich von San Francisco, gebildet. Der Abfluss im Westen ist die Carquinez-Straße, die Bucht wird an ihrem Westende von der Benicia-Martinez Bridge überquert. Sie ist etwa 24 km lang. Am nördlichen Ufer liegt Solano County, am Südufer beginnt Contra Costa County.[1]
Suisun-Marsch
Die Suisun-Marsch ist das größte verbliebene Marschland an der Westküste der Vereinigten Staaten. Mit einer Größe von 470 km², welches etwa 10 % des verbliebenen Marschgebietes in Kalifornien entspricht, ist es ein wichtiger Teil des Ökosystems der Bucht von San Francisco und des Sacramento-San Joaquin River Delta. Sie ist ein wichtiges Rast- und Fütterungsgebiet der Zugvögel auf dem Pacific Flyway, einer wichtigen Flugroute für Zugvögel an der Westküste.
Außerdem ist sie der Lebensraum von 220 Vogelarten, 16 verschiedenen Reptilienarten und mehr als 40 Fischarten - vor allem der geschützte Delta Smelt. Die Marsch unterstützt 80 % der gewerblichen Lachsfischerei in Kalifornien, da die Aufzugsgebiete in der Marsch die Fische doppelt so schnell aufwachsen lassen wie zum Beispiel im Oberlauf des Sacramento Rivers.[2]
Die weitläufigen Gebiete der Marsch sind ideal zur Wildbeobachtung, zum Wandern und zum Kanusport.
Militärische Nutzung
An der Suisun Bay liegt das Military Ocean Terminal Concord, ein aktiver Militärhafen der United States Navy.
Port-Chicago-Katastrophe
Im Zweiten Weltkrieg war der Port Chicago im Stützpunkt die wichtigste Nachschub-Basis für den Pazifikkrieg. Am 17. Juli 1944 ereignete sich dort beim Verladen von Munition die Port-Chicago-Katastrophe, bei der 320 Matrosen und Zivilisten ums Leben kamen. Das war der schwerwiegendste Verlust von Menschenleben der USA im Zweiten Weltkrieg auf eigenem Boden. Der Ort der Explosion ist heute als Port Chicago Naval Magazine National Memorial ausgewiesen,
Mothball Fleet
Die Suisun Bay ist bekannt für ihre Mothball Fleet. Zahlreiche ausgemusterte Kriegsschiffe der United States Navy, teilweise aus dem Zweiten Weltkrieg liegen hier vor Anker, z. B. die USS Iowa (BB-61).
In den 1990er Jahren lag hier auch die legendäre Hughes Glomar Explorer vor Anker, welche im Azorian-Projekt der CIA versuchte, die K-129, ein gesunkenes sowjetisches Raketen-U-Boot der Golf-II-Klasse, aus einer Tiefe von 4900 m vor Hawaii zu heben.
Obwohl vom US-Kongress beschlossen wurde, dass alle nicht mehr einsatzfähigen Kriegsschiffe bis 2006 zerlegt und verschrottet werden müssen, hat dies bis heute - auf Grund fehlender Finanzierung - nicht stattgefunden. Dies führt immer mehr zu Umweltproblemen in Suisun Bay, da die alten Schiffe große Mengen giftiger, bleihaltiger Farbe abgeben und teilweise inzwischen so stark verrostet sind, dass ein gefahrloser Transport zu einer Verschrottungsanlage nicht möglich ist. Dies erhöht das Risiko, dass Schiffe sinken und dabei große Mengen von PCB, Schweröl und anderer umweltverschmutzender Stoffe in der Bay freigesetzt werden.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Suisun Bay im Geographic Names Information System des United States Geological Survey
- ↑ Suisun Marsh Facts. Environmental Services Office, Department of Water Resources, State of California.
- ↑ Environmental risks keep 'mothball fleets' of retired warships at anchor
38.059463-122.041188Koordinaten: 38° 4′ N, 122° 2′ WKategorien:- Bucht in den Vereinigten Staaten
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