- Sun Studios
-
Sun Records wurde 1952 von dem Hobbymusiker Sam Phillips in Memphis (Tennessee) gegründet. Die Liste der Künstler, die von diesem winzigen Label entdeckt und unter Vertrag genommen wurden, ist legendär: Elvis Presley, Carl Perkins, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, B. B. King, Roy Orbison, Howlin' Wolf, Rufus Thomas, Billy Lee Riley, Charlie Rich, Conway Twitty und andere.
Sun Records entwickelte den „Sun-Sound“, eine zunächst sehr sparsam instrumentierte Mischung aus Rhythm and Blues und Country, die um 1955 zahlreiche Nachahmer fand und Rockabilly genannt wurde. Dieser Stil ging als erste weiße Spielart des Rock ’n’ Roll in die Rockgeschichte ein.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Phillips hatte bereits 1950 ein Plattenstudio an der Beale Street gegründet, bis 1952 die dort produzierten Blues-Aufnahmen aber an andere Unternehmen wie Chess Records oder RPM weiterverkauft. Philips orientierte sich in der folgenden Zeit stark am Rhythm and Blues; seine Künstler waren fast ausschließlich Schwarze, was ihm im sozialen Klima der damaligen Südstaaten einige persönliche Probleme brachte.
Den ersten Hit des Labels erreichte Rufus Thomas 1953 mit Bear Cat.
Die Entdeckung von Elvis Presley
Elvis Presley, der King of Rock ’n’ Roll, wurde durch die Sun Records bekannt. 1953 machte Elvis in den Sun Records-Studios Aufnahmen, angeblich als verspätetes Geburtstagsgeschenk für seine Mutter, wahrscheinlicher jedoch, um den Klang seiner Stimme zu hören. Die Angestellte Marion Keisker war von Elvis' Gesang begeistert, schnitt die Aufnahmen mit und führte sie ihrem Chef vor, der nach einem neuen Sänger mit besonderem Sound und gutem Rhythmusgefühl suchte. Obwohl Elvis Gesang noch eher laienhaft war, lud Sam Phillips ihn ein und setzte ihn mit den bekannten Musikern Bill Black und Scotty Moore zusammen. Nach knapp 2 Stunden hatten sie erste recht gute Aufnahmen von That's All Right Mama. Daraus entstand Presleys erster offizieller Song.
1969 wurde das Unternehmen an Shelby Singleton verkauft. Der letzte Künstler, der bei den Sun Records als eigenständiges Label eine Platte veröffentlichte, war Sleepy LaBeef.
Studiomusiker
In Suns frühen Jahren gab es kaum Studiomusiker für das Label. Phillips konzentrierte sich auf Rhythm-and-Blues-Musiker, wie entweder ihre eigene Band hatten oder von Gruppen befreundeter Musiker begleitet wurden. EInige Musiker wie Joe Hill Louis brauchten nicht einmal eine Hintergrundband.
Mit der Ankunft Billy Lee Rileys bei Sun erschien auch die spätere Studioband, die Little Gre Men. Die Besetzung der Gruppe variierte, hatte aber einige Kernmusiker, die für den typischen „Sun-Sound“ sorgten.
Die nachfolgende Liste bietet einen Überblick über Suns Studiomusiker der 1950er-Jahre:
- Gitarre: Roland Janes (1956-1959), Brad Suggs (1956-1961), Al Hopson
- Bass: Stan Kesler (1956-1959), Marvin Pepper
- Schlagzeug: Johnny Bernero (1955-1957), Jimmy Van Eaton (1956-1959), Jimmie Lott (1955-1959)
- Klavier: Smokey Joe Baugh (1955-1957), Jimmy Wilson (1956-1958), Jerry Lee Lewis (1956-1957), Charlie Rich (1957-1964)
- Saxophon: Bill Justis (1957-1959)
Künstler
Das Million Dollar Quartet
- Elvis Presley
- Jerry Lee Lewis
- Carl Perkins
- Johnny Cash
- Charlie Rich
- Charlie Feathers
- Roy Orbison
- Warren Smith
- Billy Lee Riley
- Malcolm Yelvington
- Sleepy LaBeef
- Hardrock Gunter
- Howlin’ Wolf
- Conway Twitty
- Ray Smith
- Rufus Thomas
- Arthur Crudup
- B. B. King
- Roy Hall
- Ray Harris
- Jack Earls
- Slim Rhodes
Weblinks
Wikimedia Foundation.