- Synchronstudio
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Als Synchronstudio bezeichnet man einerseits technische Räumlichkeiten zur Aufnahme von Sprache zu bereits vorhandenen Filmen, andererseits wird oft auch das gesamte Unternehmen so genannt, wenn es in diesem Bereich tätig ist. Während in manchen anderen Ländern fremdsprachige Kino- oder Fernsehfilme mit Untertiteln versehen werden, ist es in Deutschland seit Jahrzehnten üblich, Filme lippensynchron mit einer deutschen Fassung zu versehen. Dazu wird zunächst eine Rohübersetzung erstellt, woraus ein Synchronregisseur ein Synchron-Drehbuch fertigt. Dabei muss der deutsche Text so beschaffen sein, dass er genauso lang wie der Originaltext ist und zu den Mundbewegungen der Schauspieler passt.
Ein Aufnahmeleiter wählt anschließend aus seiner Kartei die passenden deutschen Stimmen aus, wobei viele berühmte Schauspieler ihre feste deutsche Besetzung haben. Ein Film wird in viele kleine Abschnitte, sogenannte „Takes“ unterteilt. Diese werden dann Stück für Stück mit den deutschen Sprecherinnen und Sprechern aufgenommen. Für die deutsche Tonmischung liegt dem Synchronstudio eine internationale Tonmischung vor, in welcher alle Geräusche und die Musik enthalten sind, nicht aber die Originalstimmen. Nötigenfalls muss ein Geräuschemacher tätig werden.
Ein Synchronstudio besteht in aller Regel aus einem Regieraum, in welchem sich ein Mischpult, ein digitales Aufnahmesystem, der Toningenieur, der Synchronregisseur und ein Cutter befindet. Der Toningenieur achtet auf eine technisch saubere Aufnahme, der Synchronregisseur auf die inhaltliche und künstlerische Leistung der Sprechenden und der Cutter überprüft, ob die Aufnahme lippensynchron ist. Der Regieraum ist optisch über ein schalldichtes Fenster mit dem Aufnahmeraum verbunden, in welchem sich mehrere Mikrofone befinden. Die Sprecherinnen und Sprecher haben Blickkontakt zum Regieraum und sehen den Film auf einem Monitor oder einer Leinwand. Sie werden stets versuchen, Bewegungen der Schauspieler nachzuempfinden, um die richtige Sprechweise zu treffen. Synchronsprecher sind zum überwiegenden Teil ausgebildete Schauspieler, die über ein enormes Leistungspotential verfügen müssen.
Die größte Dichte an Synchronstudios gibt es in München, Hamburg, Köln, Potsdam und Berlin. In den 80er- und 90er Jahren erlebte die Branche durch das sich rasant entwickelnde Privatfernsehen und den dadurch rapide angestiegenen Einkauf ausländischer Serien einen Boom. Inzwischen produzieren die Privatsender aber eine Vielzahl eigener Fernsehserien und Filme, so dass sich der Arbeitsanfall in der Synchronbranche erheblich reduziert hat.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch im reinen Nachrichten- und Magazingeschäft Synchronstudios gibt und „synchronisiert“ wird, dabei geht es jedoch nicht um lippensynchrone Aufnahmen, sondern es spricht zum Beispiel ein Reporter seinen Off-Text zu den Nachrichtenbildern.
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