- Deutscher Preis für Synchron
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Der Deutsche Preis für Synchron ist der einzige Jurypreis für Filmsynchronisation im deutschsprachigen Raum. Er wird seit dem Jahre 2000 an Schauspieler, Dialogregisseure und Dialogbuchautoren vergeben, die durch ihre Synchronarbeit wesentlich zum Erfolg internationaler Filme in deutschen Kinos und im Fernsehen beigetragen haben.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Vorschlagsberechtigt sind alle in Deutschland ansässigen Filmproduzenten, Synchronstudios, Verleiher sowie Personen und Unternehmen, die an der jeweiligen Synchronarbeit beteiligt waren.
Die Auswahl trifft eine jährlich wechselnde Jury, bestehend aus vier bis fünf Mitgliedern sowie dem Juryvorsitzenden. 2008 war diese mit dem Schauspieler, Synchronregisseur, Autor und Produzenten Rainer Brandt als Vorsitzendem sowie dem Schauspieler und Synchronschauspieler Klaus Sonnenschein, der Synchronregisseurin, Dialogbuchautorin und Synchronsprecherin Marianne Groß, dem Schauspieler, Synchronschauspieler und -regisseur Oliver Feld, dem Synchronregisseur, Dialog- und Drehbuchautor Stefan Ludwig und dem Schauspieler, Sänger, Synchron- und Theaterregisseur Peter Kirchberger besetzt. 2009 fungierte der Schauspieler Hans-Werner Bussinger als Juryvorsitzender sowie als weitere Mitglieder die Synchronregisseurin, Dialogbuchautorin, Schauspielerin und Synchronschauspielerin Nana Spier, der Dialogbuchautor, Synchronregisseur, Kommunikationsdesigner Dr. Harald B. Wolff, Stefan Ludwig und Klaus Sonnenschein. 2010 fungierten in dieser Funktion erneut Nana Spier, Stefan Ludwig, Dr. Harald B. Wolff, die Synchronschauspielerin und Regisseurin Anke Reitzenstein sowie der Dialogbuchautor und Synchronregisseur Clemens Frohmann.
Die Preisverleihung findet jährlich im Rahmen einer Gala statt. Der Preis ist undotiert. Die Preisträger erhalten eine etwa 30 cm hohe Edelstahlplastik der Künstler Paul Böckelmann und E.R.N.A., die ein Doppelprofil als Metapher für die Stimme hinter dem Original symbolisiert. Schirmherrin der Veranstaltung ist die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Während der Preis zu Beginn in drei Kategorien vergeben wurde, stieg die Anzahl in den Folgejahren an.
2008 trat erstmals der Bundesverband Deutscher Synchronproduzenten e. V. (BVDSP) als Veranstalter auf. Aufgrund von Differenzen zwischen dem BVDSP und dem ursprünglichen Initiator beschloss der BVDSP jedoch, sich 2011 nicht am Deutschen Preis für Synchron zu beteiligen, sodass Veranstalter und Jury des Wettbewerbs entschieden, die Preisverleihung 2011 abzusagen. Grund sei wegen des Boykotts der Mitglieder des BVDSP die zu geringe Anzahl der zur Bewertung eingereichten Filme und Serien. Diese seien nicht mehr repräsentativ und könnten nicht das Niveau der Vorjahre erreichen.
Preisträger 2000/2001
ausgezeichnet am 17. Oktober 2001:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Regine Albrecht als Stimme von Brenda Blethyn in Grasgeflüster
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Detlev Witte als Stimme von Jason Robards in Magnolia
- Herausragendes Synchronwerk: Eberhard Storeck für sein Synchrondrehbuch und seine Synchronregie des Films Oscar Wilde
Preisträger 2002
ausgezeichnet am 10. Oktober 2002:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Corinna Harfouch in Die Klavierspielerin
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Thomas Fritsch in Second Chance – Alles wird gut
- Herausragende Nachwuchsleistung: Maximilian Artajo in Der kleine Eisbär
- Herausragendes Synchrondrehbuch: Hilke Flickenschildt zu Jalla! Jalla!
- Herausragende Synchronregie: Matthias Grimm bei Blinkende Lichter
- Herausragendes Gesamtwerk: Synchronisation von Die fabelhafte Welt der Amélie
Preisträger 2003
ausgezeichnet am 13. November 2003:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Veronika Neugebauer als Stimme von Eileen Walsh in Die unbarmherzigen Schwestern
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Joachim Kerzel als Stimme von Jack Nicholson in About Schmidt
- Herausragende Nachwuchsleistung: Manja Doering als Stimme von Reese Witherspoon in Ernst sein ist alles
- Herausragendes Synchrondrehbuch: Andreas Fröhlich zu Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
- Herausragende Synchronregie: Marina Köhler bei Die unbarmherzigen Schwestern
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: Synchronstudio Interopa Film für Ally McBeal
- Herausragende Leistung im Bereich Filmsynchron bei Co-Produktionen: Synchronstudio Babelsberg und Regisseur Heinz Freitag für Der Pianist
- Herausragendes Gesamtwerk: Synchronisation der Sesamstraße
Preisträger 2004
ausgezeichnet am 28. Oktober 2004:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Andrea-Kathrin Loewig in Monster
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Hans-Werner Bussinger in Invasion der Barbaren
- Herausragende Nachwuchsleistung: Saskia Schikora in In America
- Herausragendes Gesamtschaffen: Michael Chevalier für die Synchronisation von mehr als 800 Filmen, unter anderem von Omar Sharif in Doktor Schiwago und Charles Bronson in Spiel mir das Lied vom Tod
- Herausragendes Synchrondrehbuch: Alexander Löwe zu Invasion der Barbaren
- Herausragende Synchronregie: Marianne Groß bei 21 Gramm und In America
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: Hans-Jürgen Wolf für Band of Brothers – Wir waren wie Brüder
Preisträger 2005/2006
ausgezeichnet am 26. Januar 2006:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Gisela Fritsch als Stimme von Cloris Leachman in Spanglish
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Wolfgang Condrus als Stimme von Choi Min-sik in Oldboy
- Herausragende Nachwuchsleistung: Patricia Jahn als Stimme von Shelbie Bruce in Spanglish
- Herausragendes Gesamtschaffen: Friedrich Schoenfelder
- Herausragendes Synchrondrehbuch: Klaus Bickert für Charlie und die Schokoladenfabrik
- Herausragende Synchronregie: Mina Kindl für Das Meer in mir
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: Interopa Film GmbH für 24 bei RTL2
- Herausragend synchronisierter Trick- und Animationsfilm: Blackbird-Music Produktion GmbH für Lazy Town bei RTL Disney
zusätzlich:
- Leserpreis der Fernsehzeitschriften Gong, Super TV und Bild + Funk: Interopa Film GmbH für Gilmore Girls bei VOX
Preisträger 2007
ausgezeichnet am 22. März 2007:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Susanne von Borsody als Stimme von Joan Allen in Yes
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Stefan Krause als Stimme von Philip Seymour Hoffman in Capote
- Herausragende Nachwuchsleistung: Friedel Morgenstern als Stimme von Abigail Breslin in Little Miss Sunshine
- Herausragendes Gesamtschaffen: Jürgen Thormann als Standardstimme unter anderem von Michael Caine und Rolf Schult als Standardstimme unter anderem von Robert Redford
- Herausragendes Synchrondialogbuch: Matthias von Stegmann für Yes
- Herausragende Synchronregie: Axel Malzacher für Syriana
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: RTL für Monk
zusätzlich:
- Leserpreis der Fernsehzeitschriften Gong, Super TV und Bild + Funk: SAT1 für Criminal Minds
Preisträger 2008
ausgezeichnet am 3. April 2008:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Jasmin Tabatabai als Stimme von Marion Cotillard in La vie en rose und in Persepolis
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Tobias Meister als Stimme von Forest Whitaker in Der letzte König von Schottland
- Herausragende Nachwuchsleistung: Valentina Bonalana als Stimme von Lihle Mvelase in Yesterday
- Herausragendes Gesamtschaffen: Eckart Dux als Standardstimme unter anderem von Anthony Perkins in Psycho und von Audie Murphy
- Herausragendes Synchrondialogbuch: Ursula von Langen für Klang der Stille
- Herausragende Synchronregie: Heinz Freitag für Die History Boys – Fürs Leben lernen
- Herausragend synchronisierter Animationsfilm: Ingrid Mahlberg vom Walt Disney Studio für Ratatouille
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: Arena Synchron GmbH für Weeds
zusätzlich:
- Gong-Publikumspreis (Leserwahl): RTL für Dr. House
Preisträger 2009
ausgezeichnet am 2. April 2009:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Sabine Arnhold als Stimme von Xenia Rappoport in Die Unbekannte
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Olaf Reichmann als Stimme von Mathieu Amalric in Schmetterling und Taucherglocke
- Herausragende Nachwuchsleistung: Pauline Hildebrandt
- Herausragendes Gesamtschaffen: Barbara Ratthey als Standardstimme unter anderem von Estelle Getty in Golden Girls
- Herausragendes Dialogbuch: Beate Klöckner für Schmetterling und Taucherglocke
- Herausragende Synchronregie: Christoph Cierpka für Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra
- Herausragend synchronisierter Animationsfilm: Spongebob Schwammkopf
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: Berliner Synchron AG (Deutsches Buch: Änne Troester, Synchronregie: Dorette Hugo) für Extras
Preisträger 2010
ausgezeichnet am 23. März 2010:
- Herausragende weibliche Synchronarbeit: Ulrike Stürzbecher als Stimme von Kate Winslet in Der Vorleser
- Herausragende männliche Synchronarbeit: Michael Lott als Stimme von Kad Merad in Willkommen bei den Sch’tis
- Herausragende Nachwuchsleistung: Lukas Schust für Slumdog Millionär und Der Junge im gestreiften Pyjama
- Herausragendes Gesamtschaffen: Dr. Gert Rabanus
- Herausragendes Dialogbuch: Beate Klöckner für Willkommen bei den Sch’tis
- Herausragende Synchronregie: Björn Schalla für Notorious B.I.G.
- Herausragend synchronisierter Animationsfilm: Oben
- Herausragend synchronisierte TV-Serie: Interopa Film für Californication
Einzelnachweise
Weblinks
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