- São Miguel
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São Miguel Das Innere von São Miguel Gewässer Atlantischer Ozean Inselgruppe Azoren Geographische Lage 37° 46′ N, 25° 28′ W37.771388888889-25.4619444444441105Koordinaten: 37° 46′ N, 25° 28′ W Länge 63,7 km Breite 16,1 km Fläche 746,8 km² Höchste Erhebung Pico da Vara
1.105 mEinwohner 140.000 (2003)
187 Einw./km²Hauptort Ponta Delgada Hauptstadt Ponta Delgada auf São Miguel São Miguel [sɐ̃u miˈɡɛɫ] (deutsch: Sankt Michael) ist die größte Insel der Azoren. Sie zählt zur Ostgruppe und hat eine Fläche von 746,8 Quadratkilometern. Die Insel ist 63,7 km lang und 16,1 km breit. Auf São Miguel leben gut 140.000 Menschen, rund 65.000 davon in der Hauptstadt Ponta Delgada.
Geologisch betrachtet besteht die Insel aus zwei Teilen, die erst vor rund 10.000 Jahren durch den auch heute noch aktiven Vulkanismus verbunden wurden. Es handelt sich um den Westteil, der im Wesentlichen aus dem Einsturzkrater Sete Cidades besteht (höchster Punkt Pico de Barrosa, 924 m), und dem 4 bis 5 Mio. Jahre alten Ostteil mit dem Gebirgsmassiv der Serra Agua de Pau (höchste Erhebung Pico da Vara, 1105 m; ferner Pico do Fogo, entstanden erst 1652 durch einen Vulkanausbruch). Die Wirkung des Vulkanismus von São Miguel lässt sich eindrucksvoll im Furnastal erfahren. Hier existieren heiße, z.T. schwefel- und eisenhaltige Quellen bzw. Geysire. Der Furnas-See, an dessen Ufer ebenfalls vulkanische Quellen aktiv sind, besteht aus zwei zusammenhängenden Einsturzkratern. In der Caldera Sete Cidades liegen zwei Seen, die miteinander verbunden sind: Lagoa Azul und Lagoa Verde. Der eingestürzte Vulkankegel hat bei einem Durchmesser von rund fünf Kilometern einen Umfang von insgesamt 12 km. Das vielgestaltige Hinterland ist von Wanderwegen durchzogen.
Entdeckt wurde die Insel vermutlich zwischen 1426 und 1439. Heinrich der Seefahrer autorisierte 1436 die Besiedelung der Azoren aus der Estremadura, von Alto Alentejo, aus der Algarve und von Madeira. São Miguel ist heute die am besten erschlossene Insel des Archipels. Ribeira Grande, das 1507 die Stadtrechte erhielt, ist mit ca. 12.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Insel. Nachdem hier ursprünglich Wassermühlen errichtet worden waren, führte die Textilproduktion im 18. Jahrhundert zu einem Aufschwung des Ortes. Diese beiden Städte haben nach jahrzehntelangen Bevölkerungsverlusten wieder Einwohner gewonnen.
Weitere bedeutende Orte sind Lagoa, Villa Franca de Campo und Furnas. Ganz in der Nähe von Furnas liegt der botanisch interessante Terra-Nostra-Park, der Ende des 18. Jahrhunderts durch den US-Amerikaner Thomas Hickling angelegt wurde. Zur üppigen Vegetation des Parks gehören unter anderem Bambus, Araukarien, Baumstrelitzien, Hortensien und Wasserlilien.
Zuckerrohranbau und die von Hickling geschaffenen Orangenplantagen gingen im 19. Jahrhundert unter. Auch führte die häufige Präsenz amerikanischer Walfänger zur Abwanderung eines Teils der seeerfahrenen männlichen Bevölkerung in die USA und nach Kanada. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde auf der Insel noch kommerzieller Walfang betrieben.
Eine große ökonomische Rolle für São Miguel spielen heute neben dem Tourismus (u. a. Whale Watching) die Milchwirtschaft sowie der Anbau von Obst, besonders Ananas. Des Weiteren befindet sich auf der Insel die einzige Teeplantage (Chá de Gorreana) innerhalb der Europäischen Union. Die Bedeutung der Fischerei ist in den letzten Jahren dagegen stetig rückläufig. Die Forstwirtschaft wird systematisch zurückgeführt, um das ursprüngliche durch niedrigen Bewuchs geprägte Landschaftsbild wieder herzustellen.
José Bensaude gründete im 19. Jahrhundert in Ponta Delgada eine Einzelhandelskette und eine Tabakfabrik, die zum Kern einer Unternehmensgruppe wurden, welche heute vielfältige Aktivitäten im Tourismus, Schiffahrt, Verkehr, Handel und Finanzwirtschaft umfasst.
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