T-95

T-95

T-95 ist die Bezeichnung für einen ursprünglich ab 2010 bei der russischen Armee zur Einführung geplanten Kampfpanzer der neuen Generation, über den bisher nur spärliche und teilweise auch widersprüchliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind. Im Mai 2010 wurde der Abbruch dieses Rüstungsprojektes bekannt.[1] Andererseits soll der Panzer T-95, der bisweilen auch als Projekt Armada bezeichnet wird, erst nach 2015 bei den russischen Streitkräften in Dienst gestellt werden.[2] Laut eines Interviews mit General Juri Kowalenko im April 2011 soll die russische Armee bereits 2015 den neuen Kampfpanzer "Armada " bekommen. [3]

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Bereits in der Endphase des Kalten Krieges wurden Planungen der sowjetischen Streitkräfte bekannt, einen neuartigen Kampfpanzer zu entwickeln. 1988 wurden Planskizzen eines Panzers mit Scheitellafette und nur noch zwei Besatzungsmitgliedern in einer US-amerikanischen Zeitung veröffentlicht. Dieses Modell beruht vermutlich auf dem Objekt 447 Molot, einer Konzeptstudie mit einer scheitellafettierten 152-mm-Glattrohrkanone vom Typ 2А83.

1998 folgte dann ein Artikel in einer russischen Militärfachzeitschrift, in der ein ähnlicher Panzerentwurf veröffentlicht wurde, der allerdings (vermutlich zum Zweck einer Täuschung) eine Besatzung von fünf Mann und ungewöhnlich dünne Panzerung vorsah. Weitere Konzeptveröffentlichungen in polnischen und US-amerikanischen Zeitschriften folgten, denen alle das Zwei-Mann-Konzept, eine Scheitellafette und eine in der Wannenfront untergebrachte Motoranlage zugrunde lagen.

Im Jahr 2000 wurde dann aber ein Entwurf für den neuen Kampfpanzer im russischen Fernsehen gezeigt, der eine konventionelle Wanne (mit Heckantrieb und herkömmlicher Formgebung), aber ebenfalls eine Scheitellafette aufwies. Bei einem Besuch des damaligen russischen Verteidigungsministers Sergejew im Panzerwerk Uralwagonsawod wurden dann weitere Daten veröffentlicht:

Aufgrund von finanziellen Engpässen wurde die bereits für 1994 vorgesehene Serienfertigung immer wieder verschoben. Mittlerweile – auch angesichts der in den letzten Jahren massiv gestiegenen russischen Verteidigungsausgaben – wurde mit einem Beginn der Fertigung und Auslieferung für das Jahr 2010 gerechnet. Wegen finanzieller und technischer Probleme verzögert sich die Fertigstellung des Projekts immer wieder. Am 17. Juli 2010 erfolgte eine Vorführung des Panzers für einen sehr engen Personenkreis (unter anderem Präsident Medwedew und Ministerpräsident Putin) auf einem gesperrten Gebiet im Rahmen der Militäraustellung in Nischni Tagil. Wann der Panzer eingeführt wird oder nicht, stehe noch nicht fest, so ein ranghoher Militärsprecher 2008.[4]

Literatur

  • Rolf Hilmes: Kampfpanzer heute und morgen – Konzepte – Systeme – Technologien. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02793-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RIA Novosti, im Artikel: Neglecting the Navy could threaten Russia's sovereignty (engl.)
  2. RIA Novosti, im Artikel: Russlands Militär pfeift auf heimische Panzer - 17/06/2011 (deu.)
  3. RIA Novosti, im Artikel: Russische Armee erwartet neuen Panzer (deu.)
  4. RIA Novosti, im Artikel: Russia's new main battle tank to enter service 'after 2010' (engl.)

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