- Tabebuia heptaphylla
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Handroanthus heptaphyllus Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae) Gattung: Handroanthus Art: Handroanthus heptaphyllus Wissenschaftlicher Name Handroanthus heptaphyllus (Vell.) Mattos Handroanthus heptaphyllus (syn. Tabebuia heptaphylla) ist ein im östlichen Südamerika heimischer Laubholzbaum aus der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Handroanthus heptaphyllus ist ein 4 bis 30 (selten auch nur 2) m hoher Baum, dessen Stamm einen Brusthöhendurchmesser von 65 cm erreichen kann. Die Rinde ist schwach bis stark mit längs verlaufenden Furchen versehen. Die Zweige sind nahezu drehrund, zunächst mit Trichomen besetzt, später jedoch verkahlend. Vor allem an den Spitzen sind sie mehlig mit dicken, sternförmigen Trichomen behaart.
Die Laubblätter sind handflächenartig in fünf oder sieben Teilblätter geteilt. Diese sind häutig bis papierartig, auf beiden Seiten etwas feinschuppig, breit lanzettlich bis eiförmig oder langgestreckt elliptisch. Nach vorn sind sie mehr oder weniger zugespitzt, an der Basis keilförmig bis gerundet oder abgeschnitten. Ihr Rand ist mehr oder weniger gleichmäßig gezahnt. Auf der Unterseite finden sich in den Verzweigungen der Blattadern einfache Trichome. Das mittlere Teilblatt erreicht eine Länge von 3 bis 16 cm und ist 1,7 bis 6 cm breit. Die seitlichen Teilblätter werden zunehmend kleiner. Das Stielchen des mittleren Teilblattes ist etwa 2 bis 5 cm lang, auch dieses wird an den seitlichen Teilblättern immer kürzer. Der Blattstiel ist 4 bis 11 cm lang, unbehaart oder zumindest verkahlend: am oberen Ende junger Blattstiele befinden sich einige feine Schuppen und dicke, sternförmige Trichome.
Blütenstände und Blüten
Die Blütezeit der Art reicht vom späten Juni bis in den Oktober. Die Blütenstände sind endständig stehende, oftmals zusammengedrängte Rispen. Die Verzweigungen wirken meist durch eine mehlige Behaarung aus dicken, sternförmigen Trichomen weißlich bis lohfarben, gelegentlich sind sie jedoch vollständig unbehaart und dann schwärzlich.
Der Kelch ist becherförmig, abgeschnitten oder leicht und abgestumpft fünflappig. Er ist 4 bis 11 mm lang und 3 bis 8 mm breit und ähnlich den Blütenstandsverzweigungen mehlig behaart. Die röhrig-glockenförmige Krone ist magenta gefärbt, zur Blütezeit zeigt sich zunächst ein gelber Kronschlund, der zu einem purpurrot wechselt. Die Krone erreicht eine Länge von 4 bis 6,5 cm, wovon die Kronröhre 3 bis 5,5 cm ausmacht. Die Kronröhre ist an der Öffnung 1 bis 2,5 cm breit. Die fünf Kronlappen sind 0,8 bis 1,5 cm lang und auf der Außenseite mit mehr oder weniger unregelmäßig verzweigten mehrzelligen Trichomen besetzt. Um den Ansatzpunkt der Staubfäden herum befinden sich einige wenige drüsige Trichome.
Die vier Staubfäden sind in zwei Paare mit unterschiedlichen Längen geteilt, die Staubbeutel bestehen aus zwei gegabelt stehenden, etwa 3 mm langen Theken. Der Fruchtknoten ist langgestreckt, 3 mm lang und 1,2 cm breit und mehr oder weniger feinschuppig besetzt. Er wird teilweise von einem becherförmigen Blütenboden umgeben, der 0,5 mm hoch und 2,5 mm breit ist.
Früchte und Samen
Die Frucht ist eine langgestreckt-zylindrische Kapsel, die an beiden Enden zugespitzt und stark streifig gerillt ist. Bis auf einige wenige unauffällige feine Schuppen ist sie vollständig unbehaart. Beim Trocknen verfärbt sie sich schwärzlich bis schwarz. Sie hat eine Länge von 9 bis 47 cm, wird 0,7 bis 1,7 cm breit und öffnet sich über lederige Klappen.
Die Samen sind dünn, mit zwei durchscheinenden, häutigen Flügeln versehen und 0,5 bis 0,9 cm lang und 1,8 bis 3,2 cm breit.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Art befindet sich im Osten Südamerikas. Es umfasst die küstennahe Mata-Atlântica-Formation Brasiliens, etwa von Bahia bis nach Rio Grande do Sul. Weiterhin ist die Art in den Abflussgebieten des Río Paraná in Paraguay, im Nordosten Argentiniens sowie einem kleinen Teil des westlichen Boliviens zu finden. Die Standorte befinden sich unterhalb von 1000 m.
Systematik und Botanische Geschichte
Die Erstbeschreibung der Art von José Mariano da Conceição Vellozo als Bignonia heptaphylla wurde 1825, also nach dem Tode Vellozos veröffentlicht. In neuerer Zeit wurde sie je nach Bearbeiter als Tabebuia heptaphylla der Gattung Tabebuia zugeordnet, oder aber mit anderen verwandten Arten in die Gattung Handroanthus ausgegliedert. Molekularbiologische Untersuchungen bestätigen diese Ausgliederung, so dass die Art heute als Handroanthus heptaphyllus geführt wird.
Nutzung und Lokalnamen
Der Baum wird oftmals wegen der auffälligen Blüten als Ziergehölz angepflanzt, aber auch wegen seines extrem harten und schweren Holzes als Nutzholz gefällt. Er ist eines der wichtigsten Nutzhölzer im östlichen Paraguay.
Der viel Lapachol und verwandte Substanzen enthaltenden Rinde wird nachgesagt, ein Heilmittel für Krebs zu sein.
Lokale Namen sind in Brasilien ipe roxo, ipe cabroe oder pau d'arco roxo; in Paraguay lapacho, lapacho negro, taiiy zaiyi und Argentinien lapacho negro, ipe, lapacho, lapacho morado oder lapacho crespo.
Literatur
- Alwyn H. Gentry: Bignoniaceae. Part II. (Tribe Tecomeae). In: Flora Neotropica, Band 25, Teil 2. New York Botanical Garden Press, 11. April 1992. ISBN 0-89327-368-6
- Susan O. Grose und Richard G. Olmstead: Taxonomic Revisions in the Polyphyletic Genus Tabebuia s. l. (Bignoniaceae). In: Systematic Botany, Band 32, Heft 3, 2007. S. 660–670.
Weblinks
- w³TROPICOS-Eintrag Tabebuia heptaphylla
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