Tagblattturm

Tagblattturm
Tagblatt-Turm 2006
Tagblatt-Turm 1928

Der Tagblatt-Turm in Stuttgart-Mitte in der Eberhardstraße 61 ist ein frühes Hochhaus und inzwischen zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Der Turm war von 1928 bis 1943 Sitz der Redaktion und des Verlags der namensgebenden Tageszeitung Stuttgarter Neues Tagblatt.

Der Architekt Ernst Otto Oßwald baute den Turm in den Jahren 1924–1928 gegenüber dem Kaufhaus Schocken als erstes Stuttgarter Hochhaus. Das Gebäude besitzt 18 Etagen bei einer Höhe von 61 m, womit es etwa so hoch war wie der Turm des alten Rathauses aus dem Jahre 1905. Der Tagblatt-Turm gilt als das erste in Sichtbeton ausgeführte Hochhaus Deutschlands. Gebildet ist das Gebäude aus zwei sich begleitenden schlanken Baukörpern und durch schmale Fensterbänder horizontal betont. Das Gebäude war zur Bauzeit wegen seiner modernen Architektur (Neues Bauen) sehr umstritten, gilt heute aber als hochrangiges architektonisches und stadtgeschichtliches Denkmal.

Der Name des Gebäudes führt auf die ursprüngliche, bis 1943 dauernde Nutzung durch das liberal-demokratische Neue Tagblatt zurück. Nach dem Krieg bis 1978 diente es in gleicher Weise der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

Nach umfangreichen Umbauarbeiten an den umgebenden Gebäuden in den Jahren 2002 bis 2004 wurde der Tagblatt-Turm Namensgeber für die dort entstandene Kultur unterm Turm mit mehreren Theatern und Einrichtungen der Kulturpädagogik.

Seit 2005 ist der Turm mit einer Konturenbeleuchtung an den Außenkanten versehen, die aus rund 350 Meter Lichtfaserleitung besteht. Bereits bei der Einweihung des Gebäudes 1928 beleuchteten Neonröhren dessen Formen, diese wurden jedoch in den 1960er Jahren demontiert.

Literatur

  • Wörner, Martin: Stuttgart - Ein Architekturführer. 2. Auflage 1997. Dietrich Reimer Verlag, Berlin. ISBN 3-496-01157-2
  • Bohnenberger, Petra: Der Stuttgarter Tagblattturm - «Eine kühne Bereicherung des Stadtbilds» in Schwäbische Heimat, 58. Jahrgang, Heft 1, Januar-März 2007, S. 44 ff.
  • Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag 1993.

Weblinks

48.7727777777789.17611111111117Koordinaten: 48° 46′ 22″ N, 9° 10′ 34″ O


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