- Taylor-Triplet
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Das Triplet (engl. für Dreiergruppe oder Drilling; auch: Dreilinser) ist eine klassische Objektivkonstruktion. Sie wurde erstmals 1893 von Harold Dennis Taylor beschrieben (auch: Cooke-Triplet, nach Taylors Arbeitgeber, der Firma Thomas Cooke & Son). Allerdings meldete auch Ernst Abbe bereits 1890 ein Patent auf eine Triplet-Konstruktion an.
Der Name spielt an auf die Zusammensetzung aus drei freistehenden Linsen. Die Kombination der beiden ersten ergibt eine sehr lange Brennweite, die durch die dritte in größerem Abstand wieder verkürzt wird. Koma und Astigmatismus sind bei mäßiger Öffnungsweite (Anfangslichtstärke höchstens 1:2,8) bereits gut korrigiert. Allerdings eignet sich diese Bauweise nicht für große Bildwinkel (s. Weitwinkelobjektiv), da hier – wie auch bei größeren Öffnungsweiten – die Abbildungsfehler nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden können. Üblicherweise besteht ein Triplet aus zwei sammelnden Außengliedern (aus Kronglas) und einem inneren Zerstreuungsglied (aus Flintglas).
Bei höherwertigen Triplets werden einzelne Linsen durch verkittete Elemente ersetzt. Eine solche Modifikation ist beispielsweise das 1902 bei Zeiss entwickelte vierlinsige Tessar. Beim Tessar besteht das rückwärtige Element aus zwei verkitteten Linsen. Das fünflinsige Heliar wurde von Voigtländer bereits im Jahr 1900 entwickelt. Beim klassischen Heliar besteht sowohl das vordere als auch das rückwärtige Element aus jeweils zwei verkitteten Linsen.
Das Triplet entwickelte sich rasch zur Standardkonstruktion im Objektivbau vor allem bei preiswerten Kameras. Auch Zeiss hatte neben den Weiterentwicklungen ein klassisches Triplet, Triotar genannt, im Angebot. Jahrzehntelang verfügte beinahe jede Kompakt-Sucherkamera über ein Triplet-Objektiv mit fester Brennweite. Inzwischen sind jedoch auch hier Zoomobjektive die Regel. Auch bei Ferngläsern und Fernrohren wird gern auf die Triplet-Bauweise zurückgegriffen.
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