- Teerhofinsel
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Teerhofinsel Gewässer Trave Geographische Lage 53° 54′ 24″ N, 10° 42′ 9″ O53.90666666666710.7025Koordinaten: 53° 54′ 24″ N, 10° 42′ 9″ O Hinweis- & Straßenschild Die Teerhofinsel liegt in der Trave unterhalb von Lübeck. Sie entstand bei einer Korrektur des Flusslaufs im Jahr 1882. Durch einen Durchstich wurde der Weg von der Lübecker Bucht der Ostsee zum Lübecker Stadthafen erheblich verkürzt. So gehört die ursprünglich zum Stadtteil St. Gertrud gehörende Halbinsel seither als Insel zum Stadtteil St. Lorenz Nord.
Im nördlichen Altarm und im südlichen Petroleumhafen befinden sich mehrere Yachthäfen und eine Bootsbauerei.
Für eine Zeit war es vorgesehen auf der Teerhofinsel die Lübecker Hafenflächen zu erweitern. Im Zuge der Erweiterung des Vorwerker Hafens durch die Lübecker Hafengesellschaft, über den der Lübecker Hafen den wesentlichen Teil des Verkehrs mit Finnland abwickelt, war als Hafenerweiterungsfläche vorgesehen. Der Altarm der Trave sollte teilweise zugeschüttet werden, um diese Erweiterungsflächen mit den bestehenden Flächen des Nordlandkais zu verbinden. Aufgrund der sinkenden Frachtraten und der langen Revierfahrten besteht immer weniger Interesse seitens der Reedereien diese Erweiterung durchzuführen.
Herkunft des Namens
Der Name leitet sich vom ehemals dort befindlichen Lübecker Teerhof ab.
(Holz)Teer war ein wichtiges Handelsgut, das vorwiegend aus Skandinavien importiert wurde. Da Teer sehr feuergefährlich ist, wurde für die Lagerung außerhalb der Stadt Lübeck der Teerhof angelegt.
In der Zeit der Segelschifffahrt wurde das Tauwerk durch Teeren gegen Verrottung geschützt. Außerdem diente Teer zur Abdichtung der Fugen zwischen den Planken der Schiffsrümpfe (Kalfatern). Teer war folglich von höchster Bedeutung für die Sicherheit der Schiffe. Daher erfolgte auf Beschluss des Rates der Hansestadt das Teeren von Tauwerk in Lübeck unter zentraler Aufsicht der Stadt im Teerhof.
Geschichte
In Lübeck wurde der erste Teerhof um 1400 auf der nördlichen Wallhalbinsel eingerichtet. Die frisch geteerten Taue wurden dann anschließend in der Dröge getrocknet. 1845 (vor dem Hintergrund des Hamburger Brandes) wurde der Teerhof zunächst weiter traveabwärts nach Norden verlegt, um zuletzt 1883 auf die 1882 im Zuge der Travekorrektur entstandene Teerhofinsel' verlegt zu werden.
Quellen
- Helmut von der Lippe: Wägen und Wagen - Von der Tradition Lübecker Kauffmanns-Compagnien - Lübeck, 1984 (Seiten 58/59)
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